Ist Romanelesen Zeitverschwendung?

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

Nein. Man gewinnt etwas. 100%
Es ist purer Zeitvertreib. 0%

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein. Man gewinnt etwas.

Lesen ist zunächst die eigene Freizeitgestaltung. Wie sinnvoll die Lektüre bestimmter literarischer Werke ist, liegt nicht zuletzt an den eigenen Interessen. Dafür kann der eine Roman besser geeignet sein als der andere, der vielleicht tatsächlich langatmig ist und zu viel Zeit beansprucht. Bücher ersetzen auch nicht komplett andere Freizeitaktivitäten.

Das Lesen an sich bildet aber in jedem Fall. Sprachlich in Ausdruck, Stil, Grammatik und Rechtschreibung. Nicht zuletzt trainiert Lesen aber ebenso das eigene Vorstellungsvermögen, eigenen Standpunkt und Kritikfähigkeit. Bücher sind weniger suggestiv als Filme.

Romane bieten neben Unterhaltung und Spannung dann immer auch Inspiration. Man profitiert von Ideen, Talent und Fantasie eines Autors, der in ein Buch einiges an Arbeit investiert hat.

Man lernt starke Charaktere kennen, erlebt Sympathien und Abenteuer mit ihnen. Man erfährt exemplarisch Auseinandersetzungen, lernt Argumentationen, mögliche Wendungen, gewinnt Einsichten und Erfahrungen, gesellschaftlich wie im zwischenmenschlichen. Romane können einen bewegen und beschäftigen, etwas in einem berühren und anstoßen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nein. Man gewinnt etwas.

Ich mag Romane lesen etwa deshalb, weil man in längst verschwundene Zeiten eintauchen kann. Du lernst manches über die Sitten, Gebräuche und die Lebensweise und Lebensumstände der alten Menschen.

Deinen Wortschatz kannst du auch vergrößern: Ich schätze es auf alte, schöne nicht mehr gebräuchliche Worte zu stoßen.

Nein. Man gewinnt etwas.

In Romanen kannst du manchmal mehr über Psychologie und die Motivationen und Antriebe anderer Menschen lernen als in Sachbüchern. Dadurch machen sie dich zu einem umgänglicheren, verständnisvolleren Menschen, weil du offener und toleranter für andere Denkweisen wirst.

Das gleiche gilt auch für Handlungen und Plots. Man wird im echten Leben weniger von Ereignissen überrascht, weil man durch Romane auf viel mehr in der Theorie vorbereitet ist.

Für Filme gilt ähnliches, wobei der erste Aspekt mit dem Sich in andere hineinversetzen bei Romanen am intensivsten gelingt.

Ergänzung: deine Literaturauswahl gefällt mir sehr gut. Wenn du dich in Denkweisen und Personen aus früheren Zeiten hineinversetzen lernst, gilt das zuvor gesagte noch einmal verstärkt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – B.Sc., M.A., M.Sc. & Doktorand
Nein. Man gewinnt etwas.

Je nachdem was man für Romane liest gewinnt man einiges an Eindrücken, Wissen und Reflexionen; Romane können unterhalten und zugleich auf unaufdringliche Weise zum Reflektieren anregen.

Man erweitert seine Sicht auf die Dinge und macht daduch allein durchs Lesen neue Erfahrungen, man erweitert seinen Horizont.

Wenn Bücher Mist sind oder einen nicht ansprechen, merkt mans auch gleich und man kann dann ja einfach ein anderes lesen.

Nein. Man gewinnt etwas.

Ich liebe es zu lesen und das schon seit der 1. Klasse. Allein letztes Jahr habe ich 125 Bücher gelesen und dieses Jahr ist es mein Ziel die 125 sogar zu überbieten. Aktuell bin ich bei 13 Büchern, die ich seit dem 01.01.2023 gelesen habe.

