Kater: extrem ängstlich und kämpfen oft?

DaLiLeoMishu  10.10.2024, 22:32

Ist der ängstliche Kater der mit dem Spritzenabszess damals?
Hast du schon mal Pheromonstecker für die Steckdose ausprobiert?
Kennst du Royal Canin Calm Trockenfutter?

lejlic98 
Beitragsersteller
 10.10.2024, 23:29

Ja genau der ist es. Dass du dich daran erinnerst 🥹❤️ liebe geht raus!!! Nein, muss ich direkt holen, danke!

1 Antwort

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo lejlic98

da die Kastration schon 1 Jahr her ist, wird es schwierig, aus der Ferne da Tipps zu geben. Hast du denn damals nicht sofort Rücksprache mit dem TA gehalten, wie die Kastra verlaufen ist ?

Eine Kastration hat keinen Einfluss auf den Charakter ! Mir stellt sich eher die Frage, ob mit der Sedierung alles gut war, oder ob der Kater zu wenig sediert wurde.

Du schreibst, Zitat:"Außerdem streiten sie sehr oft und kuscheln nicht mehr, wie vor der Kastration." Haben die Kater vor der Kastration also bereits Streitigkeiten gehabt ? Wann, in welchen Situationen streiten die beiden ? Wird jetzt überhaupt gar nicht mehr zusammen gekuschelt, sich gegenseitig geputzt, gespielt ? Hast du Freigänger oder Wohnungskatzen ? Zusammen fressen klappt ? Das jeder in Ruhe auf KaKlo gehen kann, das klappt ?

Es fehlen halt einige Wichtige Infos und dann kommt der lange Zeitraum hinzu, wo scheinbar nur abgewartet wurde, ob sich die zwei wieder fangen ?

Was machst du, wie Reagierst du, wenn die sich streiten ? Was tust du, dem einem Kater die Angst zu nehmen ?

Alles Gute

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen

lejlic98 
Beitragsersteller
 10.10.2024, 23:27

KaKlo klappt normal, sie futtern auch aus demselben Behälter. Streiten im Sinne von „kämpfen“ ohne anfauchen allerdings, aber es ist halt mehrmals täglich. Ich habe es mehrmals der TA gesagt, bzgl. der Ängstlichkeit, sogar kurz nach der Kastration. Sie meinte dass man da nichts machen könne und ich das so hinnehmen soll, weil alle Katzen verschieden sind. Ich habe den 2. erst einen Monat gehabt und sie hatten sich frisch angefreundet, haben zusammen geschlafen und miteinander gekuschelt. Damals waren sie ca. 6 Monate jung. Jetzt machen sie nichts zusammen außer futtern.

NaniW  11.10.2024, 00:58
@lejlic98

ich glaube du interpretierst da auch Stellenweise was falsch. Das was du als Streit/Kämpfe ohne anfauchen ansiehst, ist ganz normales Verhalten unter Katzen.

Denn raufen, rangeln, kleine Kämpfe, toben das ist auch alles völlig normales Kommunikationsverhalten unserer Katzen. Wenn die sich absolut nicht leiden könnten, hättest du extrem Terror in der Bude und die würden nicht entspannt aus dem selben Napf fressen.

Bleibt die Sache mit der Ängstlichkeit. Aber auch daran kann man mit Katzen arbeiten. Man braucht viel Geduld, Ruhe in sich selbst, Verständnis und Zeit. Vertrauen kann man aufbauen. Ruhe und Geduld, ist das A und O, bei scheuen/ängstlichen Katzen, um ihr Vertrauen zu gewinnen und sie Zutraulich zu machen. Erstmal sollte man heraus finden, in welchen Situationen die Katze Angst zeigt, was der Auslöser ist und ob dieser zu verhindern ist.  Mögliche Ursachen können sein:

  • Veränderungen wie ein z.B. Umzug, neue Möbel, neuen Artgenossen
  • fremde Menschen, es reicht ein klingeln an der Tür, eine fremde Stimme
  • fremde Tier, eine neue Katze, ein neuer Hund im Haus oder der Nachbarschaft
  • Laut und/oder plötzliche Geräusche wie z.B. Türe zuschlagen, laute Musik...
  • Transportbox, daher sollte die Box immer frei Zugänglich sein, um Negative Verknüpfungen zu vermeiden.
  • Schlechte Erfahrungen mit Menschen
  • einen nicht passenden Artgenossen
  • ...

