Ist alles Logisch?
8 Antworten
Es gehorcht sicherlich alles Naturgesetzen und ist somit auf einer Metaebene logisch. Diese Naturgesetze sind aber nicht immer streng deterministisch (s.: Quantenmechanik und Unschärfe). Nicht alle Aussagen eines formalen Systems lassen sich mithilfe dieses Systems selbst beweisen (s.: Gödelscher Unvollständigkeitssatz). Es gibt mangelhafte formale Systeme, die zu Paradoxa führen und logisch widersprüchlich sind (s.: naive Mengenlehre und Russelsche Antinomie). Es gibt unvernünftiges Verhalten und unlogische Aussagen von Menschen. Diese ergeben sich aber aus dem Willen des Menschen und deren Formulierung in Gedanken und Worten; gehorchen also Naturgesetzen. Dies meinte ich mit "auf einer Metaebene logisch", also eine auf logische Weise zustande gekommene unlogische Formulierung eines Menschen.
Ein schönes Beispiel ist die Frage : "ist es nachts kälter als draußen?". Diese Frage kann und darf man nicht beantworten, da "nachts" und "draußen" zu verschiedenen Kategorien gehören und nicht verglichen werden dürfen. Man kann aber sehr wohl etwas Logisches auf diese Frage erwidern, nämlich: "diese Frage beinhaltet einen Kategorienfehler und verletzt somit die Gesetze der Logik; ich weise sie deshalb als unzulässig zurück."
Solange eins aus dem anderen folgt, ist es logisch, selbst wenn der Weg der Folgerung uns zunächst nicht einsichtig ist.
Logik ist eine Beschreibung der realen Welt und ändert sich, wenn neue Informationen hinzukommen.
Alles ist entweder 1 oder nicht 1, bis die Quantenmechanik aufkommt und etwas gleichzeitig beides sein kann.
Parallele Linien treffen sich nie, bis die nichteuklidische Geometrie aufkommt.
Die Newtonschen Gesetze sind vollkommen logisch und konsistent, bis Einstein auftaucht...
Gut beschrieben, finde ich.
<<< Logik ist eine Beschreibung der realen Welt >>> würde ich ändern:
Logik ist der Versuch einer Beschreibung der realen Welt
;-)
Und jeder Versuch kann nur vollständig gelingen, wenn wir alle wichtigen Ursachen aus dem Davor und einem anderen Davor herausfinden als Rückschluss, woraus sich mindestens ein Danach ergibt als Schlussfolgerung.
<<< ... wenn wir alle wichtigen Ursachen aus dem Davor und einem anderen Davor herausfinden ... >>>
Das ist eines der Probleme: was ist "wichtig"? Auf jeden Fall ein Filter, was das Ergebnis unvollständig werden lässt. Aber das ist gut so, sonst wäre Wissenschaft ja genauso langweilig wie Religion... ;--)
Und: Ich denke, weil wir nur ein winziger Teil des Universums sind, sind wir prinzipiell außerstande, das Universum als Ganzes in wirklich allen Details zu erfassen, eine Teilmenge kann nicht die Gesamtmenge abbilden, speichern.
<<< Außerdem stehe da noch im Raum, ob die "Realität", wie wir sie wahrnehmen, überhaupt existiert >>>
Oder anders gesehen, wir sehen nie die Dinge selbst, immer nur, was sie von sich geben. Wir sehen nur das Licht der fernen Galaxien, schließen daraus alles Bekannte. Ist ja auch richtig so, meine ich, man darf nur nie annehmen, da an einem Erkenntnis-Ende angekommen zu sein.
Alles was logisch ist, ist logisch, was jedoch unlogisch ist, ist unlogisch.
Nein, aber Logik ist überall.
Nur weil zwei Ereignisse nacheinander auftreten, können wir uns nicht sicher sein, ob es sich um eine Kausalität oder Koinzidenz handelt.