Kann ich mich bei der Polizei trotz eingestelltem Ermittlungsverfahren bewerben?
Guten Abend,
Wurde damals in jungem Alter beim klauen von einer Kaugummipackung im Wert von 69 Cent erwischt (Ja ich weiss, nicht sehr intelligent...). War zu dem Zeitpunkt unter 14 Jahre alt und somit nicht strafmündig. Das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt. Nun stellt sich bei mir die Frage ob ich abgelehnt werden würde wenn ich mich bei der Polizei nächstes Jahr bewerbe.
Danke im Voraus👍
6 Antworten
Es gibt 2 Dinge. Einmal die beamtenrechtlichen Bedingungen, da ist alles gut. Zum anderen die charakterliche Eignung.
Letzteres könnte angezweifelt werden. Man wird dich deshalb aber nicht von vornherein ablehnen. Ggf wirst du beim AC/SI danach gefragt. Wie du dich dann dazu äußerst, könnte entscheidend sein.
Angeben solltest du es aber auf jeden Fall.
Gruß S.
Hallo,
kann nur für Bayern sprechen (und für Baden-Württemberg, da weiß ich es durch ein Gespräch mit einem Kollegen auch):
Bei uns ist dies bereits ein Hindernisgrund, zum Polizeieinstellungstest vorgeladen zu werden. In deinem Führungszeugnis steht das zwar nicht drin, aber in unserem polizeiinternen System sehr wohl.
ABER!!!
Dort werden Ermittlungen gegen Jugendliche nach 5 Jahren gelöscht. Das heißt, wenn du dich mit z.B. 20 bewirbst, ist von dem Diebstahl auch in unserem System nichts mehr zu lesen!
Viel Erfolg.
Nein kein Problem, weil die Jugendsünden gar nicht so lange gespeichert werden.
Allerdings bin ich mit tatsächlich in Deinem Fall nicht so sicher, weil im erweiterten Führungszeugnis werden viele Dinge berücksichtigt, die sollten nicht mehr da sein.
Polizeiliche Vorgangsverwaltungen haben häufig keine Löschroutinen, wodurch man trotz Sperrvermerk die Einträge noch lesen kann.
...die sollten nicht mehr da sein.
So ist es. Was Du da schreibst stimmt nicht. Ich habe schon in der Gerichtsverhandlung Dinge gehört, die gesammelt worden sind, wo ich nie annehmen konnnte, dass es so lange aufgehoben werden darf.
Diese Daten konnten auch nicht von den zuständigen Datenschutzbeauftragten bestätigt werden. Wieso konnte der Richter es wissen?????
Wenn Berechtigunge bei der Polizei nicht klar strukturiert worden sind, wo ,man klar nachvollziehen kann, dass der Datensatz nicht verfügbar ist, dann sollte er auch nicht verfügbar sein. Der Streifenpolist durfte es nicht sehen, gehobener Polizeivorgesetzter dann doch? Warum?
Sowas konnte mir bei der Polizei auch gar nicht beantworten.
Führungszeugnisse werden aus den Eintragungen im BZRG erstellt. Was ins BZRG eingetragen, in Führungszeugnissen landet, wann wo und warum gelöscht wird und wer alles daraus Auskünfte erhält kannst Du hier:
http://www.gesetze-im-internet.de/bzrg/
nachlesen.
Man sollte aber nicht vergessen, daß es z. B. bei der Polizei Speicherungen (z. B. POLAS) und auch bei den Staatsanwaltschaften gespeichert wird. Es auch gibt dafür Löschungsvorschriften, die sollte man am Besten bei den zuständigen Datenschutzbeauftragten erfragen.
Weser Datenspeicherungen bei der Polizei (z. B. POLAS) und auch bei den Staatsanwaltschaften werden offen mitgeteilt. Mit den Eintragungen im BZRG hat es erstaml nichts zu tun. Datenübertragungen geschehen im verborgenen.
Diese Systeme der Polizei und Staatsanwaltschaften haben mit dem BZR nichts zu tun. Es gibt keine Vernetzung des BZR mit irgendwelchen anderen Systemen. Aus dem BZR kann man nur Führungszeugnisse beantragen und, befugte Behörden, schriftlich Auszüge daraus, einen direkten Zugriff von Außerhalb auf das BZR gibt es nicht.
Kine Sorge, das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt und vorbestraft bist du auch nicht. Selbst wenn du es bei deiner Bewerbung mit angeben musst, wird man dich zum Auswahlverfahren einladen.
Du solltest es ruhig angeben, die Flucht nach vorne ist im Grunde immer das beste Mittel um den Wind aus den Segeln zu nehmen. Daß Du es von alleine angibst ist zunächst mal als Zeichen für Ehrichkeit zu sehen. Natürlich wird man dazu gezielt nachhaken, das mußt Du aber überstehen können.
Sowas steht in keinem Führungszeugnis. Im Führungszeugnis, egal welcher Art, stehen nur rechtskräftige Verurteilungen.