Kann / Darf man Tierpfleger & Tierbetreuer OHNE Schul. Ausbildung werden?

12 Antworten

Es gibt nur sehr wenige Berufe, für die man eine formale Qualifikation zwingend benötigt, um sie ausüben zu dürfen. Klassiker dabei sind zum Beispiel Ärzte oder Anwälte, wo man eine Zulassung benötigt, die man nur mit dem entsprechenden abgeschlossenen Studium bekommt.

In den allermeisten Berufen geht es eher darum, einen Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass man die anstehende Arbeit fachlich richtig und in der vorgesehenen Zeit vernünftig erledigen kann. Und genau da spielt die formale Qualifikation - also der entsprechende Abschluss - dann eine Rolle. Dieser zeigt dem Arbeitgeber nämlich, dass ein bestimmtes Maß an Fachwissen und Fähigkeiten vorhanden ist - eben das, was man zum Bestehen der jeweiligen Prüfungen für den Abschluss benötigt. Fehlt dieer Abschluss, ist es also potentiell schwierig, den Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass man die Arbeit erledigen kann und somit den Job bekommt.

Was du allerdings ohne den Abschluss NICHT darfst, ist das "Führen der Berufsbezeichnung". Du darfst also in einer Bewerbung nicht schreiben, dass du Tierpfleger bist. Das darfst du erst, wenn du diesen Beruf wirklich erlernt bzw. die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden hast.

Und Berufserfahrung bekommt man, indem man in diesem Beruf gearbeitet hat. Siehe oben - geht einfacher mit dem jeweiligen Abschluss, ist aber auch ohne diesen möglich, wenn man es schafft, einen Arbeitgeber von sich zu überzeugen, was aber wiederum ohne Abschluss schwierig ist.

Wieso nur Schule? In D istTierpfleger ein ganz normaler Ausbildungsberuf, aufgeteilt in Praxis (Arbeit im Betrieb) u. Theorie (Berufsschule). Und das ist auch sinnvoll.

Was du beschreibst sind die Aufgaben einer Stallhilfe, das kann angelernt werden u. erfordert nicht unbedingt eine Ausbildung. Davon leben lässt sich allerdings auch nicht wirklich.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Ich kann dir jetzt leider nicht sagen, wie das in Österreich ist.

In Deutschland braucht man für einen Ausbildungsberuf in der Regel auch einen entsprechenden Schulabschluss. Das liegt auch daran, dass unser Ausbildungssystem dual verläuft - also im Betrieb und in der Berufsschule und BEIDES muss man schaffen, um das Ausbildungsziel - den Beruf - zu schaffen.

Da Ausbildung für den Betrieb sehr teuer ist, legen die Ausbildungsbetriebe natürlich großen Wert darauf, dass ihre Auszubildenden das Ziel der Ausbildung - die Abschlussprüfungen - auch schaffen.

Wem daher schon die notwendige Basis-Schulbildung fehlt, hat eher sehr sehr schlechte Karten, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu bekommen und damit die Möglichkeit einer überprüften Ausbildung mit Abschluss.

Natürlich kann man immer auch einen "Beruf" durch praktische Erfahrung erlernen (denn eigentlich kommt es darauf bei vielen Berufen ja auch an) - aber dann darf man niemals behaupten, man wäre von Beruf Tierpfleger oder was auch immer.

Zumeist wird man dann auch eher in sehr untergeordneter Stellung arbeiten, eine Weiterqualifizierung ist nicht möglich. (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel).

Aber wenn es dir nur um die Tätigkeit mit Tieren geht - dann solltest du dich einfach mal entsprechend bewerben - grade bei der Arbeit mit Tieren kommt es doch deutlich mehr auf Einfühlungsvermögen und "das Händchen" an ....

Bei uns werden z.B. sehr häufig "Stallknechte" gesucht - dafür braucht man sicher keine Ausbildung als Tierpfleger - kann sich aber bestimmt mit viel Ehrgeiz, Arbeit und Freundlichkeit höher arbeiten ....

Urlewas  27.07.2021, 23:20

Ein Mister bleibt eigentlich immer ein Mister. Erweiterung seines Tätigkeitsfelds liegt gewöhnlich eher im handwerklichen Bereich. „Der Mann fürs Grobe“ sollte außer Ställe ausmisten (wobei er auch anständig mit den Pferden umgehen können muß!) Reparaturen durchführen, Traktor fahren, Zäune errichten, Gras mähen (evtl mit der Sense) und ähnliches.

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Vermutlich würdest du gar nicht an die Tiere rankommen. Du darfst dann die drecksarbeit machen. Man muss schon einiges dazu lernen. Alle diese Berufe erfordern in der Regel eine Grundausbildung von 3 Jahren. Übrigens muss man auch als Tierpfleger Tiere einschläfern lassen. Auch da muss man lernen mit den Verlusten umzugehen. Ich arbeite als Tfa und Hobbymäßig im Tierheim. Ich weine fast immer bei einer Euthanasie. Als Tierpfleger hast du nochmal eine engere Bindung zum Tier wodurch es oft noch schmerzhafter ist. In einigen Zoos musst du sogar Kaninchen schlachten. Als beim Tierarzt hast du oft verunfallte Tiere und als Pfleger Tiere aus schlechte Haltung. Du solltest eine Ausbildung in diesem Bereich machen wenn du auch verdienen möchtest und schon hochwertige Arbeit machen willst und nicht nur die Stallarbeit. Sei dir aber bewusst das vorallem Pferde wirt eine körperliche harte Arbeit ist. Dazu sollte man auch Erfahrungen mit den Tieren vorweisen. Die lassen nicht jeden Depp (nichts gegen dich) an ihre Tiere. Aber Verlust wirst du immer mit Tieren haben und super viel Geld hast du nicht zur Verfügung. Es ist eben ehr eine Leidenschaft als ein Job zum verdienen. Ich würde mich mal informieren was du genau machen willst und im Internet über die Kompetenzen und Aufgaben nachlesen. Dann kannst du entscheiden ob es was für dich ist und eine Ausbildung dazu machen um in diesem Beruf zu arbeiten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
 fordern sogar bereits Tier Kenntnisse und berufliche Erfahrung aber woher soll man die bitte haben ? Nur durch die Schule ??

Durch eigene Tiere, Freizeit, Reitunterricht, Reitferien, ........

Wie das in Ö ist, weiß ich nicht, aber hier in DE reicht es den meisten Betrieben, wenn du nachweislich Ahnung hast. Gibt andersrum ja auch genug Deppen, die den Beruf gelernt haben, aber trotzdem nix hinkriegen.

Beispiel: Ich wollte gern auf einem Gestüt arbeiten.

Meine Erfahrung: ich hatte jahrelang ein eigenes Pferd, war davor in der Reitschule und habe bei der Ausbildung einiger Pferde mitgewirkt.
Gelernt habe ich in diesem Bereich, beruflich gesehen, nichts.
Trotzdem wurde ich genommen, weil ich einfach ein Pferdemensch durch und durch bin.

Ob du tatsächlich weißt, was auf dich zukommt, wage ich so lange zu bezweifeln, bis du mal einen Monat Praktikum hinter dir hast. Das ist eine Berufung, kein Beruf - dafür muss man wirklich brennen, sonst geht man daran zu Grunde.

Edit: Wegen des Einschläferns beim TA. Das ist nicht schön anzusehen, das verstehe ich absolut. Aber es ist nicht leichter, wenn du tagtäglich siehst, wie unfähige Menschen ihre Pferde systematisch kaputt trainieren/füttern und absolut unbelehrbar sind. Beim Einschläfern wird das Tier wenigstens erlöst, bei Pferden gibts oft genug Tod auf Raten.

Urlewas  16.07.2021, 15:14

Das da keinerlei Sachverstand vorhanden ist, läßt sich bereits daran erkennen, dass FS meint, zufrieden zu sein, „nur“ füttern und so was zu dürfen….

Die Fütterung übernimmt ja in den meisten Stallen der Chef selber - oder dann der Auszubildende , der bereits über einige Monate gründlich dafür geschult wurde.

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fouty09 
Fragesteller
 27.07.2021, 22:59
@Urlewas

Die Frage war eher als Zwischenjob / Sommerjob gedacht (so in etwa) klar kann ich davon nicht leben aber mir geht es auch eher um die Freude daran, mal abzuschalten von meinem Vollzeitberuf, der mich immer mehr und mehr kaputt macht. Genauso wie wenn andere sich am WE di Birne zusaufen oder in die Disco gehen

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Urlewas  27.07.2021, 23:06
@fouty09

„Tierpfleger werden“ hört sich nach mehr als einem Hobby an 😆

So einen Gelegentlichen Job als Vertretung der Stallhilfe kannst du in einem Reitstall eventuell finden, wenn du ein wenig Erfahrung mit Pferden hast. Im Zoo nicht.
Aber wenn es dir überhaupt nicht ums Geld verdienen, sondern nur um das Zusammensein mit Tieren geht, konntest du vielleicht auch ein Pferd als Pflegebeteiligung nehmen - das heißt, dass man sich verpflichtet, ein Pferd oder Pony an bestimmten Wochentagen regelmäßig zu versorgen.

Aif die .Idee, sich am Wochenende zuzusaufen, käme längst nicht jeder…

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Urlewas  27.07.2021, 23:12
@Urlewas

P.S.: Vielleicht kannst du ja auch in einem Tierheim mitwirken? Dort werden immer händeringend ehrenamtliche Helfer gesucht.

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