Keine Zweisamkeit mehr, er macht nichts für uns. Wie soll ich handeln?
Hallo, mein Freund (29) und ich (24) sind erst seit Dezember 2019 zusammen. Wir sind direkt zusammen gezogen, was uns nun wahrscheinlich zum Verhängnis geworden ist.
Den ganzen Dezember und den ganzen Januar haben wir jede freie Minute zusammen verbracht. Er verlässt morgens um 6 das Haus und kommt abends um 18 Uhr heim. Vorher freute er sich voll auf mich und meinen 2 Jährigen Sohn, den ich mit in die Beziehung brachte. Dadurch, dass meine Familie und Freunde jetzt 2h von mir entfernt wohnen, fühlte ich mich sehr verlassen und fremd. Also setzte er alles daran um aus seiner Singlewohnung ein schönes Familienheim zu machen. Er renovierte fast jeden Raum, baute eine Terrasse und nahm mich überall mit hin (zu seiner Familie & Freunden).
Ich verstehe mich mit allen super, aber von jetzt auf gleich fehlte ihm sein altes Leben. Vor mir sah er jeden Tag seine Kollegen und war jeden Freitag und Samstag feiern. Ich meinte zu ihm häufiger dann lad deine Freunde ein oder gehe zu ihnen hin, aber irgendwie mochte er mich nicht allein lassen & somit blieb er freiwillig zuhause und wegen meinem Sohn wollte er sie auch nicht einladen, da sie immer sehr laut feiern. Kurz danach kam Corona und wir hockten 24/7 aufeinander. Streitereien waren täglich gegeben!
Nachdem die Lockerungen bekannt gegeben wurden, schlug ich vor wieder in meine alte Wohnung zu ziehen, um erstmal runterkommen zu können. Doch er sah es nicht als Pause, sondern als Trennung an. Somit tat er alles, um mich vom Auszug abzuhalten. Wir lebten vor und während Corona nur nebeneinander her. Bei ihm ging es nur um Arbeit und Schlaf, bei mir um Kindererziehung, Einkauf und Haushalt. Zweisamkeit gab es wochenlang nicht mehr. Gelegentlich Sex ja, aber es wurde über nichts mehr gesprochen. Vor 3 Wochen lud er seinen Kollegen A ein, vor 2 Wochen seinen Kollegen B, letzten Donnerstag dann A & B.
An diesem Wochenende will er zu seinen Kollegen hin.
An sich habe ich kein Problem damit, aber die ganze Woche ist er müde von der Arbeit, aber wenn seine Kollegen nach seiner Zeit fragen, dann ist er hellwach. Bitte ich ihn um ein paar Stunden mehr, pennt er ein. Dabei will ich nur mal wieder das mit ihm machen, was wir vorher so geliebt haben. Ein gemeinsames Bad, etwas zu Essen bestellen, einen Film gucken, Sex haben und anschließend Arm in Arm einschlafen.
Ich kenne hier niemanden und habe den ganzen Tag nur meinen 2 Jährigen Sohn. Mit dem kann ich mich über nichts unterhalten und durch Corona ist es mir jetzt ja nicht möglich die Leute aus dieser Umgebung kennenzulernen. Ich bin komplett allein & er versteht nicht, dass er neben meinem Sohn die einzige Person ist die mir Nähe bieten kann, aber er schläft entweder oder feiert mit seinen Freunden. Wir hatten mal kurz die Abmachung alle 2 Wochen machen wir was als Familie und er war auch einverstanden, aber jetzt folgt das 4. Wochenende indem es nur um seine Kollegen geht. Das nervt mich!
11 Antworten
Klingt banal aber - redet mit einander !
Sag ihm genau das, was du hier geschrieben hast, wie du dich fühlst und so weiter. Überlege dir, wie es für dich weiter gehen kann, sag ihm, dass das so nicht bleiben kann und überlege dir, einen Schlussstrich zu ziehen, wenn das so weiter geht. Und vorallem - sag ihm das!
Solche Beziehung funktionieren auf Dauer nicht, das hab ich selber erfahren müssen. Ich bin froh, dass ich mich von dieser Person getrennt habe. Mein jetziger Partner nimmt mich ernst, wenn ich Themen anschneiden, die mich belasten, bemüht sich immer, dass es besser wird oder er mir helfen kann. Und genau so sollte es sein!
Erst einmal solltest du nicht dem frühen Zusammenzug die Schuld geben. Mein Partner und ich zogen nach 3M zusammen. Wir wohnen in einem Zimmer bei seinen Eltern und sitzen jeden Tag zusammen. Ab und an machen wir natürlich auch getrennt was mit Freunden. Aber meist sind wir nur zu zweit. Sind nun fast 5J zusammen. Streit gibt es kaum. Es kann also funktionieren.
Euer Problem ist, dass du zu sehr an ihm hängst. Ihn keinen Freiraum mit Freunden lässt, obwohl du anfangs meintest er solle sich doch wieder mit ihnen treffen. Du solltest lernen dich alleine zu beschäftigen. Und wenn er mal daheim ist, dann mach Vorschläge was ihr machen könntet. Jetzt wo es so schön draußen ist, wäre zb eine Radtour herrlich oder ein Spaziergang.
Naja gut also ich nehme mal an, das mit Corona geht irgendwann wieder vorbei - dann wäre es wichtig, dass du selbst Kontakte knüpfst und auch andere kennen lernst, damit dein Freund und dein Sohn nicht die einzigen bleiben, die dir diese Nähe oder ein Gefühl von "Zuhause" geben können.
Anderweitig lässt sich wohl gerade nicht viel ändern, außer, dass du offen mit deinem Freund einfach über die Problematik sprichst.
Das kannst Du nicht erzwingen.
Offenbar benötigt er das jetzt erst einmal und wird sich dann entscheiden. Im besten Fall für Dich und Deinen Sohn.
Wenn man nach einem halben Jahr Beziehung schon jeden Tag streitet, und so wenig Verständnis für den jeweils anderen hat (und damit meine ich euch beide), sehe ich da keine Chance, und ehrlich gesagt auch keinen Grund dafür, die Beziehung weiterzuführen. Denn nach einem halben Jahr sind die Hormone meist verflogen, die alles toll und rosarot machen. Dann zeigt sich, ob das, was man hat, geeignet für mehr ist oder nicht. Ob es klappt.
Ich hoffe, dass du bei der nächsten Beziehung ein bisschen mehr im Sinne deines Sohnes handelst. Der sollte deine Partner erst kennenlernen, wenn ihr euch ganz sicher seid, und das kann man einfach nicht sein, wenn man quasi beim Kennenlernen zusammenzieht. Um genau das zu verhindern, was gerade passiert ist. Oder willst du, dass ihm alle ein, zwei Jahre das Herz gebrochen wird, weil seine männliche Bezugsperson plötzlich wieder weg ist? Er andauernd wieder umziehen muss? Das ist eine Katastrophe für ein so kleines Kind, das kann das doch noch gar nicht begreifen. Das kann man machen, wenn man nur Verantwortung für sich selbst trägt, aber doch nicht, wenn man ein kleines Kind hat.