Ist Spanisch einfacher, als Französisch?
Ich bitte darum, Antworten wie "das empfindet jeder anders" möglichst zu unterlassen. Das ist mir durchaus klar. Es geht mir viel mehr darum, eigene Erfahrungen von Leuten zu hören, die Erfahrungen in beiden Sprachen haben, bzw sie im Optimalfall sogar relativ flüssig sprechen.
Ich bitte, besonders auf folgende Gegebenheiten einzugehen:
Ich habe im Französischen besonders Schwierigkeiten, mit stummen Buchstaben wie. Bei manchen Wörtern ist es klar, bei anderen nicht und bei wieder anderen, kommt es auf den Zusammenhang an, zB bei "plus". Die ganzen Homophone sind auch so eine schwierige Sache. Es hören sich so viele Wörter ähnlich an und die Liaisons machen es auch nicht besser. Mit Liaisons habe ich übrigens wenig Probleme, zumindest wenn ich sie selbst laut lese.
Im Spanischen gibt es doch, soweit ich weiß, keine Liaisons? Zumindest scheint mir die Aussprache deutlich leichter zu fallen (ich habe probeweise ein paar Wörter versucht auszusprechen und habe sie mit Hörbeispielen abgeglichen).
Und noch eine letzte, eher kulturelle Frage. Wenn man europäisches Spanisch lernt, kommt man damit auch in Amerika gut zurecht? Oder ist das wie Schweizerdeutsch, für das viele (inklusive mir) einen Untertitel bräuchten?
9 Stimmen
2 Antworten
Jede Sprache ist schwer. Spanisch und Französisch nehmen sich nicht viel. Beim Französischen ist die Aussprache nicht klar aus der Schrift erkennbar.
Beim Spanischen ist die Aussprache schwerer, nur bekommen das die meisten nicht mit. Aber wer spricht schon ein spanisches r, rr, s, t, d, e, y, ll, ñ oder ch richtig?
Auch gibt es Liasons, denn spanische Sätze fließen zusammen und werden wie ein Wort ausgesprochen. Nur im Unterricht meist nicht. Vor Ort wundern sich die Leute, dass sie selbst langsam sprechend nicht verstanden werden (weil sie Silben anders einteilen und Wörter nicht verschmelzen).
Was die Grammatik angeht, sind beides romanische Sprachen. Aber Spanisch hat mehr gebräuchliche Zeiten, ist strenger von den Formen. Kleinste Abweichungen haben große Bedeutungsunterschiede. Kanadisches Französisch ist bestimmt nicht prüfungsrelevant. Lateinamerikanisches Spanisch kommt in höheren Niveaus jedoch vor.
Also unterm Strich sind beide Sprachen gleich schwer. Klar: die meisten fangen mit Französisch an und später kommt Spanisch dazu. Das fällt dann leichter.
Französisch ist für Deutsche zunächst schwieriger als Spanisch. Nach 4//5 Jahren sind beide Sprachen genauso schwer bzw. einfach. Beim Niveau B2//C1 sollen Französisch und Spanisch sogar leichter als Englisch sein!?