Ist man mit ein iq von 81 behindert oder nicht?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, ab einem IQ von 85 gilt man als "lernbehindert". Das heißt aber nicht, dass man auf eine Förderschule muss. Sonderpädagogische Förderung findet auch an Regelschulen statt, vor allem im Förderschwerpunkt Lernen.

ranimeskcolb 
Fragesteller
 12.04.2022, 13:30

Ich soll auf eine Sonderschule

Ist eine lernbehinderung eine richtige Behinderung?

1
Paejexa  12.04.2022, 13:33
@ranimeskcolb

Eine psychische Lernbehinderung, würde ich sagen. Wenn das mit dem IQ von 81 in etwa hinkommt, dann wird dein Gehirn womöglich nicht so leistungsfähig wie ein durchschnittliches Gehirn sein, was die Aufnahmefähigkeit mindert

0
DieNase123  12.04.2022, 13:33
@ranimeskcolb

Empfindest du es denn als Behinderung? Wenn nicht, dann nicht. Aber du hast trotzdem einen Anspruch auf sonderpädagogische Förderung und den würde ich auch annehmen. Halte dafür un deinem Fall aber erstmal eine inklusive Regelschule für sinnvoller. Außer natürlich du möchtest gerne auf die Förderschule, dann ist das auch ok.

1
ranimeskcolb 
Fragesteller
 12.04.2022, 13:34
@DieNase123

Ich seh mich nicht so. Ich will nicht auf die Sonderschule aber meine Eltern wollen das

1
DieNase123  12.04.2022, 13:37
@ranimeskcolb

Dann sprich nochmal mit deinen Eltern und sag ihnen, dass du dir eine inklusive Beschulung wünschst und erklär ihnen, dass du auch an einer Regelschule sonderpädagogische Förderung bekommen kannst. Wenn ihr mehr Infos braucht, lässt euch gerne von sonderpädagogen oder Schulsozialarbeitern beraten. Gerne auch verschiedene, damit die Sicht nicht so eingeschränkt ist!

1
ranimeskcolb 
Fragesteller
 12.04.2022, 13:38
@DieNase123

Meine Eltern wurden beraten und haben die Entscheidung getroffen

0
DieNase123  12.04.2022, 13:42
@ranimeskcolb

Das ist natürlich Mist, aber dann versuche das beste daraus zu machen! Nimm die Hilfe an die man dir bietet und mit ein bisschen Glück funktioniert die rückschulung in einiger Zeit. Ansonsten kann man aber auch auf der Förderschule einen Hauptschulabschluss machen.

0

Es gibt eine Definition für "Lernbehinderung", die mit dem IQ zusammenhängt. Dabei wird häufig ein IQ von 85 abwärts als Grenze betrachtet. Ein IQ von 81 wäre darunter.

Warum gerade 85? Der Durchschnitts-IQ in der gesamten Bevölkerung liegt bei 85 bis 115. Ganz streng genommen ist ein IQ von 100 als Durchschnitt definiert. Aber kaum jemand hat einen IQ von ganz genau 100, deshalb wird eine Bandbreite genannt, die aussagt, um wie viel die Leute durchschnittlich vom Durchschnitt abweichen.

Unterhalb dieser Bandbreite geht der Gesetzgeber davon aus, dass die Leute eine besondere Förderung benötigen. "Behinderung" klingt zwar nicht so nett, aber im Grunde will der Gesetzgeber einem damit nur helfen.

Generell würde ich aber den Begriff "Lernbehinderung" etwas weiter fassen. Die Unterschiede zwischen jemandem mit einem IQ von 80 und einem von 95 sehe ich nicht als extrem gravierend. Man muss schon das gesamte Bild betrachten. Du schreibst, deine Noten seien sehr schlecht. Dennoch besuchst du eine Realschule. Für mich heißt das, dass da noch "Platz" ist, du könntest auf eine Hauptschule wechseln und schauen, wie du da zurechtkommst. Der Besuch einer Sonderschule könnte direkt etwas stigmatisierend sein. Andererseits solltest du dich auch mal von den KJPs beraten lassen, was dir in einer Sonderschule helfen soll. Denn darum geht es ja im Endeffekt.

Hallo ranimeskcolb,

manche glauben an den Weihnachtsmann und manche an den IQ!

Wenn dir ein Psychologe nach einem IQ Test (war es der HAWIK oder welcher Test?) sagte, du seiest lernbehindert, dann ist das Unsinn!

Ich hatte als Sonderschullehrer einige Jahre die Aufgabe, über die „Sonderschulbedürftigkeit“ von Kindern zu entscheiden. Unter Sonderschullehrern wurde oft dieser Witz erzählt:

Liebes Kind, ich habe hier einen Kasten. Mit dem kann ich dir beweisen, dass du dumm bist. Wenn du es gleich zugibst, geht es schneller.

