Kein obertitel?

4 Antworten

Niemand muss mindestens 3 mal beten. Eine Christin / ein Christ kann beten wann, wie und wo sie/ er möchte. Es gibt keine Vorgaben. Auch nicht in der Anzahl.

Deshalb lieber nur ein Gebet pro Tag dafür mit Kopf und Herz, als viele Gebete aus Pflichtgefühl. Das muss ich mir auch immer wieder sagen, denn die Gebete beim Essen sind eher zur Floskel geworden. Leider.

Das einzige Gebet, das im Neuen Testament steht, das ist das "Unser Vater".

Unser Vater im Himmel

Geheiligt werde Dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

Und vergib uns unsere Schuld

Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen

Sonst kann man sich die Gebetsanliegen aufschreiben oder frei sprechen. Der Inhalt eines Gebets kann behinhalten

  • für Dinge danken
  • für die Anliegen von Mitmenschen beten
  • den Segen für Mitmenschen erbitten
  • Gott/Jesus um Vergebung von Sünden bitten

"...man muss ja 3 mal mindestens am tag als Christin beten..."

Nein.

Das Christentum ist keine Observanzreligion, bei der du bestimmte Riten und Gebete verrichten musst. Das unterscheidet das Christentum beispielsweise vom Islam.

Bild zum Beitrag

Bei dem dreimaligen täglichen Gebet, das du ansprichst, handelt es sich wahrscheinlich um den Angelus am Morgen (6 oder 9 Uhr), am Mittag (12 Uhr) und am Abend (18 Uhr) In vielen katholischen Gegenden, inzwischen oft auch in evangelischen Orten, läutet dazu eine Kirchenglocke. Sie fordert dazu auf, den Tagesrhythmus für ein Gebet zu unterbrechen. Nach katholischer Tradition wird dazu die Botschaft von der Verkündigung Christi aus dem Lukasevangelium und ein Vers aus dem Prolog des Johannesevangeliums rezitiert und vom Ave-Maria begleitet:

Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Maria sprach: Siehe, ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Wort.

Gegrüßet seist du, Maria, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus.Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

Gegrüßet seist du, Maria, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus.Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Bitte für uns, o heilige Gottesgebärerin, auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

Lasset uns beten:

Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Auf Lateinisch gesungen hört sich das so an: https://youtu.be/gDC-g5osZWA?feature=shared

Das ist eine Tradition, aber es gibt keine Pflicht, das Angelusgebet zu beten. Erst recht gibt es keine Pflicht, dazu genau diesen Text zu nehmen. Für eine Anfängerin im Glauben würde ich dir einen so von der katholischen Tradition geprägten Text, wo es viel auswendig zu lernen gibt, auch garnicht empfehlen. Man kann genau so gut das Vaterunser beten oder etwas anderes. Es kommt dabei auch darauf an, ob man mit anderen zusammen betet - dann eignen sich natürlich traditionelle Texte, die alle kennen - oder für sich allein.

In den Klöstern wird in der Regel fünfmal, manchmal auch siebenmal am Tag gemeinsam das Stundengebet gebetet. Der Tag der Ordensleute beginnt mit der Laudes ganz früh am Morgen, dann kommt die Prim bei Sonnenaufgang, die Terz etwa um 9 Uhr, die Sext am Mittag, die Non am Nachmittag, die Vesper bei Sonnenuntergang und die Komplet vor dem Schlafengehen. Bei sehr strengen Orden kommen noch die Nocturnen tief in der Nacht hinzu. Die Stundengebete sind sehr komplex aus Hymnen, Psalmen und anderen biblischen Gebetstexten (Vaterunser, Magnificat, Benedictus...) aufgebaut. Deswegen brauch man spezielle Gebetbücher dafür. Das ist für dich als Anfängerin auch absolut ein paar Nummern zu hoch. Aber ich schreibe es dir nur mal hin, damit du davon gehört hast. (Du hattest ja nach den Namen der Gebete gefragt.)

Aber wie gesagt: Für den normalen Christen gibt es keine festen Regeln, wie man zu beten hat.

