"Jeder darf selbst entscheiden was er isst"?
folgendes (offensichtlich rein hypothetisches) Szenario/Gedankenspiel:
Menschenfleisch ist legal sowie normalisiert, Menschen werden in großen Mengen gezüchtet, gemästet und (nach fragwürdiger Haltung) geschlachtet - für die Erzeugung von Fleisch dessen Konsum gesellschaftlich als selbstverständlich gilt (wie bei Tieren) Würdest du nicht nur darauf verzichten sondern auch andere dafür kritisieren oder gar ein Verbot fordern?32 Stimmen
9 Antworten
Aus welchem Grund denn? Es gilt doch:
Jeder darf selbst entscheiden was er isstHätten wir eine solche Kultur und wäre alles legitim, gäbe es rechtlich gesehen ja nichts zu beanstanden.
Überraschung:
Kannibalismus an sich ist gar nicht strafbar. Das Problem ist, dass man sich strafbar macht, sobald man versucht Mebschenfleisch zu bekommen.
Und in einigen Völkern ist sogar streng reguliert, wer was von welchem Familienmitglied nach dessen Tod verzehren darf.
Alles eine Frage dessen, mit welchem "Mach-einen-Menschen" Baukasten man aufgewachsen ist.
Der psychologische Fachbegriff für deinen "Mach-einen-Menschen-Baukasten" ist übrigens Sozialisation.
Ich bin Pratchetteer. Im Lauf der Jahre übernimmt man automatisch das ein oder andere Konzept.
The trouble with having an open mind, of course, is that people will insist on coming along and trying to put things in it.
So wie Potterhead oder Whovian eben den Harry Potter oder Dr Who Fandom bezeichnen, gehören Pratchetteers zu Terry Pratchett bzw der Scheibenwelt.
Kannte ich auch vorher, aber den Baukasten finde ich persönlich einfach griffiger.
Ich würde weder jemanden dafür kritisieren, noch darauf verzichten. Vorausgesetzt dass es schmeckt natürlich. Ich liebe ja grundsätzlich Fleisch, mag beispielsweise aber auch keinen Speck.
Das Beispiel was du nennst beweist, dass die Aussage "jeder soll essen was er will" einfach nicht ethisch korrekt & logisch ist. Man darf schließlich auch Leute kritisieren, die ihren Müll nicht trennen. Aber wenn sich jemand so ernährt, dass er damit der Umwelt schadet, dann soll das in Ordnung sein? Um noch ein weiteres Beispiel zu nennen.
Ich glaube, das Fragezeichen am Ende soll suggerieren, dass es sich um eine Frage handelt, auch wenn der Satzbau nicht dem einer Frage entspricht.
Richtig, entweder man ist Veganer oder man toleriert den Massenmord an Menschen oder findet ihn sogar gut.
Da hat man im Grunde nicht viel Auswahl.
Aber wenn ich schon so ein Dreck in den Augen der Veganer bin, dann bin ich vielleicht auf deren Seite auch nicht gut aufgehoben.
Richtig, entweder man ist Veganer oder man toleriert den Massenmord an Menschen oder findet ihn sogar gut.
Da hat man im Grunde nicht viel Auswahl.
Nein, wenn man kein Veganer ist bedeutet das lediglich, dass man weniger für die Welt tut, wie man eigentlich tun könnte. Wie du auf ein so heftiges "entweder oder kommst", ist mir schleierhaft.
Aber wenn ich schon so ein Dreck in den Augen der Veganer bin, dann bin ich vielleicht auf deren Seite auch nicht gut aufgehoben.
Außerdem solltest du nicht über "die Veganer" reden. Das ist einfach eine unzutreffende Verallgemeinerung.
In meinen Augen bist du nur weil du Tierprodukte isst nicht automatisch Dreck. Genauso wenig wie ich jemanden darauf reduziere, dass er seinen Müll vielleicht nicht trennt. Ich würde mich auch von Menschen distanzieren, die andere Menschen nur aufgrund von einer Verhaltensweise in eine Kategorie stecken.
Dann ist die Frage doch nicht so rhetorisch, wie du behauptest, wenn es legitime Antworten gibt, auf die der Fragesteller nicht hinaus will.
Verstehe ehrlich gesagt nicht, was du mir sagen möchtest.
Kurz meine Position: Ich lehne den Konsum von Tierprodukten alternativlos ab, genauso wie ich die Missachtung von Mülltrennung alternativlos ablehne. Aber ich sehe deshalb nicht in dem anderen einen schlechten Menschen. Schließlich kann auch ein gesuchter Bankräuber Veganer sein, während ein Wohltäter sich mischköstlich ernähren kann.
Warum? Weil du die Prämisse aufstellst:
"die Erzeugung von Fleisch dessen Konsum gesellschaftlich als selbstverständlich gilt (wie bei Tieren)"Ja, wenn es wie bei Tieren gesellschaftlich selbstverständlich ist, dann werde ich es logischerweise auch wie bei Tieren als selbstverständlich betrachten...
ist ja nicht so als könnte man auch Meinungen haben die nicht der aktuell verbreiteten entsprechen
ist bei Tieren/Vegetarismus auch überhaupt nicht so gell
Dann ist man wie bei Tieren dagegen.
Der Punkt ist, dass du hier eigentlich kein Gedankenexperiment mehr hast, denn wenn die Situation 1:1 wie bei Tieren ist, dann kann die logische Antwort nur die sein, die man auch bei Tieren gegeben hätte.
funfact: man kann auch legales kritisieren