In letzter Zeit wird ja häufig behauptet, dass JESUS Vegetarier war. Aber es sprechen doch sehr deutliche Bibelstellen dagegen?

16 Antworten

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Ich muss immer wieder Staunen für was Jesus und der Gott Vater alles gebracht werden. Obwohl der Mensch so viel Unheil anrichtet ist Gott daran Schuld usw.

Jesus aß mit seinem Jüngeren Fisch, es wird nicht erwähnt, dass er nicht vom Passahlamm gegessen hat. D.h. er war kein Vegetarier.

Was kommt als nächstes? Jesus als Klima Vorbild, denn er war immer zu Fuß oder mit einem Segelboot unterwegs.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich für alles rund um die Bibel.
Alburnus 
Fragesteller
 02.10.2019, 01:29

Ja, sehr gut beobachtet. Dies kommt wahrscheinlich als Nächstes :`))

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Wenn eine Proklamation irgend eines Lebensstils - also eines Lebenswandel, eine Ernährungsgewohnheit (nenne es Ernährungsphilosophie, wenn du willst) oder auch eine sexuelle Orientierung - zur argumentativen Unterstützung die Berufung auf Jesus Christus braucht, dann nur und ausschliesslich so, dass er sie nicht verurteilt, sondern mit Gnade unterstützt und mit Nächstenliebe gefördert hätte.

Alle anderen Aussagen sind hilflose Versuche der Übehöhung dieser Lebensstile über jene anderer Menschen.

Jesus war kein Vegetarier. Als gläubiger Jude konnte er kein Vegetarier sein, da man dann z.B. das Passah-Lamm nicht hätte essen können.
Du hast selbst noch ein paar Argumente dagegen gebracht, dass er Vegetarier war.

Ich finde, diese Gedanken - Jesus sei Vegetarier gewesen oder auch andere Gedanken - werden von unserer modernen Vorstellung an die Bibel herangetragen, weil es bei uns in der Gesellschaft ein Thema ist.
Wie ich meine bekommt man eine realistischere Vorstellung der damaligen Geschehnisse, wenn man sie vor dem Hintergrund der damaligen Kultur, Gesellschaft und Religion sieht! Und da spielte - so weit ich weiß - eine vegetarische Ernährung keine Rolle.

Dennoch kann man nicht vom Tisch wischen, dass Paulus z.B. sagt: "Manch einer glaubt, er dürfe alles essen. Aber der Schwache im Glauben isst nur Gemüse."

Man sollte nie vergessen, dass Paulus der einzige unter den Aposteln war, der zur irdischen Lebzeit Jesu nie von Jesus belehrt worden war, sondern im Gegenteil seine Jünger und besonders seine Apostel verfolgt und, sofern möglich, der römischen Gerichtsbarkeit übergab, wohlwissend, was mit ihnen dann geschehen würde. Eben deshalb hatte er auch die Vision erhalten, als er auf der Straße nach Damaskus war.

In den Evangelien gibt es ein Gleichnis, wo JESUS erzählt, dass ein fleißiger Sohn seinem Vater Vorwürfe macht, dass er von diesem nie "auch nur" ein Ziegenböcklein erhalten habe, um mal mit seinen Freunden fröhlich zu sein. - Die Antwort des Vaters darauf: "Alles, was mein ist, ist Dein!"

"Ein Gleichnis", das sagt schon alles aus. Jesus war sehr wohl bewusst, dass zu seiner Zeit bei weitem nicht alle Vegetarier waren, sondern hauptsächlich eher jene, die nicht das Geld hatten um sich Fleisch leisten zu können. Es musste daher auch etwas enthalten sein, mit dem die Leute nicht nur etwas anfangen konnten, sondern was ihnen sogar Luxus war. Die Kernaussage des Gleichnisses vom verlorenen Sohn ist allerdings eine andere.

Wie also lässt sich Eurer Meinung nach die These halten, dass JESUS Vegetarier war?

Ich behaupte nicht, dass Jesus Vegetarier war, aber auch manche Vegetarier heutzutage essen noch Fisch, weil sie offenbar zwischen Fleisch, also dem von Landtieren, und Fisch unterscheiden und tatsächlich meinen dass Fisch und Fleisch eindeutig jeweils etwas anderes sei. Da stellt sich mir auch die Frage, worin da der Unterschied liegen soll, mal abgesehen davon, dass die einen Lebewesen im Wasser und die anderen auf dem Land leben.

Noch interessanter als das mit dem gebratenen Fisch ist allerdings die Vision des Petrus in Joppe, die eine Doppelbedeutung hat, nämlich einmal was Nahrungsverbote angeht in Hinsicht auf "unreine" Tiere und einmal in Hinsicht darauf, wem das Evangelium gepredigt werden solle.

Die Evangelien sind ja keine belastbaren historischen Quellen. Über die historische Person die hinter dem Christus des Neuen Testaments steht, weiß man tatsächlich fast überhaupt nichts, das als historisch gesichert gelten kann. Eigentlich nur dass es sich um einen jüdischen Wanderprediger handelte, der in Jerusalem von den Behörden verhaftet und gekreuzigt wurde. Damit endet das gesicherte Wissen so ziemlich. Der Rest ist Glaube.