Aber es gibt Erfahrungen. Besser als "lang" zu beten ist, es regelmäßig zu tun. Jeden Tag, immer zur gleichen Zeit. Reserviere dir dafür eine Zeit in deinem Tagesablauf, 10 bis 15, später vielleicht auch 20 Minuten, wo dich niemand stört und du nicht unter Druck stehst. Das ist bei den meisten am Abend, es kann aber auch früh am Morgen sein oder zu einer anderen Zeit, je nachdem, wie dein Tagesrhythmus aussieht. Es kann auch zweimal am Tag sein, aber überfordere dich nicht. Lieber regelmäßig etwas kürzer beten als sich zu viel vornehmen und dann frustriert sein, wenns doch nicht klappt wie gedacht. Und bitte nicht vorher einen aufregenden Krimi gucken oder so, da kleben dir die Bilder im Kopf und du kommst nicht zur Ruhe.

Fang doch mal so an:

Richte dir in deinem Zimmer ein heiliges Eckchen ein. Einen Ort des Gebetes. Mit einem Stuhl oder, wenn du lieber kniest, einem größeren Kissen oder einem Meditationshocker. Und einem kleinen Tischchen mit einer Kerze, vielleicht auch einem Kreuz und, wenn du magst, Räucherstäbchen und irgendwelche kleinen Fundstücke aus der Natur, ganz nach deinem Geschmack. Auch deine Bibel kann dort ihren Platz haben. Aber überlade diesen ort nicht mit allem möglichen, es sollte möglichst schlicht und einfach sein.

Dann reinige deine Zeit. Du brauchst nämlich jeden Tag eine bestimmte Zeit als deine Gebets- oder Meditationszeit. Ich schlage 15 bis 20 Minuten vor, aber auch wenn es zu Anfang nur fünf Minuten sind, ist es okay. Wie gesagt, besser lieber kürzer und dafür regelmäßig, als sich zu viel vorzunehmen und dann doch nicht zu machen.

Was meine ich mit reinigen? Ich meine, dass du alle Störungen fernhältst. Auch schon vorher. Wenn du nämlich vorher einen spannenden Krimi guckst, dann sind deine Gedanken mit diesen Bildern voller Gewalt vollgekleistert. Also mach schon vorher etwas Ruhiges und Entspannendes. Auch schon eine Weile vorher das Handy ausmachen. Total aus, meine ich.

Dann zünde zu der Zeit, die du dir gewählt hast, die Kerze an (und/oder das Räucherstäbchen) und setze bzw. knie dich hin. Dein Körper soll dabei vom Steißbein bis zum Scheitel aufrecht und gerade sein, eine Verbindung zwischen Erdmittelpunkt und den äußersten Rand des Weltalls. Der Kopf locker in einem natürlichen Gleichgewicht, also weder nach unten hängen lassen noch nach oben recken. Das muss man manchmal erst herausfinden, wie er richtig entspannt ist. Wenn du auf einem Stuhl sitzt: die Fußsohlen flach auf den Boden, also nicht mit übereinandergeschlagenen Beinen dasitzen, sondern „geerdet“.

Die Hände nicht falten, sondern locker auf oder zwischen den Oberschenkeln ruhen lassen.

Die Augen kannst du entweder schließen oder den Blick ruhig auf die Kerze richten.

Atme dreimal bewusst ein und wieder aus und dann atme ganz normal weiter.

Beginne mit dem Vaterunser, und zwar in Rhythmus deines Atems. Also so: beim Einatmen: „Vater unser…“, beim Ausatmen: „…im Himmel“ und so weiter.

Falls du das Vaterunser, das Gebet, das Jesus seine Jüngern gelehrt hat, noch nicht kennst, es geht so:

Vater unser im Himmel

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit

in Ewigkeit. Amen.