Eine stressfreie Umgebung, sich in Ruhe umschauen zu können, die Katze NICHT bedrängen und nichts erzwingen wollen, so baut die Katze langsam Vertrauen auf. Freiräume und Versteckmöglichkeiten sollten der Katze zur Verfügung stehen, damit sie sich zurück ziehen kann. Die Katze sollte immer die Möglichkeit haben, sich aus einer angespannten Situation zurück ziehen zu können und völlig in Ruhe gelassen zu werden. Und das sollte bitte bedingungslos Respektiert werden, die Katze NICHT wieder aus dem Versteck hervor holen !

Sprache und Mimik kann man zur Beruhigung einsetzten. Ein kurzes Augenblinzeln, was unter Katzen ein lächeln bedeutet, und langsam, ruhig und einfühlsam mit der Katze sprechen. Langen Augenkontakt vermeiden, da es als Bedrohung gedeutet werden kann.

Gemeinsames Spielen kann dazu Beitragen, Vertrauen aufzubauen und positive Verknüpfungen zum Menschen und Artgenossen zu schaffen. Hier wäre eine Katzenangel, die eben Gleichzeitig genügend Abstand schafft, eine tolle Spielidee.

Bei allem was man macht, bitte die Katze NIEMALS bedrängen ! Was wir Menschen mit einer Umarmung als tröstend und beschützend empfinden, bedrängt eine Ängstliche Katze so sehr, das sie zudem noch schüchterner oder gar aggressiv werden könnte.

Homöopathische Hilfsmittel:

Hier könnten Bachblüten, die sogenannten Rescue-Remedy Notfalltropfen, oder spezielle Bachblüten-Mischungen, helfe. Aber BITTE nur in Absprache mit dem TA und/oder eines Tierheilpraktiker anwenden.

Bei extremer, dauerhaften Angst, sollte man mit dem TA sprechen oder einen Rat bei einem Tierpsychologen einholen. Denn eine ständige Angst, wirkt sich negativ auf die Gesundheit der Katze aus und bringt Körperliche, wie Seelische folgen mit sich.

Hier auch zum Nachlesen, von der Katzenpsychologin Fr. Kirsten Schulitz:

https://www.katzenportal.net/katzenverhalten-katzenpsychologie/verhaltensauffaelligkeiten-katze/scheue-katze/

Alles Gute

LG  

DaLiLeoMishu  11.10.2024, 09:02
@NaniW

Hallo liebe Nani,

der jetzt ängstliche Kater hat direkt NACH der Kastration sein Verhalten verändert. Er hatte auch einen Spritzenabszess und musste kurz danach nochmals zum Tierarzt. Ich hab so das Gefühl, dass es tatsächlich mit diesen (im wahrsten Sinne des Wortes) Einschnitt und mit dem Abszess zu tun haben könnte. Ich habe aber nur noch keinen griffigen Ansatz was genau es sein könnte. Mag sich weit hergeholt anlesen .... Mhm.

Eventuell könnten es latente Schmerzen, oder eine latente Depression sein?

Was hältst du von dieser Spekulation?

