Ist Stephen Hawking überbewertet?
Keine Frage. Er ist intelligent, berühmt, ehrgeizig usw.. doch ist er eurer Meinung nach überbewertet?
Danke,
Lg; bitte objektiv.
14 Antworten
Albert Einstein war eindeutig ein Genie - aber auch ein Medienstar und als solcher gegenüber seinen Kollegen überbewertet.
Stephen Hawking ist ebenfalls ein Genie, aber genau wie Einstein auch ein Medienstar und genau deshalb wird er von der Öffentlichkeit natürlich höher bewertet als weniger bekannte Kollegen.
Ich widerspreche aber unbedingt der andernorts geäußerten Meinung, daß ein Wissenschaftler etwas bewirken muß, das in der aktuellen Welt einen meßbaren Wert besitzt. Ich erinnere mal an Einstein, dessen Allgemeine Relativitätstheorie zur Zeit ihrer Veröffentlichung nicht den geringsten Wert für die damaligen Menschen hatte - heute würde das GPS-System nicht ohne funktionieren.
Hawkings letzte Äußerungen beziehen sich nicht auf die Wissenschaft, sondern auf mögliche Folgen der Technologie. Er nutzt seine Popularität, um sich Gehör zu verschaffen - ist legitim.
Gruß
Stimmt - das habe ich auch nochmals hervorgehoben (weiter unten). Aber z.B. Niels Bohr, Planck, Heisenberg sind ähnliche Kaliber, aber in der Öffentlichkeit deutlich weniger bekannt.
Wobei auch die Namen eig (fast) jedem geläufig sein sollten (oder?).
Sollte - sollte wirklich!
Wenn ich mich aber umhöre, auch in meinem direkten Bekanntenkreis, dann ist das leider nicht so.
Newton, Einstein, Hawking und sonst? Wenn man jemandem auf die Sprünge hilft, z.B. mit dem Namen Kepler - "Hab ich schon mal gehört! Ist das nicht ein Astronom, bei der ESA oder so?" - Autsch
Aber da wären auch noch diverse zu nennen, die sehr viel älter, aber sehr bedeutend sind: an Euklid und Pythagoras erinnern sich wohl alle, die mal Mathe gehabt haben, aber mit Archimedes wissen nicht viele etwas anzufangen, obwohl er alles mögliche entwickelt hat...
Hmm ich bin zwar selbst Physiker, aber im meinem Bekanntenkreis sind nicht so viele und ich hätte schon vermutet, dass von denen "Heisenberg" jedem ein Begriff ist. Möglicher täusche ich mich aber und du hast auch Recht: Selbst wenn man etwa Planck als "den, von den Max-Planck-Instituten" erkennt, heißt das noch lange nicht, dass man auch nur grob weiß, was er gemacht hat.
...als "den, von den Max-Planck-Instituten"
Das ist gut! Auf dem Weg kennen heute vermutlich auch "Den, der das Hubble-Teleskop..."
Ich habe gestern zufällig eine Doku von H.Lesch gefunden, in der er sich maßlos über unser Bildungssystem echauffiert, aber er hat völlig Recht! Und nach der Schule sinkt das Interesse teils ins Bodenlose.
Mir stoßen immer wieder Äußerungen mancher TV-Moderatoren auf, die voller Stolz verkünden, daß sie in Mathe nie über eine "5" hinaus gekommen sind - grrr
Die Frage muss im Kontext beantwortet werden.
Zunächst mal wird Hawking mit theoretischer Physik in Verbindung gebracht. Ein Gebiet für das sich nur wenige interessieren und da durchblicken können.
Er hat sehr viele Veröffentlichungen und ist ein angesehener internationaler Forscher.
Was sein Werk hervorhebt ist sicherlich seine Krankheit. Ich denke der Großteil würde an dieser Diagnose psychisch scheitern und Motivation verlieren.
Wahrscheinlich ist es sogar unterbewertet.
Nur wenige interessieren? Im Gegenteil: Zeig mir eine Wissenschaft, die so viel öffentliche Aufmerksamkeit bekommt wie die theoretische Physik und über die so viel populärwissenschaftliche verfasst und gelesen wird.
er hat gesagt: die Menschheit wird eingehen wg. Gier und Dummheit, er hat Recht und ist damit nicht überbewertet
Zumindest das, was Du hier aufzählst, ist nicht neu. In den 50er/60er Jahren war es vor allem ein Professor Haber ("Unser blauer Planet") der sich als Prophet einen Namen machte. Es klang ganz ähnlich.
Ich gebe also auch einmal den Propheten: Stephen Hawking wird ganz sicher nicht als Prophet einen Platz im kollektiven Gedächtnis der Menschheit erhalten; denn nach ihm und mir die Sintflut. Der fallen auch alle Prophezeihungen zum Opfer. Oder keine Sintflut. Dem falle dann nur ich zum Opfer. Stephen Hawking nicht.
Er hat einen Bekanntheitsgrad erreicht, der ihm vielleicht ohne seine Behinderung nicht vergönnt gewesen wäre.
Nichtsdestotrotz ist er ein exzellenter theoretischer Physiker. Es gibt aber auch viele viele andere, die ihm ebenbürtig sind, es aber bezüglich Bekanntheit nicht so weit gebracht haben.
Hallo,
das Problem bei Genies ist, daß nur andere Genies beurteilen können, was sie wirklich draufhaben.
Wenn er also in seinen Theorien grundlegende Fehler hätte, wäre nur ein sehr kleiner Teil der Menschheit in der Lage, dies nachzuweisen.
Mir ist aber nicht bekannt, daß Hawking in seriösen Fachzeitschriften als Scharlatan bezeichnet würde. Er scheint in der Fachwelt ein anerkannter Physiker zu sein.
Herzliche Grüße,
Willy
Ich halte Steven Hawking für einen echt genialen Wissenschaftler der theoretischen Astrophysik und Welten entfernt von Scharlatanerie. Aber dass nur ein Genie die Genialität eines anderen Genies beurteilen kann, glaube ich eher nicht. Ich denke viel eher, dass echte Genialität sich in genialen Lösungen zeigt und nicht nur durch geniale Gedanken. Geniale Lösungen kann aber jeder in irgendeiner Weise beurteilen - zumindest sobald man merkt, wie wirksam und hilfreich sie sind.
Ich finde nicht, dass Steven Hawking überbewertet wird, aber ich finde eindeutig, dass bloße Intelligenz und Denkfähigkeit ohne praktischen Wert überbewertet sind. Extrem überbewertet sogar.
Jemand, der auf einem bestimmten Gebiet oder auch auf mehreren Gebieten überragende Fähigkeiten besitzt und der in der Lage ist, neue Lösungen für Probleme zu finden und Dinge unter einem außergewöhnlichen Blickwinkel zu betrachten oder Zusammenhänge zu finden, wo die meisten anderen sie nicht vermutet hätten.
Willy
Tolle Antwort!
Für Anhänger von Zahlen könnte man noch hinzufügen, dass man ab einem IQ von 142 als Genie gilt, aber für mich persönlich ist deine Antwort die Bestmögliche. Richtig klasse!
Einstein war und ist ganz sicher nicht überbewertet - es ist fast nicht möglich, seine Verdienste um die Physik zu überschätzen.