Nach dem Vaterunser bist du dann ganz still… 

Hahaha, „ganz still“…, du wirst merken, dass da die Gedanken wie wild im Kopf rumtanzen, - die machen da richtig Party! Das ist völlig ganz normal. Das geht allen Menschen so, wenn sie in die Stille gehen. Die Gedanken zur Ruhe bringen und einfach „nichts denken“ geht nämlich gar nicht so einfach. Aber das ist das Ziel: Kopf und Herz sollen frei werden für Gott! Vielleicht hast du vorher gar nicht so darauf geachtet, was da so alles im Kopf los ist. Oder es ist dir nur gelegentlich mal aufgefallen, was für seltsame Wege die Gedanken nehmen. Das du es jetzt merkst, gehört zu einem Reinigungsprozess. Ein Reinigungsprozess, der nicht in rituellen Waschungen oder im Räuchern deiner Umgebung besteht, sondern in Selbsterkenntnis.

Die Gedanken (jedenfalls meine) lassen sich grob einteilen: Sorgen und Ängste, Hoffnungen und Pläne, Erlebnisse, Erinnerungen – und jede Menge unwichtiges Zeugs, also Gedankenmüll. Die wirklich wichtigen Sachen packst du in ein kurzes Bittgebet, du gibst sie damit vertrauensvoll an Gott ab. Zumindest in dieser Meditationszeit brauchst du dich nicht weiter damit zu befassen. Um den Gedankenmüll kümmerst du dich erst gar nicht.

Jetzt geht es darum, das, was du mit dem Vaterunser schon begonnen hast, fortzusetzen, nämlich eine Verbindung zu Gott herzustellen. Du hast richtig gelesen: Verbindung mit Gott, dem Schöpfer des Universums, dem Urgrund allen Daseins! Ja, du! Genau genommen, stellst du die Verbindung nicht her, sie ist nämlich schon da, du musst nur frei dafür werden.

Dabei kann dir das Herzensgebet helfen. Es ist ausgesprochen einfach. Es besteht nämlich nur aus einem einzigen Satz, vielleicht auch nur aus einem einzigen Wort, das du dir selber aussuchst und mit dem du Gott anrufst. Die orthodoxen Mönche – und inzwischen auch viele Menschen bei uns – beten den Vers „Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich meiner!“ Oder eine Variante oder Kurzform dieses Satzes. Es kann auch ein Gottesname sein oder auch ein Psalmvers, z. B. „Der Herr ist mein Licht und mein Heil“, „Zu dir HERR, erhebe ich meine Seele, mein Gott, auf dich vertraue ich.“, „Meine Stärke und mein Loblied ist der HERR“ oder irgendeinen anderen, der dir zusagt. Hier und hier findest du weitere Vorschläge.

Gut ist so ein Gebetswort dann, wenn es sich leicht an deinen Atem anschmiegt, du es also leicht im Rhythmus deines Atems sprechen kannst. Probiere die oben genannten bzw. verlinkten Beispiele aus oder auch ein selbst gewähltes Wort. Vielleicht eignet sich dein Tauf- oder Konfirmationsspruch. Scheue dich nicht, einen vorgegebenen Vers so zu verändern, dass er eine für dich angenehme Sprachmeldodie bekommt. Wenn es irgendwie nicht passt, probiere ein anderes Wort. Aber wenn du eines gefunden hast, dann bleibe dabei, - immer, dein ganzes Leben.

Aber was machst du jetzt damit?

Da sitzen und im Rhythmus deines Atems diesen einen Vers beten. Ruhig und stetig, immer wieder. Erst fünf oder zehn Minuten lang, immer wieder. Ohne nachzudenken, ohne über die Worte nachzusinnen.

Was passiert nun?

Die Affen rasen durch den Wald… haha, - da sind sie wieder, die ganzen Gedanken, die dir durch den Kopf gehen, wie vorhin. Das ist normal. Und es ist egal. Du kehrst locker zu deinem Gebetsvers zurück, spürst deinen Atem und sprichst innerlich deinen Vers, ruhig, immer wieder. Und jedes mal verbindet er dich mit Gott, dem Urgrund allen Daseins. Egal, ob du was „spürst“ oder nicht. Du solltest ohnehin dicht darauf lauern, irgendetwas zu spüren oder zu erwarten. Auch solche frommen Erwartungen können blockieren, auch davon musst du frei werden.

