Ist das Christentum & der Islam wirklich gegen Homosexualität?

17 Antworten

Ist das Christentum & der Islam wirklich gegen Homosexualität?

Immer weniger Kirchen sind, Gott sei Dank, gegen Homosexualität.

Ich finde die Formulierung in der Schrift hier allerdings sehr weit dehnbar & interpretierbar.

Das ist richtig. Man beachte auch dabei die Formulierung, dass hier nur der aktive Teil im Verkehr verboten wird, das deutet darauf dass es dem Autor da um die Verschwendung des männlichen Samens geht, wie in ein paar anderen ähnlichen Geboten auch.

Gibt es also IRGENDEINE sinnvolle Stelle in einem Testament, wo wirklich steht, dass gleichgeschlechtliche Liebe verboten ist

Nein, die gibt es nicht. Denn das Konzept von Homosexualität war den Autoren damals gar nicht bekannt.

Die wenigen Verse die von manchen Christen dazu verwendet werden um Homosexualität als Sünde abzustempeln haben meistens einen ganz anderen Hintergrund.

Zur Interpretation der Formulierung von Leviticus 18,22 gibt es eine breite Diskussion:

Diskutiert wird vor allem die Wendung מׅשְׁכְּבֵי אׅשָּׁה miškəvê ’iššāh, die oben mit „wie man bei einer Frau liegt“ übersetzt ist.
So meinen einige, das Verbot sei nur auf den „empfangenden“ Teilnehmer und nicht auf den penetrierenden Part bezogen (Walsh, 201-209; Hollenback, 529-537).
– Andere nehmen an, das Verbot beziehe sich nur auf gleichgeschlechtliche Sexualakte unter blutsverwandten Männern (Milgrom, 1569; vgl. auch Dershowitz, 510-520, der ein generelles Verbot gleichgeschlechtlicher Akte unter Männern erst einer späteren Redaktionsschicht zuweist).
– Nach einem weiteren Vorschlag sei die Wendung miškəvê ’iššāh in Lev 18,22 als der „sexuelle Zuständigkeitsbereich einer Frau“ zu verstehen, so dass daraus zu schließen sei, dass sich das Verbot auf Männer beziehe, die zum Zuständigkeitsbereich einer Frau gehören (also v.a. verheiratete Männer): „Sex with married men, therefore, would be forbidden as well as sex with any males who are under the guardianship of a woman within the community“ (Wells, 158). Auch nach dieser Interpretation hat Lev 18,22 nichts mit dem heutigen Konzept von Homosexualität zu tun.
– Töyräänvuori, 236-267, macht den Vorschlag, dass sich das Verbot und die Wendung miškəvê ’iššāh darauf beziehen, dass zwei Männer gleichzeitig das Lager einer Frau aufsuchen (also eine ménage à trois). Da in diesem Fall nicht sicher gesagt werden könne, wer der Vater des eventuellen Kindes sei, sei diese Form einer „Dreierbeziehung“ verboten, da sie erbrechtliche Konflikte hervorrufe (→ Erbe / Erbrecht). Auch wenn diese Argumentation schlüssig und plausibel ist, so besteht doch das Problem, dass „Dreierbeziehungen“ ohnehin schon durch das Verbot, mit der Frau seines Mitbürgers Geschlechtsverkehr zu haben (Lev 18,20), ausgeschlossen sind. Selbst wenn alle drei (zwei Männer und eine Frau) unverheiratet wären, wären doch die Frau und derjenige Mann, mit dem sie zuerst vaginal verkehrt hat, in diesem Moment „verheiratet“ und der folgende Akt mit dem anderen Mann verboten.
– Die Versuche, Lev 18,22 anders denn als Verbot eines gleichgeschlechtlichen Aktes unter Männern zu verstehen, sind wichtig, um alle möglichen Bedeutungen auszuloten; das Problem daran ist nur, dass sie häufig sehr komplexe Argumentationen und Annahmen benötigen.

https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/homosexualitaet-at

Kommt darauf an.

Es gibt ja weder das Christentum, noch den Islam.

Es gibt viele sehr unterschiedliche Gruppen, die den jeweiligen Religionen folgen.

