Ist der Wahl-O-Mat vertrauenswürdig?
Meine Mutter meinte, ob der nicht auch manipuliert ist.
Wie kann ich ih sagen, dass dem nicht so ist.
Wäre er das, würden viele ihn nicht benutzen
6 Antworten
Was soll da manipuliert sein?
Es werden 38 Positionen abgefragt, die sich in den Wahlprogrammen der Parteien finden.
Da stimmt man zu oder nicht oder hat keine Meinung dazu. Am Ende kann man selbst Punkte davon doppelt gewichten, die einem besonders wichtig sind.
Und dann kann man vor dem Ergebnis sogar noch aussuchen welche Parteien überhaupt infrage kommen.
Und man kann jeden einzelnen Punkt auch nochmal genau mit der Position jeder Partei dazu vergleichen.
Danke für diese genaue Beschreibung! - Habe echt Lust bekommen, das auch mal zu versuchen!
Wie gesagt ist es sehr transparent und nachvollziehbar wie das Ergebnis zustande kommt.
Da läuft kein Zufallsgenerator der einfach ausspuckt: "Wähle Partei XY".
Jeder entscheidet am Ende selbst, ob er sich für die Partei entscheiden will, die zum Schluss beim Wahlomat ganz oben steht.
Für mich ist es eher eine Bestätigung das zu wählen, was ich eh vorhatte.
Eine Manipulation wäre durchaus möglich, z.B. durch das Weglassen bestimmter Fragen oder stärkere Betonung anderer Themenbereiche oder auch nur durch die Wortwahl in der Frage, die etwas bestimmtes suggeriert.
Da kann man sich nur selbst ein Bild machen. Ich empfinde ihn als neutral.
Der Wahl-O-Mat ist nicht in dem Sinne manipuliert, dass da jemand an den möglichen Ergebnissen gedreht hat. Das lässt sich auch nachprüfen: Wenn ich das Wahlprogramm einer Partei kenne und die Fragen im Wahl-o-mat im Sinne dieser Partei beantworte, muss als Ergebnis eben diese Partei herauskommen. Sonst ist der Wurm drin.
Aber wie so oft sitzt das Problem direkt vor der Tastatur: Bist Du sicher, dass Deine Antworten nicht von Augenblicksgefühlen oder Vorurteilen geleitet sind? Oder von Meinungen anderer Leute - positiv oder Negativ? Ich denke, von solchen Dingen kann sich kaum jemand frei sprechen.
Hinzu kommt: Niemand weiß, wie ernstgemeint die Wahlversprechen sind oder ob diese Wahlversprechen im Rahmen von Koalitionsverhandlungen nicht über Bord gehen, damit eine Koalition zustande kommt.
Es ist also sicherlich besser, die Wahlprogramme der Parteien mit wachem Hirn zu lesen und Punkt für Punkt auf den Prüfstand zu stellen: Ist der Punkt realistisch? Ist er durchsetzbar? Ist er vielleicht sogar im Widerspruch mit der Verfassung oder EU-Recht? Und zuletzt: MAG ich das?
Es gibt tatsächlich Leute, die diese Arbeit auf sich nehmen und genug von der Materie verstehen, um ein Wahlprogramm zu bewerten. Es sind am Ende nicht so viele, denn wer versteht genug von Politologie, Volkswirtschaft, Verfassungsrecht, EU-Recht und internationaler Wirtschaft? Alles zusammen? (Ich nicht!)
Für die übrigen gibt es den Wahl-o-mat, der in gewissen Grenzen solche Dinge bewerten kann - aber gewiss nicht alle. Was ich mache: Ich wurschtel mich durch den Wahl-o-mat, dabei bleiben einige Wenige Parteien als Empfehlung übrig und die schau ich mir dann sehr genau an!
Beispiel: Ohne den Wahl-o-mat wäre ich nie darauf gekommen, mir das Programm von "Volt" näher zu betrachten :-)
Nein, wenn ich ihn nutze kommt entweder raus, dass ich die Grünen wählen soll oder die AfD. Aber so viel haben die nicht gemeinsam.
Das Problem ist, dass er nur mit den Programmen gefüttert ist. Es wird aber nirgends geprüft, ob ein Wahlprogramm auch genau so gemeint oder überhaupt umsetzbar ist. Zu Politik gehört außerdem auch ein bestimmter Stil und ein Verhalten in politischen Alltag. Hier und in der konstruktiven Sacharbeit trennt sich die Spreu vom Weizen. Und dorthin kann ein Wahl-O-Mat nicht blicken.
danke
mutter ist misstraulich