Ist Müßiggang Sünde?
Wenn ja: Was kann man gegen Müßiggang tun?
12 Antworten
Hallo Fred4u2,
wer der Aufforderung aus Apg 1,8 Folge leistet, kommt nicht auf den Gedanken, jetzt wäre die Zeit, sich dem Müßiggang hinzugeben. Dort sagt Jesus (gemäß der EÜ):
8 Aber ihr werdet mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, und dieser Geist wird euch die Kraft geben, überall als meine Zeugen aufzutreten: in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und bis ans äußerste Ende der Erde.«3
Sprüche 6,,6-11 zeigt, was zu tun ist, wenn der Gedanke an Müßiggang aufkommt: Aufstehen und ´ran an die Arbeit!
Beobachte die Ameisen, du Faulpelz! Nimm dir ein Beispiel an ihnen: 7 Kein Vorgesetzter treibt sie an; 8 trotzdem arbeiten sie den ganzen Sommer über fleißig, und im Herbst haben sie einen Vorrat für den Winter angelegt. 9 Wie lange willst du noch im Bett bleiben, du Faulpelz? Wann stehst du endlich auf? 10 "Lass mich noch ein bisschen schlafen", sagst du, "nur noch ein Weilchen!" - 11 und während du dich noch ausruhst, ist die Armut plötzlich da, und die Not überfällt dich wie ein Räuber.
Grüße, kdd
Müßiggang an sich ist keine Sünde, aber sie bringt Ignoranz und Gleichgültigkeit hervor und führt oft zur Sünde.
Jesus hat die Begriffsstutzigkeit der Emmausjünger getadelt, als sie trotz seiner Vorhersagen über seine Auferstehung immer noch nicht erkannten, was geschehen war, als er von den Toten auferstanden war. Sie nahmen sein Wort eben "nicht so genau", und das war ihr Müßiggang.
"Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren und träges Herzens, zu glauben alle dem, was die Propheten geredet haben! (Lukas 24,25)
Was man dagegen tun kann? Triff eine Entscheidung! Gehe den Müßiggang bewusst an und vertraue auf Gott, dass er dir dabei helfen wird.
Es ist sehr gut, dass du dir darüber Gedanken machst.
Was denkst du davon?
2.Thessalonicher 3
Denn als wir bei euch waren, geboten wir euch dies: wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen. Wir hören nämlich, daß etliche von euch unordentlich wandeln und nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Solchen gebieten wir und ermahnen sie durch unsren Herrn Jesus Christus, daß sie mit stiller Arbeit ihr eigenes Brot verdienen
Oder 1.Thess 4
und eure Ehre darein zu setzen, ein ruhiges Leben zu führen, eure eigenen Angelegenheiten zu besorgen und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, ganz wie wir euch befohlen haben, damit ihr ehrbar wandelt vor denen draußen und niemandes Hilfe bedürfet
Oder Epheser 4
Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern bemühe sich vielmehr mit seinen Händen etwas Gutes zu erarbeiten, damit er dem Dürftigen etwas zu geben habe.
Aber sich zurückziehen in die Stille, ausruhen, wieder zu Kräften kommen, das hat auch Jesus gemacht.
Hat man wirklich KEINE Arbeit, sollte man vielleicht welche suchen? Es gibt ja auch unbezahlte, sehr sinnvolle Beschäftigungen, z.B mit alten Leuten im Altersheim spazieren gehen. Usw
Es gibt ja auch unbezahlte, sehr sinnvolle Beschäftigungen, z.B mit alten Leuten im Altersheim spazieren gehen. Usw
Oder mit Flüchtlingen ;) Da gibt es ja gerade über eine Mio. Leute, die sich freuen würden, wenn sie auch nur einen Bruchteil der Gastfreundschaft erleben würden, den sie selbstverständlich in ihrer Heimat Flüchtlingen gegenüber erwiesen hätten ...
Müßiggang selbst ist noch keine Sünde, kann aber die Sünde begünstigen. Es gibt sogar ein anschauliches biblisches Beispiel, nachzulesen in 2. Sam 11. Das ganze Kapitel. Es fängt so an, dass David seine Leute an die Arbeit schickt, er selbst es aber nicht mehr nötig hat mitzugehen und untätig in Jerusalem zurückbleibt. Es ist die Geschichte mit David und Bath-Seba. Lest selbst. Es ist spannend.
Ein anderes Beispiel aus der Verhaltensforschung bei Tieren. Man weiß dass Schwäne normalerweise monogam leben. Sie wählen einen "Ehepartner" und bleiben bei dem solange sie leben. Nun hat man bei Tieren, die im Gehege leben und immer gut gefüttert sind und sich auch nicht mehr mit natürlichen Feinden herumschlagen müssen, folgendes beobachtet: Sie fingen an, nach anderen Partnern Ausschau zu halten und haben sich praktisch gegen ihre Natur verhalten. - Das hat in diesem Fall nichts mit Sünde zu tun, weil Tiere können nicht sündigen. Aber es zeigt eine deutliche Tendenz, der auch vernunftbegabte Menschen erliegen können.
Aus eigener Erfahrung weiß ich auch, dass mir die dümmsten Gedanken immer dann kamen, wenn ich auf Dienstreisen abends allein im Hotel lag und nichts zu tun hatte. Hier gilt ein Wort von Martin Luther, der sehr auf seine Freiheit achtete: Man kann die Spatzen nicht davon abhalten, dass sie mir um den Kopf fliegen. Aber ich kann sie davon abhalten, dass sie sich einnisten.
Nun hat man bei Tieren, die im Gehege leben und immer gut gefüttert sind und sich auch nicht mehr mit natürlichen Feinden herumschlagen müssen, folgendes beobachtet: Sie fingen an, nach anderen Partnern Ausschau zu halten
Ist ja fast wie bei Menschen: wenns denen zu gut geht, gehen sie fremd (stark pauschalisiert ...)
Hinter dieser Auffassung steht der Gedanke, dass man die von Gott geschenkte Zeit nicht sinnlos vertun soll und dabei auf Kosten der Arbeit anderer leben. Selbstverständlich sind Pausen, Erholung, Ferien und alles was dazugehört, auch nach christlicher Ansicht lebensnotwendig, rundherum gut und gerechtfertigt.
Im Grunde ist es auch weniger die Kirche, die früher dies gepredigt hat (in Zeiten, als man wirklich zur Sicherung seines Lebensunterhalts kaum Pausen machen konnte), sondern der Volksmund.