Angenommen die Bibel und das Christentum wären wahrhaftig, welchen Sinn hatte dann ein verbot der Homosexualität, wenn diese auch in der Tierwelt vorkommt?

10 Antworten

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Das Verbot von Homosexualität ist irrational und kann nur mit »es ist der Wille der Götter« begründet werden.

Gegen irrationale Argumente/Gebote kann nicht vernünftig diskutiert werden.

Rational, also mit Vernunft, sind viele religiöse Gesetze nicht zu erklären. Laut Alten Testament ist eine Mutter nach der Geburt eines Sohnes 7 Tage unrein. Und bei einer Tochter 14 Tage:

Wenn eine Frau empfängt und einen Knaben gebiert, so soll sie sieben Tage unrein sein,
... 5 Gebiert sie aber ein Mädchen, so soll sie zwei Wochen unrein sein,

https://www.bibleserver.com/LUT/3.Mose12%2C1-5

Das kann man nur theologisch begründen. Und da kann man tun, wie man lustig ist.

Zur theistischen Evolution: für gewöhnlich legt sich ein Christ, der das vertritt, nicht explizit fest und hält sich vage.

ZB der Apologet William Lane Craig zählt den Neanderthaler zum Menschen

In sum, humanity should not be thought to comprise only Homo sapiens. Rather, Neanderthals, too, exhibit the cognitive signs of human behavior and so should be regarded as part of the human family.

https://www.reasonablefaith.org/podcasts/defenders-podcast-series-3/s3-doctrine-of-man/doctrine-of-man-part-15

Und mit Kreationisten ist eine vernünftige Diskussion sowieso nicht möglich.

Die christliche Sicht zur Evolution ist eine andere als die des Atheismus. Wenn Gott Entwicklung in seine Schöpfung hineingelegt hat, bedeutet das nicht, dass Welt und Menschen ein Zufallsprodukt wären und deshalb letztlich auch sinnlos – so wie es der Atheismus sieht. Das nennt man Evolutionismus. Aus christlicher Sicht hat eine Entwicklung unter der gezielten Planung Gottes stattgefunden und dauert immer noch an, denn weiterhin entwickeln sich Arten im Tierreich und neue Sternensysteme.

Unterscheidet Gott Menschen von Tieren?

Der Mensch ist kein Zufallsprodukt, sondern als Einzelner von Gott erdacht, gewollt, geliebt und zum ewigen Leben mit Ihm bestimmt. Allein dem Menschen ist eine unsterbliche Geistseele gegeben, ein Gewissen, Verstand und Vernunft, Gutes vom Bösen zu unterscheiden, Verantwortung zu tragen und auch schuldig zu werden. Vor allem aber ist nur der Mensch in der Lage, Gott zu erkennen und Ihn zu lieben. Wir sprechen also von der Endstufe des Menschen als geistbegabtes Wesen, das für sein Tun Verantwortung trägt. Dadurch unterscheidet er sich vom Tier, das all dies nicht besitzt und folglich auch nicht sündigen und Gott nicht erkennen kann. Gott hat die Tiere zur Freude der Menschen und teilweise auch zur Nahrung erschaffen. Den Menschen aber hat er erhöht und ihnen die Möglichkeit gegeben, Gotteskinder zu werden, um nach dem biologischem Tod einmal ewig mit Ihm zu leben.

Wann wurde homosexualität für ein Tier sündhaft, als es sich zum Mensch entwickelte?

Tiere können nicht sündigen, weil sie kein Bewusstsein für Schuld und keine Erkenntnis von Gott haben. Wann der Übergang vom Tier zum geistbegabten Menschen erfolgte, wissen wir nicht. Darüber gibt es keine Offenbarung. Wir wissen aber, dass auch ein Mensch nur dann sündigen kann, wenn er weiß, was Sünde ist. Die Offenbarung sagt nur, dass es erste Menschen gegeben hat, die erstmalig mit Gott zu tun hatten und die gesündigt haben. Sie haben bewusst sich gegen Gott erhoben, weil sie sein Gebot kannten und es übertreten haben. Über Homosexualität wird erst später im AT gesprochen und auch im NT. Und da ist es der Schöpfungsbericht Gottes, der ganz klar von Mann und Frau spricht, die sich einander ergänzen und am Schöpfungswerk Gottes teilhaben sollen.

Grundsätzlich gilt: Nicht nur der Mensch wurde durch die Erbsünde geschwächt, sondern auch die ganze Natur. Deshalb steht geschrieben "Die ganze Schöpfung sehnt sich nach Erlösung", wie wir sie im neuen Reich Gottes dann erfahren dürfen. Das bedeutet, dass der Mensch immer auch zum Bösen geneigt ist und Versuchungen ausgesetzt ist, die eine Entscheidung fordern. Das Tier weiß zwar nichts vom Bösen und Guten, aber dennoch ist die ganze Schöpfung nicht mehr "vollkommen" wie Gott sie geplant und erschaffen hat. Seit dem Sündenfall ist sie "unheil" geworden. So kann man sich auch die Homosexualität bei Tieren erklären. Das eigentlich Unnormale wird auch bei ihnen ausgeübt - mit dem einen Unterschied, dass sie nicht sündigen können.