Noch etwas passiert.

Man könnte es „das Brennen der CD“ nennen. Das Gebetswort geht eine Verbindung mit deinem Atem ein. Das Beten wird zum Atmen der Seele, es wird zum Teil von dir selbst.…

Nach fünf, zehn, später vielleicht auch mal 20 Minuten atme tief durch und füge ein feies Gebet an. Vertraue dem Herrn an, was dich bewegt: Hoffnungen, Sorgen, deine Anliegen, wie es dir in den Sinn kommt.

Dann sprich ein kurzes Segensgebet für dich und die Menschen, die du liebst.

Steh auf und recke dich.

Wiederhole diese Übung jeden Tag, möglichst immer zur gleichen Zeit. Wenn du es dir einrichten kannst, z. B. in den Ferien, mache es zweimal: morgens und abends. Der Morgen und der Abend sind besondere Zeiten, die den Tag und die Nacht prägen. Wie gesagt, das Herzensgebet ist einfach. Und doch braucht es Übung und Ausdauer, stetig und beständig!

Dann kommt der nächste Schritt. Bzw. viele Schritte, nämlich Wandern, in die Natur gehen. Auch dazu nimmst du den Gebetsvers mit und sprichst ihn innerlich im Rhythmus deines Atems. Gibt es in deiner Nähe eine abgelegene Kapelle oder ein Flurkreuz? Mache den Ort zu deinem persönlichen Wallfahrtsort. Besuche ihn das Herzensgebet betend zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten. Auch mal nachts. Jesus hat Nächte betend in der Einsamkeit der Natur verbracht.

Dann kommt Schritt drei: der Alltag. Geh das Herzensgebet betend zur Schule, zur Ausbildungsstätte, zur Arbeit. Oder durch den Supermarkt, durch die Shopping-Mall. Du wirst merken, wie frei du plötzlich gegenüber all diesen Angeboten und der Werbung bist. Lass die Anderen in dieser Zeit meinetwegen auf ihren Handys rumspielen, - du hast immer und überall flatrate to the universe!

Und auch sonst über den Tag verteilt immer mal kurz zu beten ist wichtig. Da, wo du gerade bist, an der Bushaltestelle, an der Supermarktkasse, beim Spazierengehen mit dem Hund...

Zickenterror in der Klasse? - Du betest einfach, ohne dass die anderen etwas merken, dein Herzensgebet. Muffen vor der Mathearbeit? - Du betest das Herzensgebet. Du wirst dich zu einem gelassenen und ausgeglichenen Menschen entwickeln. Mit Blick für das Wesentliche, mit Blick für die Mitmenschen, ja , mit einem Blick in die Menschen hinein. Mit einer irren Unabhängigkeit gegenüber dem Mainstream und all dem leeren Gelaber um dich herum. Aber du wirst dich engagiert und mit klarem Kopf für das Gute einsetzen.

Menschen, die das Herzensgebet beten, entwickeln oft eine unglaubliche Strahlkraft in ihre Umgebung hinein.

Das alles kannst du für dich allein machen. Dein Gebetswort behalte dabei für dich, es ist dein Geheimnis. Es soll nämlich niemnd irgendeine blöde Bemerkung darüber machen können.

Wenn du viel Zeit hast, kannst du dich auch "durch die Welt" beten. Also alle Krisen, Kriege und Katstrophen, die dir in den Nachrichten begegnet sind, in der Fürbitte vor den Herrn bringen. Oder alles, was in deinem Verwandten- und Bekanntenkreis anliegt. Aber fnge das immer wieder mit dem Herzensgebet ab, damit du all die schlimmen Dinge in der Welt verarbeiten kannst und das nicht alles als Giftsalat in dich hineinfrisst. Vor allem solltest du den Herrn nicht die ganze Zeit zuquasseln. Das habe ich auch schon erlebt: Da leitete ein Gemeindeältester die Gebetsgemeinschaft in einer Bibelgruppe mit den Worten "Nun lasst uns stille werden" ein und fing dann selbst sofort ein Nonstop-Gequassel an... Deshalb beschränke ich meine Fürbitte meistens auf ganz kurze Bitten in ganz konkreten Situationen.