Wenn es im Schulwesen leider oft nicht möglich ist, Unterricht so zu organisieren, dass Kinder unterschiedlicher Vorlieben und Begabungen, unterschiedlicher sozialer Herkunft gemeinsam unterrichtet werden, dann muss man sich wenigstens bemühen, sich ein genaues Bild von der Lebenssituation eines jungen Menschen zu machen.

Das hieße für dich: Was machst du gern? Welche Interessen hast du? Was macht dir Angst? Auf was freust du dich? Wie fühlst du dich in deiner Familie?

Später als Lehrer an einer Klinikschule (KJP) habe ich leider oft erlebt, dass Testergebnissen aus meiner Sicht eine viel zu große Bedeutung beigemessen wurden und die eigenen Vorstellungen und Ängste von Kindern und Jugendlichen, sowie auch Krisen in den Familien viel zu wenig Beachtung fanden.

Das ist glücklicherweise nicht immer so. Aber wenn nach einem IQ-Test dir gesagt wurde, dass du „lernbehindert“ seiest, dann ist das Unsinn!

Ich habe deine Fragen gelesen und erfahren, dass du wohl auch an einer Essstörung leidest oder gelitten hast. Du hast vor allem in Mathematik Lernprobleme. Du fühltest dich offensichtlich mit deinen Wünschen und Überzeugungen nicht ernst genommen. Da gab es auch Konflikte mit den Pflegekräften in der „Klapse“. Deine Eltern wollen, dass du eine Sonderschule besuchst. Sie meinen wohl auch, dass du „behindert“ bist.

Nachdem ich deine Texte gelesen habe, halte ich es einmal mehr für unsinnig, dir eine „Lernbehinderung“ zuzuschreiben. 

Versuch doch mal deine Eltern davon zu überzeugen, dass ihr gemeinsam eine Familienberatungsstelle aufsucht. Du kannst – etwa über Google – herausfinden, wo Familienberatung in eurer Umgebung angeboten wird.

Ich vermute, dass deine „Intelligenz“ sich weiter entwickeln wird, wenn die Konflikte zwischen dir und deinen Eltern bewältigt sind.

Aber das ist natürlich nur eine Vermutung.

Lass dich nicht kleinkriegen! Finde zu dir selbst!

Das wünsche ich dir!

Klubnytschenka  13.04.2022, 19:38
Das ist glücklicherweise nicht immer so. Aber wenn nach einem IQ-Test dir gesagt wurde, dass du „lernbehindert“ seiest, dann ist das Unsinn!
[…] manche glauben an den Weihnachtsmann und manche an den IQ!

Oh ja, allerdings… 🙄

Ach ja, und weißt Du was, Pescatorie? …Kurz nach meiner Grundschulzeit (in welcher ich mich zu einem extrem eingeschüchterten Mobbingopfer sowie Außenseiter mit grottenschlechten Noten und einem Mangel an Freunden etc. entwickelte) schickte mich mein Vater aufgrund dieser „Auffälligkeiten“ von mir u.a. in eine Kinder- und Jugendklinik… Tja, und nach einer „teilstationären“ Untersuchung (welche mit IQ-Tests, Schulleistungsdiagnostiken, Tests zu den Themen Fein-+ Grobmotorik, „Sprachentwicklung“, Wortschatz, Sozialverhalten usw. usw. begann) diagnostizierte ein ganz bestimmter Kinder- und Jugendpsychiater u.a. bei mir eine frühkindliche autistische Störung mit einem recht ausgeprägten ADS, einer Lernbehinderung, einer „klassischen“ Sprachentwicklungsstörung bei Zweisprachigkeit und einer leichteren Grob- und Feinmotorik-Störung etc. ….

Meine gewaltigen familiären Probleme und Konflikte mit meiner streng religiösen Mutter sowie permanentes Verbieten von, sachlich gesehen, völlig „normalen“, harmlosen Zeichentrickfilmen, Outfits und Entwicklungen eines individuellen, völlig normalen Klamotten- und Kleidungsstils, wurden dagegen selbstverständlich eher weniger beachtet… Denn in den Augen meiner Mutter insbesondere war ich laut einiger Kinderpsychologinnen angeblich ja so seltsam, sozial isoliert, zu so gut wie nix fähig, „schwer erziehbar“, „kaum noch brav/gehorsam“ etc. 🤷‍♀️ …

Gewaltige Einschränkungen „in der Erziehungskompetenz“ meiner Eltern wurden allerdings 2 JAHRE später nach der Erstellung des Gutachtens zu meinem angeblichen schwerwiegenden Autismus usw. vom Jugendamt festgestellt, wonach ich allerdings gemeinsam mit meinem 6-Jahre-jüngeren Bruder in einem Kinder- und Jugendheim für Menschen mit massiven Einschränkungen landete.