  1. Lesen macht einfach Spaß. Das ist wohl auch der Sinn hinter einem Hobby oder einer Leidenschaft.
  2. Wenn du die Bücher in deiner Muttersprache liest kannst du generell einfach deinen Wortschatz erweitern, sowie die Rechtschreibung und Grammatik verbessern. Ich bin 21 und schreibe seit meinem 10. Lebensjahr meine eigenen Bücher. Über die Jahre hat sich mein Schreibstil immer wieder weiterentwickelt und verbessert und das verdanke ich zu einem großen Teil auch dem Lesen. Auch im Deutschunterricht gehöre ich zu den Klassenbesten und überzeuge in Aufsätzen immer wieder mit wenig bis keinen Rechtschreibfehlern oder Satzzeichenfehlern.
  3. Liest du die Bücher in einer anderen Sprache, kannst du diese dadurch auch verbessern. Als ich mein erstes englisches Buch gelesen habe, habe ich mehrere Wochen dafür gebraucht, weil ich langsam lesen & teilweise Worte übersetzen musste, um das Geschriebene zu verstehen. Mittlerweile lese ich fast ausschließlich englische Bücher und teilweise auch zwei pro Tag. Im Englischunterricht stehe ich mittlerweile auch auf einer 1, was früher definitiv nicht so war. Im Gegenteil: früher hatte ich regelmäßig 4er und 5er in Englisch. Jetzt bin ich auch hier einer der Klassenbesten. Und mittlerweile schreibe ich meine eigenen Bücher ebenfalls auf Englisch.
  4. Bücher können auch sehr inspirierend sein. Wenn ich z.B. lese, formen sich in meinem Kopf häufig Ideen für eigene Bücher, die auf der Grundhandlung des Buches basieren, aber im Detail völlig verschieden sind (damit habe ich auch schon früh angefangen: wenn mir eine Idee gefällt, die Handlung in der Ausführung und den Details aber nicht, habe ich die Idee genommen und daraus ein Buch gemacht, dass meinen Idealvorstellungen entsprochen hat). Das habe ich auch oft beim Lesen, dass ich bei manchen Szenen denke: hmm nee, das hätte ich jetzt ganz anders gemacht.
  5. Außerdem lernt man auch viel beim Lesen. Mein erstes Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe, spielt in Grönland, weshalb ich sehr viel über die Ureinwohner, die Kultur und die Sprache in Grönland gelernt habe. Das war wirklich sehr interessant und ich habe dadurch auch großes Interesse an Grönland bekommen.
Woher ich das weiß:Hobby – Bücher, Musik, Streaming sind Hobbys & ich gehöre zu LGBT+
petermaier11  29.01.2023, 13:01

Ganz wunderbar, sprachlich und inhaltlich. Dein Text beweist seine eigene Aussage.

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Tichuspieler  29.01.2023, 15:19

Also: Erstmal ist Dir mein Neid gewiss; auch wenn ich selber gerne lese, bin ich ganz froh, wenn ich 25 Romane im Jahr schaffe, auch wenn diese "nur" zwischen 350 - 400 Seiten stark sind. Leider (?) gibt es noch viel zu viel andere Tätigkeiten, denen ich nachgehe(n "muss", aber dass ist eine andere Geschichte).

Dann muss ich Dir jedoch in einer Aussage widersprechen. Indirekt zumindest:
Viel lesen erweitert nicht zwangsweise den eigenen Wortschatz respektive es erweitert eher den passiven Wortschatz.
Um Wörter vom passiven in den aktiven Wortschatz wandern zu lassen, müssen diese Wörter auch aktiv genutzt werden.

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MentN  02.02.2023, 15:44

nur so ne Frage: Wie viele Seiten haben deine Bücher? Bei 125 Büchern a 350 Seiten landen wir bei so 43750 Seiten. Das durch 365 ist etwa 120. Bei einer durchschnittlichenen Lesedauer von 1 Minute pro Seite wäre das etwa 2 Stunden pro Tag. 365 Tage im Jahr.

Erscheint mir ein bisschen viel... Bist du sicher, dass deine Angaben stimmen?

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moonjosart  02.02.2023, 16:02
@MentN

Sorry, aber was fällt dir ein das zu hinterfragen? Ist ja nicht mein Problem, wenn die Mehrheit der Menschen zu langsam liest. Ich lese teilweise 2 Bücher am Tag & fange noch ein drittes an. Mein persönlicher Tagesrekord an Seiten waren 800. Und für diesen Tagesrekord habe ich auch "nur" von Mittag bis etwa 21 Uhr gelesen. Ich lese Bücher mit über 1000 Seiten innerhalb von 3 Tagen.

Und 125 ist verdammt wenig. Ich bin in einer Buchclub-WhatsApp Gruppe & eine unserer Mitglieder liest im Jahr über 300 Bücher & da möchte ich auch hinkommen.

Ich konnte langsames Lesen noch nie leiden. Deshalb melde ich mich beim Vorlesen in der Schule auch immer freiwillig, weil es von meinen Mitschülern keiner auf die Reihe kriegt so nen beschissenen Absatz ohne Hängern und unnötiger Zeitverschwendung vorzulesen.

Und generell habe ich immer Bücher bei mir, egal ob analog oder eBook. Ich lese im Bus, an der Haltestelle, im Unterricht, in den Pausen, beim Fernsehschauen, bei Freunden, etc.

Ich hab von einer ehem. Freundin letztes Jahr in der Schule ein Buch geschenkt bekommen als Geburtstagsgeschenk und dass dann innerhalb der 90 Minuten im Unterricht komplett durchgelesen & in der 3. Unterrichtsstunde mich dann mit ihr über das Buch unterhalten, weil es ihr Lieblingsbuch war.

Jeder, der mich halbwegs gut kennt, weiß, wie viel und schnell ich lese & ich habe teilweise nicht mal jeden Tag gelesen letztes Jahr, sondern Zeiten gehabt, in denen ich an meinen eigenen Büchern geschrieben habe.

Deshalb hab ich ja "nur" 125 geschafft.

Und ja, meine Angaben stimmen, weil ich jedes einzelne Buch, das ich lese, in einer Liste eintrage. Jedes Jahr fange ich eine neue an "What I've read in...", im Januar habe ich jetzt 15 Bücher gelesen.

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