Wie antwortet dir Gott?

Das lässt sich nicht vorhersagen. Vielleicht dadurch, dass dir der Heilige Geist Ergenntnisse und Gewissheiten ins Herz legt, die dort langsam wachsen und Wurzeln schlagen. Und natürlich durch das Wort in der Heiligen Schrift. Dazu habe ich hier mal ein paar gute Tipps gefunden: https://glaubenstexturen.wordpress.com/2012/08/17/kino-im-kopf-meine-art-die-bibel-zu-lesen/ Also nimm dir einige Male in der Woche, wenn möglich auch täglich, auch Zeit für die Schriftlesung.

Noch einmal zurück zum Anfang:

Im Christentum gibt es keine festen Regeln, wie man zu beten hat.

Zur Freiheit des Christenmenschen gehört es, dass du deine eigenen Erfahrungen machen kannst. Und es gibt natürlich auch viele andere Gebets- und Meditationspraktiken, die ich hier nicht aufgführt habe.

Viel Freude und Segen im Gebet!

https://youtu.be/srCwBJ0-ZY0?feature=shared

 - (Christentum, Kirche, Gebet)
Aleqasina  05.02.2024, 14:06

Was in den obigen Text nicht mehr hineingepasst hat, sind ein paar Grundregeln, die ich vielleicht besser an den Anfang hätte stellen sollen.

  1. Rede Gott, wenn du frei betest, mit einer Anrede an. Du kannst ihn mit "Vater" anreden, mit "Gott" oder sonstwie.
  2. Verwechsle Beten nicht mit "Betteln" oder dem "Bestellen" in einem Versandtwarenhaus.
  3. Denke nicht, ein Gebet sei so etwas wie ein Zauberspruch, mit dem du Gott oder die Welt manipulieren könntest.
  4. Sei ehrlich. Sag es auch, wenn du Gott gegenüber unsicher bist und Glaubenszweifel hast.
  5. Mache aus deinem Gebet keine Show.
  6. Bete, wie oben schon gesagt, regelmäßig. Bete täglich zu regelmäßigen Zeiten und nicht nur nach Lust und Laune.
  7. Lies viel im Neuen Testament. "Viel" heißt oft, also möglichst täglich ein kurzes Stück. Überlege, ob das Gelesene eine Bedeutung für dein Leben, deinen Alltag hat. Das ist manchmal der Fall, aber nicht immer. Nimm dir auch dafür immer mal wieder 10 Minuten Zeit. Das dient dazu, Jesus und den biblischen Gott kennenzulernen.
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man muss ja 3 mal mindestens am tag als Christin beten

wo soll das denn stehen? Nie davon gehört. Bist du eine Nonne?

Ich weiß nicht, welcher Glaubensrichtung Du angehörst, aber es gibt keine festgelegten Gebetszeiten. Ausnahme sind Klöster oder Orden, wo solche Gebete zu den Ordensregeln gehören, wenn man dort lebt.

Die katholische Kirche kennt die Gebete des Rosenkranz, wenn Du Dich danach richten möchtest. Als evangelischer Christ nutze ich eher weniger vorformulierte Gebete, abgesehen vom Vaterunser. Nein, Du darfst mit Deinen eigenen Worten alles vor Gott bringen, was Dich bedrückt, oder erfreut. Du darfst danken, und Du darfst bitten. Ist das nicht viel mehr, als ein vorgegebenes Gebet aufzusagen?

Es gibt natürlich dennoch fertige Gebete. Ganze Bücher voll, auch im Gesangbuch sind einige abgedruckt. Und natürlich die Psalmen in der Bibel. Manchmal mag das helfen, wenn man sonst keine Worte findet.