Ist es schlecht für Kinder nicht in den Kindergarten zu gehen?

11 Antworten

Ich frage mich das mitunter auch, weil meine eigene Kindergartenzeit nicht schön bis stellenweise verstörend war und ich daher oft "gefehlt" habe (nicht gehen wollte und konnte) und mehr Zeit als andere Gleichaltrige in der Familie verbrachte oder z.B. mit meinem Cousin oder mit Nachbarskindern und ich war oft mit meiner Oma auf dem Spielplatz. In der Grundschule fand ich mich sofort bestens zurecht und hatte nie Probleme oder Heimweh, war auch nie unsicher.

Letztlich dürfte es vom Kind, der Familie (das war bei mir gut und stark) und der Situation an sich abhängig sein bzw. damit zusammenhängen, ob ein Kind andere Kinder trifft oder ob es nur daheim rumsitzt - ich bin nicht davon überzeugt, dass man Kinder in den Kindergarten schicken "muss", zumal das inzwischen auch eine sehr teure Sache ist und die Kindergartenbeiträge jährlich erhöht werden, so dass sich manche alleinerziehende Mutter mit durchschnittlichem Verdienst das eventuell gar nicht groß leisten kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

toomuchmoon5 
Beitragsersteller
 03.06.2025, 14:05

Ich bin auch kein Fan vom Kindergarten. Soziale Kontakte sind aber aus meiner Sicht schon wichtig auch in dem alter. Das kann man aber auch anders organisieren als Elternteil. Wenn man z.b. andere Familien kennt mit kleinen Kindern usw.

rotesand  03.06.2025, 14:07
@toomuchmoon5

So war das bei mir - mein Cousin, Nachbarskinder, der nahe Spielplatz, an dem wir fast täglich waren, Spaziergänge, Kindergottesdienst, das war eine gute Alternative ... ich war auch in der Krabbelstube und hatte da einen Freund gefunden, mit dem ich immer noch befreundet bin und auch immer gespielt habe (er war soweit ich weiß gar nicht im Kindergarten, weil seine Eltern die Idee nicht gut fanden und die Mutter sowieso nicht arbeiten ging).

Kritisch wird das nur, wenn einem Kind kein bzw. kaum Kontakt zu etwa Gleichaltrigen ermöglicht wird und es so auf die Eltern, Geschwister sowie Oma und Oma fixiert ist, dass es sich kaum traut, eigene Wege zu gehen.

Ja, ich denke schon dass das eher schlecht ist. Der Kindergarten trägt ja dazu bei, seine ersten Freundschaften zu schließen und auch eine kleine Basis im Thema "Grundschulausbildung" zu schaffen.

Vor einigen Jahrzehnten war es in W-Deutschland üblich, dass der Vater das Geld verdiente und die Mutter zu Hause war für Haushalt und Kinder. Das Geld hatte (mehr oder weniger) gereicht.

Im der bösen, bösen DDR wurden die Kinder vom Staat weggefischt und schon indoktriniert, die armen Frauen mussten mitschaffen.

Inzwischen ist das auch in W-Deutschland so, der Sozialismus war uns Jahrzehnte voraus.

Überholen ohne einzuholen – ist ein von Walter Ulbricht im Jahr 1970 in der DDR ausgerufenes Ziel der Wirtschafts- und Sozialpolitik.[1][2][3] Es sollte die vermeintliche Überlegenheit des Sozialismus durch wirtschaftliche Erfolge deutlich machen. Der Slogan geht auf die 1917 von Lenin in seinem Werk Die drohende Katastrophe und wie man sie bekämpfen soll[4] geprägte Parole Einholen und überholen zurück.[5]

Ja ist es wenn keine andere Sozialisierung mit anderen Kindern erfolgt.

Über das Konzept von Kindergärten und Schulen lässt sich streiten, das lässt sich alles auch Zuhause machen, aber was extrem wichtig ist, ist dass die Kinder mit anderen Kindern in Kontakt kommen und erste Sozialkompetenz aufbauen können, erste Zwischenmenschliche Beziehungen entstehen und so weiter.

Sehr wichtig für eine Reihe von Entwicklungsschritten. Von der Sprache, über emotionale Selbstregulierung, Umgang mit Konflikten und vielem mehr.

Das kann man Zuhause oft nicht bieten, da dort einfach nicht genügend Kinder sind.

Kommt darauf an, was denn die Alternative ist.

Im Kindergarten kann man ja viel erleben und viele Eindrücke sammeln. Neben dem erlernen von sozialem Umgang findet daneben auch in gewissen Maße schon eine Vorbereitung auf die Grundschule statt. Auch lernt das Kind unabhängiger zu werden. Und es lernt Routinen aufzubauen.

Wenn die Alternative ähnliches bieten kann, dass ist es auch nicht schlimm den Kindergarten nicht zu besuchen.

Besteht die Alternative dagegen z. B. nur darin in die Glotze zu gucken, dann ist es sehr schlecht nicht in den Kindergarten zu gehen.