Es gibt Gruppen, die jedes Wort wörtlich nehmen.

Es gibt Gruppen, die die Schriften in einem historischen Kontext lesen.

Es gibt Gruppen, die die Schriften im übertragenem Sinne auslegen.

Selbst innerhalb dieser Gruppen gibt es keine Übereinstimmungen.

Die herangezogenen Schriften, sind sehr alt und müssen, um sie in eine heute verständliche Sprache übertragen zu werden interpretiert werden.

In den Extremen gibt es Leute, die die Schriften sehr lieberal auslegen. Und es gibt Leute, die sie sehr strikt auslegen. Zu letzterer Gruppe gehören dann auch so Leute die bereit sind dafür zu töten. Natürlich alles nur aus reiner Liebe und Führsorge.

Es gibt halt Leute, die denken es ist für dich besser tot zu sein als schwul.

Muss man mal drüber Nachdenken. Soviel Liebe kann man kaum aushalten.

https://www.youtube.com/watch?v=8LUnTYQ1VxA

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Homo und schon viel erlebt.

Nein - Es ist so wie Du schon geschrieben hast:

Die Homo-Feindlichkeit ist nur eines der unzähligen Beispiele religiösen Psychoterrors, sexueller Verklemmtheit und Menschenfeindlichkeit.

Aber der Islam, der ist homo-feindlich bis zum Abwinken - und das, obwohl es KEINE STelle im Koran gibt, die das explizit verbietet!

NEIN und JA.

Begründung:

JA deshalb, weil sich zB 2.Mose 18:22 und andere Gesetze der Bibel, nur an Juden und später an Christen gerichtet war.

NEIN deshalb weil andere Völker machen konnten, was sie wollten. Das war Gott wurscht. Nur dann nicht, wenn es um sein Volk, den Israeliten ging.

(3. Mose 20:26) . . ., und ich sondere euch von den Völkern ab, damit ihr mir gehört.

Mayahuel  25.03.2024, 08:19
und andere Gesetze der Bibel, nur an Juden und später an Christen gerichtet war.

und deshalb sind die Sklavengesetze aus Mose auch für Christen gültig

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naaman  25.03.2024, 08:35
@Mayahuel

Das Christentum hat nichts gegen Schwule oder Lespen. Christen akzeptieren Schwule oder Lespen. Nur, üben Christen diese Handlungen nicht selbst aus.

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Mayahuel  25.03.2024, 08:40
@naaman
 Christen akzeptieren Schwule oder Lespen.

Aber nur so, wie sie Mörder und Diebe akzeptieren. Und auch nur deshalb, weil man ihnen die Gesetze weggenommen hat, um LGBT ins Gefängnis zu stecken oder zu töten.

§175 wurde von Christen verteidigt:

Diese reformfeindliche Haltung der Politik war mitunter bestimmt und fundiert durch den politischen Einfluss der beiden christlichen Kirchen.
In den 1950er Jahren war es die Katholische Kirche und hier insbesondere der in Köln beheimatete Volkswartbund, der in seinen Streitschriften in heute kaum noch vorstellbarer Art und Weise gegen Homosexuelle und Andersliebende hetzte.
Die Kirchen hatten 1953 auch einen entscheidenden Anteil an der Einführung des Gesetzes gegen Verbreitung jugendgefährdender Schriften, dem sogenannten Schmutz und Schund Gesetz, das unter anderem dazu führte, dass es bis auf wenige Ausnahmen keine Homosexuellen-Zeitschriften oder freizügigeren Magazine im freien Verkauf mehr gab.

https://www.lsbttiq-bw.de/2022/10/10/die-kirchen-und-der-paragraf-175-stgb-kirche-und-homosexualitaet-in-der-brd/

Die Verfolgung von Homosexuellen durch Sodomieverbot:

Mitte des 6. Jahrhunderts verhängte der byzantinische Kaiser Justinian I. in seinen Gesetzesnovellen ein Totalverbot der „widernatürlichen Unzucht“, verwies dabei erstmals auf Sodom und Gomorra und warnte vor „Erdbeben, Hungersnot und Pest“ als Folgen solchen Treibens.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sodomiterverfolgung

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