RepYasbotlane  23.02.2024, 22:20

Also der Atheismus hat gar keine Sicht auf die Evolution, denn Atheismus bezeichnet NUR(!!!!!!!!!!!): "Weltanschauung, die die Existenz [eines] Gottes verneint bzw. bezweifelt" https://www.duden.de/rechtschreibung/Atheismus

Nicht mehr, nicht weniger. Ein Atheist glaubt NUR nicht an Götter. Aber Atheisten können die Evolution Selbstverständlich ablehnen, wenn sie bsw. denken die Erde gab es schon immer ...

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RepYasbotlane  23.02.2024, 22:26
"Der Mensch ist kein Zufallsprodukt, sondern als Einzelner von Gott erdacht, gewollt, geliebt und zum ewigen Leben mit Ihm bestimmt. Allein dem Menschen ist eine unsterbliche Geistseele gegeben, ein Gewissen, Verstand und Vernunft, Gutes vom Bösen zu unterscheiden, Verantwortung zu tragen und auch schuldig zu werden. Vor allem aber ist nur der Mensch in der Lage, Gott zu erkennen und Ihn zu lieben."

Da hätte ich bitte gerne die Bibelstellen

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Angenommen die Bibel und das Christentum wären wahrhaftig

... dann müsstest du die Aussage aus Hiob 18:3 und Psalm 73:22 auch akzeptieren.

(Hiob 18:3) 3 Warum sollten wir als Tiere angesehen werden und in euren Augen als Dummköpfe gelten?

(Psalm 73:22) 22 Ich war ohne Vernunft und Verstand. Wie ein vernunftloses Tier benahm ich mich vor dir.

Hier werden Tiere mit Menschen verglichen und beschrieben, dass Menschen eben keine Tiere sind.

In der Tierwelt kommt es nicht selten vor, dass Mütter ihre Babys fressen, ist das deswegen auf den Menschen übertragbar?

Vermutlich kommt sie deswegen in der Tierwelt vor, weil auch sie vom Sündenfall der Menschen betroffen sind und darunter zu leiden haben wie Menschen. Ob Tiere unter Homosexualität leiden, möchte ich allerdings bezweifeln, denn ihnen verbietet es ja niemand. Menschen die davon betroffen sind, würden ebenso wenig darunter leiden müssen, wenn ihnen nicht von Hartherzigen Menschen das nicht als Sünde oder Krankheit ausgelegt werden würde.

Ob im Paradies Gleichgeschlechtlichkeit unter Tieren vorkam, kann natürlich niemand beweisen, da in die Arche nur zweigeschlechtliche Paare hinein durften, was man als Hinweis betrachten kann, das Gleichgeschlechtliche Sexpraktiken bei Gott nicht erwünscht waren. Aber was weiß ich schon, ich war ja nicht dabei.

Und ob Homosexualität eine Folge der Erbsünde ist, schon gleich gar nicht. Es waren halt Menschengebote, denen man mehr Autorität verleihen wollte in dem man sie zu Gottesgeboten machte, um auszuschließen, dass man Familienangehörige mit durchfüttern muss, die nichts zur Vermehrung des Stammes oder der Familie beitragen wollen. Die grausamen Strafen die hierfür vorgesehen waren, hat man humanerweise wohl nicht vollzogen, weil sie als Sklaven immerhin noch ein paar Schekel eingebracht haben.

" Also in welchem Stadium war es okay, weil es ja ein Tier war und ab welchem Punkt eine Sünde, als es ein Mensch wurde? "

Bei Menschen spätestens ab da, als man gemerkt hat, das man besser überleben und sich vor Feinden schützen kann, kann wenn man viele Stammes-/Familienangehörige hat, und man gemerkt hat, das Homosexuelle nichts dazu beigetragen, damit dies geschieht. Bei Tieren ist es immer noch ok, und manch einer würde sich wünschen, einen Homosexuellen Hund zu besitzen, den dann könnte er sich die Kosten für eine Kastrierung sparen , was man auch als Sünde bezeichnen muss, auch wenn sie " nur " an einem Tier vorgenommen wird.

Nicht nur Gott unterscheidet Mensch vom Tier, das tun vor allem die Menschen, die Tieren einen Zweck zumessen, der ihnen von Gott niemals bestimmt war. Der Mensch hat aus dem Tier nämlich ein Nahrungsmittel gemacht.

Tiere waren ursprünglich als Helfer und Spielkameraden für die Menschen gedacht, denn im Paradies verstand man als Mensch noch die Sprache der Tiere.

Also, ein Verbot von Homosexualität ist zwar biblisch, aber auf keinen Fall Christlich, und macht gar keinen Sinn, jedenfalls keinen, der Gott gefallen könnte.