Habt ihr eigentlich noch Vertrauen in irgendeine Partei?

Das Ergebnis basiert auf 35 Abstimmungen

Doch, ich vertraue folgender Partei: 37%
Anders 29%
Nein, kein Vertrauen mehr 17%
Hatte noch nie Vertrauen in die Politik 17%

8 Antworten

Ich vertraue Parteien insoweit, als ich annehme, dass die meisten versuchen werden, die Ziele zu verwirklichen, die sie offiziell vertreten.

Deshalb vertraue ich keiner Partei, die meiner Meinung nach unsoziale Ziele verfolgt und/oder nicht versucht, den menschengemachten Klimawandel zu begrenzen.

Angesichts der gegenwärtigen Parteienkonstellation bin ich freilich ziemlich sicher, dass keine Partei ihre Ziele erreichen wird. Nur wird es leider der FDP gelingen, SPD und Grüne daran zu hindern, das notwendige Minimum an Politikwandel durchzusetzen.

Die Tatsache, dass die Große Koalition nicht weiter regiert und dass die AfD trotz der gegenwärtigen Krisen nicht wesentlich an Stimmen gewinnt, beruhigt mich aber darüber, dass das demokratische System noch funktioniert.

Das allein wird aber nicht ausreichen, das notwendige Minimum an Politikwandel durchzusetzen.

Von Experte rotesand bestätigt
Doch, ich vertraue folgender Partei:

CDU.

Obwohl im Leben sehr liberal eingestellt, ist für mich eine Politik der Zuverlässigkeit (auch international aus Sicht der anderen Staaten) auf Basis des erreichten (sozialen) Wohlstands mit Entwicklung der Zukunft in vielen kleinen Schritten lieber, als nicht wirklich abgewogene, womöglich ideologisch geprägte "Sprünge" - boah, was ein Satz. 😀

Was noch nicht öffentlichkeitswirksam publiziert wurde - kommt noch - ist die fundamentale Veränderung, die gerade durch die CDU geht. Wo früher eine "Top-Down-Politik" vorherrschte, finde ich seit der letzten Wahl einen Umbruch in Richtung "Bottom-Up". Es sind insbesondere Diskussionsforen, Austausch unter Mitgliedern zu allen möglichen Themen und auch Abstimmungen mit den Delegierten vor internen Wahlen über IT-Plattformen im Gange, die eine relevante Veränderung in der Partei bedeuten. Es wird Änderungen in den Statuten geben, die insbesondere jüngere Mitglieder in relevanten Positionen vorschreiben - die CDU wird also nicht mehr die Partei "der Älteren" sein.

Ein weiterer relevanter Aspekt ist, das die CDU und auch die Mitglieder nach wie vor einen gesamtheitlichen Ansatz über alle Politikfelder verinnerlichen. Dies grenzt -wie vom Grundansatz her auch seinerzeit die SPD - von "Klientelparteien" ab, die mit 1-2 Hauptthemen auf "Stimmenfang" gehen. Der Vorteil ist, dass bei ggfs. erforderlichen Koalitionsverhandlungen nicht ein Brei aus verschiedensten Richtungen herauskommt. Dieses Verständnis auch bei den Wählerinnen und Wählern zu vermitteln wird eine große Aufgabe.

Das soll jetzt aber auch genug der politischen Lobhudelei sein 😀

Woher ich das weiß:Hobby – Kommunalpolitik und Themen bis auf Landtagsebene
grandissimi  04.01.2023, 21:22
Ein weiterer relevanter Aspekt ist, das die CDU und auch die Mitglieder nach wie vor einen gesamtheitlichen Ansatz über alle Politikfelder verinnerlichen

Böse Zungen würden behaupten, man hat versucht den links-grünen Fraktionen Stimmen abzunehmen und ist deshalb etwas nach links gewandert.

Aber eine schöne Antwort.

