Ist vorallem in Deutschland der Wohlstand fair verteilt?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Nein 90%
Ja 10%

6 Antworten

Nein

Das man mit Arbeit weniger haben kann als mit Transferleistungen ist unfair und volkswirtschaftlich gesehen ein Unglück.

Dass Eltern ihren Kindern nicht das, was sie erarbeitet haben, überlassen können, sondern es durch Erbschaftssteuer weggenommen wird, ist ebenfalls unfair. Eltern arbeiten, um ihre Kinder zu versorgen! Umgekehrt müssen Kinder, die arbeiten und genug Geld verdienen, ja auch die Pflege ihrer Eltern selbst zahlen!

Das allgemein die Fleißigen die Faulen versorgen müssen, ist unfair.

Nein

Ist auch gut so. Mit Umverteilung begeht man zeitgleich Ungleichbehandlung. Einen gewissen Standard zum Leben sollte es geben, aber dieser soll nicht dazu da sein, um Luxusbedürfnisse erfüllen zu können, sondern er sollte nur das decken, was zum Leben notwendig ist.

Nein

Nein, solange es eine Einkommenssteuer statt Vermögenssteuer, eine zu niedrige Erbschaftssteuer, geschmierte und korrupte Politiker und zu wenige Sozialleistungen gibt, kann das Kapital gar nicht fair verteilt sein. Faire Verteilung des Kapitals ist mit dem Kapitalismus nicht vereinbar, mit dem Kommunismus genauso wenig. Was der fairen Verteilung noch am Nächsten kommt, wäre der Sozialismus. Solange wir aber in einem kapitalistischen System leben, wird es Gewinner und Verlierer geben, und in der Endstufe des Kapitalismus gibt es keine Mittelschicht mehr, nur noch Armut oder Reichtum.

Nein

Wohlstand ist schwer zu definieren- die Vermögenswerte sind in jedem Fall sehr ungleich verteilt, insbesondere, da hier riesige Vermögenswerte sehr ungleich vererbt werden (wenige erben sehr viel, viele erben gar nichts). Und da gut die Hälfte der Deutschen zur Miete lebt haben viele so gut wie gar keine Vermögenswerte. Im Sinne der absoluten Armut geht es Deutschland im internationalen Vergleich aber dennoch gut- nur gibt es eben viele Menschen in der relativen Armut, die sich also viel weniger als der Durchschnitt leisten können.


Interesierter  13.05.2024, 09:06

Und inwieweit ist das nun "fair" oder eben nicht?

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DerJoergi  13.05.2024, 09:10
@Interesierter

die meisten Menschen dürften unter fair wohl verstehen, dass so gut wie alle oder sehr viele in Wohlstand leben, also wenige in der relativen Armut.

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Interesierter  13.05.2024, 09:17
@DerJoergi

Als kleines Beispiel: Du pachtest ein Feld und pflanzt darauf Kartoffeln. Du jätest das Unkraut, und du erntest.

Nun hast du 10 Tonnen Kartoffeln, vom denen du einen Teil zum Eigenverzehr behältst und den Rest verkaufst.

Ich dagegen setze mich gemütlich in die Sonne und schaue dir beim arbeiten zu.

Ist es nun am Ende des Tages fair, wenn du im Wohlstand lebst und ich nicht?

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DerJoergi  13.05.2024, 09:33
@Interesierter

Ich habe deinen Kommentar auch schon ohne Beispiel verstanden, im eigentlichen Sinne der Fragestellung kann man aber eher davon ausgehen, dass es eher um das Thema Verteilung wie um das Thema Gerechtigkeit ging. Gerecht wäre aber in jedem Fall, dass jeder arbeitende oder unverschuldet arbeitsunfähige Mensch nicht in relativer Armut leben muss. Gerade im Hinblick auf Manager-Gehälter oder riesige Erbschaften entsteht aber ein immer größeres Ungleichgewicht, eine gewisse Umverteilung wäre hier im Hinblick auf den sozialen Frieden definitiv wichtig. Ich habe allerdings kein Problem damit, dass arbeitsunwillige Menschen in relativer Armut leben (höchstens, dass das auch für deren Kinder gilt), allerdings ist das ja nicht das Hauptproblem, sondern, dass es tatsächlich immer mehr Geringverdiener gibt.

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Interesierter  13.05.2024, 09:41
@DerJoergi

Fair ist weitgehend gleichzusetzen mit "gerecht".

Du bringst das Thema der Verteilung ins Spiel. Nur muss man hier durchaus differenzieren, denn leistungslose Verteilung fremden Eigentums ist per Definition alles andere als gerecht.

Inwieweit diese wiederum als Ausgestaltung eines sozialen Miteinanders geboten ist, steht auf einem anderen Blatt. Mit "fair" hat das aber nichts mehr zu tun.

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Nein

Kommt aber darauf an, was man als Fair bezeichnet aber grundsätzlich würde ich es nicht als fair ansehen, wenn

  • zum einen große Vermögen einfach vererbt werden
  • zum anderen Reiche einfach von den Renditen ihrer Vermögen leben können ohne einen Finger zu rühren
  • Manche Managergehälter hundertfach oder höher sind als die Gehälter einfache Angestellter

Interesierter  13.05.2024, 09:07

Und was genau soll daran unfair sein?

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MonkeyKing  13.05.2024, 09:13
@Interesierter

Wie ich einleitend schrieb, kommt es auf die Definition von Fairness an. Ich verwende hier einen Begriff von Fairness der davon ausgeht dass alle Menschen die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben sollten und nicht überproportional Vorteile haben sollten, insbesondere wenn sie selber wenig oder keine Möglichkeit haben daran etwas zu ändern. Wichtig ist hier "überproportional" denn Unterschiede wird es immer geben. Sie sollten aber nicht zu extrem sein.

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Interesierter  13.05.2024, 09:24
@MonkeyKing

Ich denke, fair ist zunächst einmal, dass jeder selbst entscheiden kann, was er mit seinem Vermögen anstellen will.

Will er es verprassen? Will er es investieren? Will er es an ihm nahestehende Personen weitergeben?

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Workman  13.05.2024, 09:10
zum einen große Vermögen einfach vererbt werden

Das ist ja Eigentum der Familie, wo ist den da das Problem? Wenn das Geld oder Werte verdient und versteuert wurden, wo ist denn da das Problem? Wenn du Pech hast kommt auch Erbschaftssteuer oben drauf und die Beerdigung und usw...was meist du was das alles kostet. Und wenn jemand sparsam war oder gut verdient hat, warum sollen das dann die erben nicht bekommen?

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MonkeyKing  13.05.2024, 09:14
@Workman

Ich habe nicht gesagt dass nichts mehr vererbt werden soll, ich habe nur festgestellt, dass es nicht fair ist. Aber die Welt ist nicht fair, das ist eine Tatsache.

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Workman  13.05.2024, 09:19
@MonkeyKing

Ja, willkommen im Leben. Wir haben es alle nicht leicht aber für die meisten Probleme findet man immer ne Lösung.

Und wenn 2 Generationen deiner Familie sich den Buckel krumm gemacht haben und ein Haus abbezahlt haben und das wird dann vererbt, was ist daran unfair. Unfair wäre es das zu erschweren oder so teuer zu machen, dass man sich das nicht mehr leisten kann.

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