Wieso verhindert man in Deutschland die Deindustrialisation nicht?

7 Antworten

Mit der Industrialisierung kam die Massenherstellung und weil es nicht reicht, wenn jeder alles hat, kam die Wegwerfgesellschaft.

Mit der Wegwerfgesellschaft kam die immer schnellere Ausbeutung von Ressourcen, die Zerstörung der Natur, die Vernichtung von Ökosystemen, die wahnsinnige Verschwendung von Energie und die Anhäufung von Müll, inklusive Atommüll.

Das ist das, was heute "Wohlstand" genannt wird.

Wenn alle Menschen so lebten wie die Europäer, wären fast drei Erden notwendig, um den Ressourcenverbrauch nachhaltig zu ermöglichen.
Wenn alle Menschen so lebten wie die Nordamerikaner, wären es sogar knapp fünf Erden.

Quelle: Ökologischer Fußabdruck und Biokapazität

Dann nimm noch andere Länder dazu, die den gleichen Lebensstil haben und überleg mal, ob die Rechnung auf geht!

Wir sind total irre geworden an unserem "Wohlstand".

Schau dies Beispiel mit Smartphones - so verfahren wir mit vielen Sachen:

Wake Up Call

https://www.youtube.com/watch?v=jid2A7ldc_8

Den wahren Reichtum haben wir komplett aus unserem Blickfeld verloren.

Oder wie der Mensch hier dargestellt wird...

MAN

https://www.youtube.com/watch?v=WfGMYdalClU

Das ist doch nicht übertrieben. In den letzten paar hundert Jahren der Menschheit haben wir unermesslichen Schaden angerichtet.

Das Maß eines vernünftigen Wohlstandes haben wir längst überschritten. Was lassen wir denn übrig für die nächsten Generationen? Was hinterlassen wir ihnen?

Dear Future Generations (Deutsche Übersetzung)

https://www.youtube.com/watch?v=uonyGMvSkxI

Deindustrialisierung muss sein und damit meine ich nicht Abwanderung von Industrie ins Ausland, sondern generell.

Es wird soviel industriell hergestellt, was nicht mal nötig ist, um gut zu leben.

Im Gegenzug ist die Wertschätzung verloren gegangen, die Fähigkeit einfach so Lebensfreude zu haben. Die Gier regiert und es ist zum Sport geworden, an dem Ast zu sägen, auf dem wir sitzen.

Ein Homo sapiens zu sein, da sind weiter von entfernt als je zuvor.

Woraus schließt Du, dass Deutschland sich zunehmend deindustrialisiert?

Was ich wahrnehme sind Streit und viele Fragen rund um eine Transformation der Industrie hin zu mehr Klimafreundlichkeit.

Und selbst beim technologischen Fortschritt in Bereichen, die Deutschland mal aus unterschiedlichen Gründen verschlafen hat, holt dieses Land ziemlich schnell wieder auf sobald die Lage erkannt wurde. Weil Deutschland das Potential (Industrie, Forschungseinrichtungen, renomierte Unis) dazu hat.

Daran wird sich auch in Zukunft nicht viel ändern.

Das liegt an den Inhabern der Industrie, die diese ins Ausland verlagern, weil sie dort billiger produzieren lassen.

Eine wirkliche Deindustrialisierung - nicht zu verwechseln mit Industrieumbau - darf tatsächlich niemand wollen, denn das bedeutete Rückschritt.

Die Konzentration auf die Errichtung von Windkrafträdern halte ich deshalb auch schon für falsch ... Man sollte mehr Geld investieren und mehr Wissenschaftler in die Erforschung der Kernfusion bringen, um hier endlich die praktische Anwendung zu ermöglichen.

Wenn deutsche Firmen im Ausland produzieren, gefährden sie nicht die nationalen Klimaziele.

Allerdings ist es dem Klima egal, in welchem Land CO2 in die Luft geblasen wird. Meist sind die Standards im Ausland niedriger als in Deutschland. Für das Klima ist das kontraproduktiv.

Eigentlich geht das schon seit 50 Jahren in diese Richtung. Erst die Textilindustrie, dann Stahl usw.

Die Vorprodukte für die Pharmaindustrie kommen auch schon lange aus Asien.

Baustoffe kommen auch schon lange aus dem Ausland.

Was noch in Deutschland produziert wird sind Automaten für die Produktion, Abfüllangen, Verpackungsmaschinen, Autos etc.

Also jetzt die letzten Stahlwerke die in Deutschland die noch Werkzeugstahl herstellen, auch noch dicht gemacht werden ist mir das auch egal.