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oklein  04.01.2023, 22:49
@grandissimi

Da braucht es keine "bösen Zungen", das ist schlichtweg so. Mit der seinerzeit wirklich schwachen SPD als "andere" Volkspartei war es nur logisch, auch etwas links der Mitte zu "fischen". Allerdings wurde die AfD (zur Gründerzeit !!!, also ohne die jetzige Ausrichtung) nicht ausreichend ernst genommen und man verlor die stark konservative Wählerschaft.

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Anders

Zumindest im Ländlichen Raum und bezogen auf Baden-Württemberg habe ich Vertrauen in die CDU und kenne einige Abgeordnete und Mandatsträger, die sich echt Mühe geben (war selber mal Gemeinderat), auf Bundesebene sind die aber alle mehr oder weniger gleich. Was gesagt wird, kann man glauben oder nicht - aber ich muss sagen, mir fallen auf die Ampel bezogen bislang außer Querelen um die zurückgetretene Anne Spiegel und Christine Lambrecht keine Ärgernisse ein. Lauterbach kann man mögen oder nicht, er ist in gewisser Weise eine Nervensäge, aber zumindest nicht inkompetent.

Die Grünen sind hier im Südwesten dank Kretschmann ganz in Ordnung, verkommen aber auch mehr oder weniger zur Stuttgart-Partei, die alles außerhalb Stuttgart, Ludwigsburg, vielleicht noch Karlsruhe und Freiburg nicht interessiert. Auf Landesebene halte ich sie für Ökoheuchler, aber echte Skandale haben sie, was man ihnen zugute halten muss, in der Ampel-Koalition bisher nicht provoziert.

grandissimi  04.01.2023, 21:26

Das ist für dich kein Skandal in einer Energiekrise? Und die Unterlagen, die Klarheit bringen würden, werden durch das Wirtschaftsministerium zurückgehalten.

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Nein, kein Vertrauen mehr

Ich hab mir nie viel aus Politik gemacht, als dann aber die Einsätze in Flüchtlingslagern kamen, da hat das Bild der Medien absolut nicht dem entsprochen, was ich dort gesehen habe.

Diese Diskrepanz zwischen etwas, was ich selbst und auch öfters beurteilen konnte und dem was berichtet wurde, die hat mein Interesse geweckt. Und seitdem verfolge ich genau, wer von unseren Politikern was sagt und sofern es eine namentliche Abstimmung gab, wie derjenige dann abstimmt. Und das prüft vllt. 1% der Wähler? Vllt weniger?.

In der Finanzpolitik sehe ich die größten Fehler, denn dadurch sind Eigenheime fast unbezahlbar und wenn man dann sieht, dass selbst in Inflationszeiten weiter Schulden gemacht werden, dann fragt man sich als langjähriger Investor, ob man selber so dumm ist oder obs die anderen sind.

Die einzige Partei, wo ich wirklich noch in den wichtigen Punkte Übereinstimmungen sehe ist die AfD, die leider den Punkt der Alternative verpasst hat. Und da liegt der Knackpunkt - es ist (aus Überzeugung) keine Partei mehr wählbar für mich.

Die Politikerbranche besteht aus egoistischen opportunistischen Karrieristen, Söder zB. Das Fähnchen im Wind, je nachdem wo man grad Wähler kriegen kann. Und weil kein Politiker seine Karriere, seine Pension etc. gefährden will stimmt jeder Abgeordnete mit seinem "Freien Mandat" immer brav der Parteilinie zu. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, wie zB Frau Weidel, die sich als Vorsitzende klar gegen DEXIT ausgesprochen hat.

Ohne "radikale" Änderungen habe ich wenig Hoffnung für dieses Land.

Anders

wir brauchen vertrauen in die demokratie und darin, dass die gewählte partei das land nicht völlig den bach runter gehen lässt.

ich wähle seit jahren das geringste übel und informiere mich viel und nutze meine möglichkeiten um über missstände aufzuklären :)

persönlich bin ich eher mitte/links/grün