Kennt ihr dieses Gefühl der panischen Todesangst wenn man realisiert dass der Tod unausweichlich und für immer ist?

36 Antworten

Gehe ehrenamtlich in einem Hospiz helfen, dann vergehen dir diese Gedanken. DORT ist der Tod wirklich allgegenwärtig und keine Spinnerei!

Nein. Ich weiß, dass ich irgendwann nicht mehr da bin und das akzeptiere ich. Ich kann es eh nicht ändern und denke gar nicht darüber nach, stattdessen genieße ich die Zeit bis es soweit ist.

Dass du dich in die Situation, nicht zu existieren hineinversetzen konntest, bezweifle ich ehrlich gesagt, aber ich verstehe, was du meinst.

Hatte ich auch so ähnlich schon ein paar mal, inzwischen finde ich den Gedanken aber sogar eher beruhigend.

Das ist aus meiner Erfahrung heraus normal.

„Heut schreibe ich Geschichte, morgen liege ich im Grab und übermorgen weiß niemand mehr, dass es mich mal gab“

Ich hatte auch sehr jung schon diese Gefühle, und die Angst vor dem Ende. Ich selbst habe lange Zeit ohne „fühlbares“ morgen gelebt, was mir letztendlich geholfen hat, war die Zeit.

Mitte 20, nachdem ich eine wundervolle Tochter geboren habe, und meine halbe Familie beerdigt habe ist mir klargeworden, dass ich eine Generation aufgerückt bin. Denen, die nicht gestorben sind, sehe ich dabei zu, wie sie festgefahren das ewig gestrige leben.

Das ist eben meine nächste Stufe. Okay- gegen die Zeit scheint Akzeptanz manchmal die einzige Lösung zu sein, neben dem Trost, dass es mit der Akzeptanz vielleicht leichter wird.

Meine Oma jedoch, sie hat mich aufgezogen und musste leider mit knapp 95 Jahren 2011 sterben hat für mich ewiges Leben erreicht- Sie hat Sonntags immer Pfannkuchen gemacht. Es ist eine Kleinigkeit, aber meine Kinder bekommen jeden Sonntag Pfannkuchen. Sie hat mir soviel Liebe gegeben, und ihre intensive Art zu lieben, gebe ich an meine Kinder weiter.

Dieses Gefühl von zuhause und Geborgenheit und Pfannkuchenduft... Is jetzt vielleicht ein bisschen schwülstig, aber ich hab das Gefühl, solange ich diese Liebe weitergebe kann ich nicht wirklich sterben.

...am Ende sind wir alle sowieso nur Gast auf dieser Welt...


lumbricussi  19.10.2019, 23:42

Manchmal kann es sehr lange dauern, bis einem bewusst wird, wieviel man von Eltern, Großeltern mitbekommen hat, das man weiterführt und weitergibt. Und nicht zu vergessen all die Menschen, die ihre Gedanken niedergeschrieben haben und Einfluss auf uns haben.

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Das Gehirn hat offensichtlich nur gelernt die eigene Sterblichkeit zu verdrängen um zu funktionieren.

Das kann man so betrachten.

Selbst wenn der Tod unausweichlich ist, so steht doch nicht direkt neben Dir. Das siehst Du allein daran, dass sehr viele Menschen um Dich herum sind, deren Alter weit über Deine 20 Jahre hinaus geht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung