Kabelbrand, Länge des Kabels relevant?
Ist die Länge eines Kabels relevant, wenn es um die Frage der Überlastung und einen möglichen Kabelbrand geht? Von der Logik her würde ich sagen - ja. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Und wie berechnet man in der Hausinstallation den richtigen Leiterquerschnitt bezogen auf die Länge der Leitung?
5 Antworten
"Ist die Länge eines Kabels relevant, wenn es um die Frage der Überlastung und einen möglichen Kabelbrand geht?"
Ja, ist es. Selbst ein Kabel kann als "Verbraucher" betrachtet werden. Immerhin hat Kupfer einen spezifischen Widerstand. Wird das Kabel falsch berechnet, besonders dann wenn die Strecke lang ist, kann es zu einem Kabelbrand kommen.
Dabei spielen auch andere Faktoren, außer der Länge, eine Rolle. Eine zu hohe Absicherung, der Querschnitt, die Art der Verlegung, das Kabel selber.
Ich habe schon einen Kabelbrand fast live miterlebt. Damals, als Lehrling, hatte ich mir keinen Reim drauf machen können. Mein Meister hat es mir hinterher aber erklärt.
Hier spielte die Länge tatsächlich nicht die Ausschlaggebende Rolle.
Aber wie weiß man dann, ob eine Überlastung zustande kommen kann. Ich hab 2,5 mm² und da drauf max. 6500 Watt.
Die Leistung wird berechnet zu:
P=U*I*1,73)*cos Phi
oder in deinem Fall nach I umgestellt: Wobei der Cos Phi mit 0,9 angegeben ist.
I=P/(U*I*1,73*Cos Phi)
Bei nunmehr 10,5A sollte das kein Problem sein. Wenn da nicht ein Anlaufstrom zu berücksichtigen ist,
Für die Längen und Querschnittberechnung musst du dich mit dem Spannungsabfall beschäftigen.
Hast du den Spannungsabfall pro Meter Kabel bei einem bestimmten Querschnitt, kannst du dir die Länge ausrechnen.
Das ist die Formel dazu.
Die Länge ist von Bedeutung für die gesamte Verluste. Spielt aber bei Kabelbrand keine Rolle weil die Erwärmung pro Meter von der Länge unabhängig ist. Es sei denn dass das Kabel aufgewickelt ist oder mit anderen Kabel parallel verlegt ist und die Leitungen sich gegenseitig erwärmen.
Vom VDE gibt es Richtlinien über den benötigten Kabelquerschnitt in Abhängigkeit von der Strombelastung und Art der Verlegung.
Die Länge eines Kabels ist zwar zur Berechnung mit ein zu beziehen, aber das fällt nicht so ins Gewicht
- 1,5 mm² für Beleuchtung und weniger belastete Steckdosen
- 2,5 mm² für schwer belastete Steckdosen (Wäschetrockner, Geschirrspüler, Heizkessel, etc.)
- 4 mm² für Elektroherde und stärkere Maschinen in der Hobbywerkstatt oder Garage
Das hängt schon von der Länge ab.
Hier kannst du das Online berechnen.
https://www.zaehlerschrank24.de/berechnungen/
Besonders bei Kabeltrommeln sollte man da vorsichtig sein, wenn das Kabel nicht ganz Abgerollt ist, kann es bei hohen Belastungen sehr heiss werden. Deshalb immer Kabeltrommeln mit Temperaturabschaltung verwenden.
Das hängt schon von der Länge ab.
Nö. Nur von der Verlegeart, Querschnitt und Absicherung.. Es geht hier ja um die BRandgefahr nicht um den Spannungsfall oder max zulässige Leitungslänge. Wieso sollte eine 40m Leitung schneller heiß werden wie eine 10m Leitung?
Einzig die Tatsache der aufgerollten Trommel birgt erhebliche Brandgefahr, da es hier um den Hitzestau geht. Das ist wie Bündelung von mehreren Leitungen. Hat aber auch mit der Länge an sich nichts zu tun.
Wenn man alles korrekt macht hast du recht, aber was ich in 40 Jahren Berufserfahrung schon alles gesehen habe wäre ich da mit einer Aussage gegenüber einem Laien vorsichtg.
Nein. Für die reine Übertemperatur bei Überlast spielt die Länge keine Rolle. 10m Leitung bei z.B. 50% Überlast werden genauso warm wie 40m bei 50% Überlast. Die Verlustleistung ist zwar insgesamt bei 40m höher, teilt sich aber auch auf 40m auf. Somit bleibt die Verlustleistung pro Meter oder Zentimeter immer gleich.