Da so gut wie jeder aus meiner Verwandtschaft sowie meinem Bekanntenkreis jedoch eher total verwirrt bis leicht geschockt auf die oben genannten Diagnosen von mir reagieren musste, ließ ich mich natürlich auf ein erneutes Diagnostizieren (+ „Behandlung“) bei einem anderen Psychiater ein, welchem es anfangs allerdings eher schwerfiel, zu glauben, dass ich laut eines ehemaligen Arztes/Psychiaters von mir an einer autistischen Störung leide… :D.

Naja, insbesondere die Kanner-Autismus-Diagnose an sich konnte aus der Sicht „meines“ neuen Psychiaters auch insgesamt nicht (weiterhin) aufrechterhalten werden. Darüber hinaus habe ich mittlerweile sowohl eine abgeschlossene schulische Ausbildung als auch ein Vollabi in der Tasche. Dazu besitze ich noch seit Ende letzten Jahres einen Studienplatz und lebe außerdem seit einigen Jahren bereits in einer Partnerschaft mit einem im Großen und Ganzen seelisch eher „gesunden“ Mann ;)

Möglicherweise sollte der FS sich dieses billige, stumpfe sowie total sinnlose Einsortieren in Schubladen nicht allzu sehr zu Herzen nehmen. Dazu scheint er/sie noch extrem jung zu sein :)

3
Pescatori  13.04.2022, 20:52
@Klubnytschenka

Sehr beeindruckt und schockiert danke ich dir für deine Schilderung!

Könnten doch bitte die "Seelenfachleute", die dir all die Diagnosen zuteilten, deinen Kommentar hier lesen! Du würdest ihnen mit deinen Worten die Schamesröte ins Gesicht treiben!

Ich könnte mir gut vorstellen, dass du dich einmal beruflich mit psychosozialen Fragen beschäftigst und dann jungen Menschen helfen kannst, nicht in so eine "Diagnosemaschinerie" zu geraten!

Nochmals vielen Dank für deinen Kommentar!

Und ich hoffe, dass auch ranimeskcolb ihn liest!

4

Auf die Förderschule "muss" man überhaupt nicht gehen. Diese Art der Schlussfolgerung, bei der man dich vor vollendeten Tatsachen stellt, ist nicht wirklich angebracht. Stellt sich zum Beispiel die Frage, wie du es denn dann auf die Realschule geschafft haben könntest. Am besten machst du mit deinen Eltern einem Termin beim Schulpsychologen oder der Beratungslehrkraft aus, um über die weitere Schullaufbahn eine Entscheidung zu treffen. Die Förderschule kann sinnvoll sein oder auch nicht.

ranimeskcolb 
Fragesteller
 12.04.2022, 13:28

Meine Eltern wollen das ich auf die Sonderschule geh

0

vielleicht versuchst Du mit Deinen Eltern zu sprechen, dass Du ein Zweites amtliches Gutachten möchtest! - einfach nur, um sicher zu gehen.

Und dann versuchst Du es noch mal. Du kannst ja auch mit solchen IQ-Trainern trainieren. Die gibt es glaube ich auch schon im Internet. Dann bist Du gewabnet für das nächste Mal.

Bitte sprich auch mit Deinen Eltern, ob sie es wirklich zulassen möchten, dass Du schlechter in der Schule wirst, weil Du nicht glücklich auf der Sonderschule bist. Und ich kann Dich wirklich so gut verstehen.....

Deswegen unbedingt das Zweitgutachten bei einem unabhängigem Gutachter, der eine höhere Position hat als der Erste, beantragen.

Wenn Deine Eltern nicht wollen, dass Du womöglich psychisch daran zerbrichst.

Sie sollten auch an Dich denken.

Ich wünsche Dir viel Glück! *-*

LG

Sonnenstrahl

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ranimeskcolb 
Fragesteller
 12.04.2022, 13:51

Meine Eltern wollen kein anderes Test machen. Ich soll auf eine Sonderschule gehn. Noch schlechter kann ich da nicht werden

1
Sonnenstrahl222  12.04.2022, 13:57
@ranimeskcolb

das ist voll unfair!

ich würde wirklich zum Jugendamt gehen und das alles sagen.

die sollen mit Deinen Eltern sprechen.

Sag dem Jugendamt, dass Du Bedenken wegen Folgen hast, ob Du Dich dann an sie wenden kannst.

Sie sind wirklich hilfsbereit. Auch in diesem Fall können sie was tun. Denn die Eltern zwingen Dich! Und das ist nicht gut.

Ich würde nerven. Ich würde den Eltern in den Ohren liegen, bis sie mich zu einem zweiten Gutachter schicken.

Ich würde ihnen so richtig schön auf den Sa...k und auf dem Zeiger gehen, bis ihnen schlecht wird!

1