NaniW  11.10.2024, 20:53
@DaLiLeoMishu

ich habe jetzt mal alle Fragen von lejlic98 angeschaut. Ich befürchte, der Kater wurde bereits krank verkauft. Denn es gab bereits:

  • die Pigmentstörung am Mäulchen
  • Abszess am Rücken
  • eine kahle Stelle am Bauch - so akkurat, das kommt nicht vom gegenseitigen Fellausreißen beim spielen !
  • Durchfall über 1 Woche bei beiden Katzen
  • und nun die Frage wegen Kämpfen und Angst

das alles, innerhalb 1 Jahres, ist körperlich und mental verdammt viel für so ein Tier. Zudem, ohne den FS damit irgendwie angreifen zu wollen, weiß hier niemand, wie die Haltungsbedingungen vor Ort sind. Was ist drum herum außerdem noch los, was diese Vorkommnisse und Probleme vielleicht noch beeinflusst. Es fällt halt jedenfalls auf, das mit dem Kater ständig was los ist. Das ist schon komisch.

Alles Gute

LG

DaLiLeoMishu  11.10.2024, 21:06
@NaniW

Absolut! Da scheint grundsätzlich etwas im argen zu liegen.
Mich erinnert das Alles etwas an meinen Mishu, der ja auch schwer krank im Kleinanzeigen verkauft wurde und so in den Tierschutz kam. Ein wesentliches Zeichen seines Unwohlsein war auffällig starke Schreckhaftigkeit und Ängstlichkeit. Jetzt, wo er gesund wirkt, ist er selbstbewusster, stabiler, kaum noch schreckhaft und innerhalb der Wohnung auch nicht mehr ängstlich.

Vielleicht kann und wird ja hier bei diesem Kater noch weitergehende Diagnostik betrieben.

Lieben Gruß an dich

lejlic98 
Beitragsersteller
 15.10.2024, 21:12
@NaniW

Die beiden kater mit durchfall waren von einem bekannten und bei denen stellte sich tatsächlich heraus, dass sie schwerkrank sind.

Ich habe auch 2: ein Orangener und ein Grauer. Orange habe ich Oktober 2023 aus einer Notsituation „gerettet“, da er sonst ins tierheim gekommen wäre, weil der Typ zur geizig war seine Katze zu kastrieren und er aber die Kitten schnell loswerden wollte, aufgrund der Kosten. Der Sohn des „Besitzers“ warf die Kitten rum wie einen Ball . Er war damals 2,5 Monate und somit viel zu jung um getrennt zu werden. Am 1. Tag brachte ich ihn sofort zum TA und bemerkte auch ein Humpeln, welches nach 1-2 Tagen weg war. Damals war er extrem zutraulich und gar nicht scheu. Fast forward zum Dezember 2023:

ich bin mit Orange zur 2. Impfung und bei der TA kam ein 4,5 monatiges Kitten zu uns und schmuste sich an orange in der transportbox und an mich. Die TA verkaufte den Kitten also sagte ich spontan ja, weil ich eig. nichts von einzelhaltung halte und orange sich auch sozialisieren sollte. Innerhalb von 3 Tagen waren sie unzertrennlich. Zusammen geschlafen, geschmust etc.
im Jänner waren sie dann soweit kastriert zu werden und ich brachte sie zusammen hin. Grau ist unverändert. Orange hingegen hatte den Abszess, ist extrem ängstlich und kuschelt viel weniger. TA meinte, das sei wäre halt einfach sein Charakter und ich solls akzeptieren. (Orange und grau sind natürlich nicht die echten Namen, aber zum leichteren Verständnis)

grau hatte wirklich eine kahle stelle (meine alte frage) aber die ist nachgewachsen und gesundheitlich gehts ihm super, außer dass er Asthma hat und die TA ihn mir auch so verkauft hat. Ich denke, dass sie ihn nicht vor dem verkauf kontrolliert hatte. Aber sie übernimmt den Großteil der behandlungskosten, also ist es okay.

orange hatte die pigmentstörung doch nicht, sondern hat es wohl nie geschafft sie genug zu putzen (damals noch einzelhaltung) und es war dann verkrustetes futter, das ich weggegeben habe. Das lustige ist, dass 3 Tierärzte meinten, es sei ein Pigmentfleck hahah

ps: danke für die tollen antworten, ich schicke euch viele liebe grüße ❤️

NaniW  17.10.2024, 22:50
@lejlic98

Vielen lieben DANK für den Stern :-)

Alles Gute

LG