Ich fühle mich von meiner Frau nicht ernstgenommen. Was tun?
Hallo,
also meine Frau und ich (beide 28) sind seit 6 Monaten verheiratet und seit über 6 Jahren ein Paar. Ich würde sagen, dass wir schon mehrere Krisen gemeistert haben, allerdings gibt es Verhaltensweisen, die wir beide haben und die uns wohl immer schon gestört haben. Zunächst einmal zu meiner Situation, in einem CT wurde vor ca. 4 Wochen ein vermutliches kleines Meningeom entdeckt. Das CT war eigentlich für die Nebenhöhlen und der vermeintliche Tumor war ein Zufallsbefund. Ich habe keine Beschwerden. Natürlich mache ich mir da Gedanken, obwohl ich mir immer sage, das alles Gut wird. Vor ca. einer Woche wurde ein MRT angefertig um die Sache zu klären. Ich machte einen Termin aus, allerdings ca. 30 km weg, weil in unserem Umkreis erst ein Termin im nächsten Frühjahr vereinbar war. Mein Gedanke war, dass ich das alleine schaffe und deshalb, habe ich das auch ohne meine Frau gemacht.
Meine Mutter meinte allerdings dann, dass es doch gut sei, wenn ich auch eine Unterstützung hätte und ich sie fragen sollte, aber ich meinte, dass ich das schon hinkriege. Dann fragte mich aber meine Frau, ob sie mitkommen soll. Ich meinte, dass es vielleicht gut wäre, aber wenn es nicht geht, dann ist es auch ok. Sie richtete es dann ein, aber sie hätte um 17 Uhr ein Termin. Sie wollte mich nur hinfahren und ich sollte mit dem Zug zurück. Da meinte ich, dass ich das nicht mache und wir sind mit zwei Autos gefahren. Gesagt getan. Nun kam es aber heute zu einer Auseinandersetzung, weil sie meinte, dass sie immer aufräumt und ich nicht. Was nicht stimmt, zu mal sie z. B. ihren Rucksack und alles hinschmeißt und ich auch darüber falle. Aufjedenfall hielt sie mir dann auch vor, dass sie das Gefühl gehabt hätte, dass ich es schon erwartet hätte, dass sie mitfährt zum MRT und es doof gewesen sei, dass es 30 km entfernt wäre..." Naja, nun ist es aber so, dass sie immer meint, wenn ich z. B. krank bin und mich dann wieder fit fühle, ich etwas eher im Haushalt machen soll, anstatt für die Arbeit. Aber sie stellt Arbeit über alles, siehe hier das MRT. Ich denke, dass beim Arbeitstermin niemand etwas gesagt hätte, wenn sie paar Minuten später gekommen wäre. (Ich bin im selben Beruf und nur an einem anderen Ort).
So war es schon immer... Wenn ich etwas gemacht habe, dann war es nicht so wichtig, aber ihre Sachen waren immer so wichtig. Diesen Umstand habe ich schon öfters angesprochen.
Was soll ich tun? Und das was mich richtig geärgert hat und ich noch nicht weiß, was ich machen soll: Sie lädt für morgen eine Freundin ein, die dann bei uns auch übernachten soll. Mein Plan war ein gechilltes Wochenende in dem ich mich ausruhen kann. Da wir nur drei Zimmer haben finde ich das ziemlich dreist. Nicht, dass die Freundin kommt, aber das man mir von diesem Plan nicht mal 24 Stunden vorher etwas sagt. Das ist auch schon sehr oft Thema gewesen! Und sie meint immer, dass sie nicht weiß wann sie es sagen soll. Immer soll es in der Art "Besprechungen" geben. Ich sage das zwischendurch: "Übrigen, ich habe mit xy geschrieben. Der würde am Samstag kommen." Was ist daran so schwer? Im Beruf habe ich schon so viele "Besprechungen", doch nicht noch in der Ehe.
3 Antworten
Ihr habt euch trotz eurer bekannten Unstimmigkeiten entschlossen, nach 6 Jahren zu heiraten. Eigentlich sollte der Himmel doch noch voller Geigen hängen, aber stattdessen klingt es danach, dass der (Ehe-)Alltag eure Gefühle füreinander auffressen würde. Deine Frau scheint dich auch nicht mehr wirklich zu sehen und richtet sich offenbar ihr eigenes Leben ein, in dem du eher eine Randfigur bist.
Für jemanden, der auch im Privatleben Besprechungstermine anberaumt, ist es ein widersprüchlichen Verhalten, wenn die Freundin über das Wochenende in eure gemeinsame Wohnung kommt und du nur am Rande davon erfährst. Das Wochende wird von ihr komplett verplant und du wirst nicht miteinbezogen.
Aufjedenfall hielt sie mir dann auch vor, dass sie das Gefühl gehabt hätte, dass ich es schon erwartet hätte, dass sie mitfährt zum MRT und es doof gewesen sei, dass es 30 km entfernt wäre..."
Als liebende Ehefrau, die sich zudem sorgt. wäre es ihr ein echtes Bedürfnis, bei einem MRT an deiner Seite zu sein. So wirkt es, als hätte deine Frau sich fast überwinden müssen, diese Unbequemlichkeit in Kauf zu nehmen. Eine Variante wäre auch gewesen, den 17 Uhr-Termin evtl. ausnahmsweise zu verlegen. Sie hat dir zwar angeboten, dich zu fahren, aber die Rückfahrt hättest du mit dem Zug antreten müssen. Vielleicht hoffte sie sogar, du würdest ihr Angebot, dich zu begleiten, ablehnen. Es machte ihr Umstände, die sie für dich nicht so gern in Kauf nahm.
Die Prioritäten liegen bei deiner Frau eventuell woanders, nicht mehr bei dir.
Kommunikation ist angesagt, das ist das Wichtigste. Man sollte nicht aufhören, miteinander zu sprechen. Sage deiiner Frau einmal deutlich, was dir fehlt, was dich wirklich stört, was dich verletzt, enttäuscht und was du nicht mehr willst, was du dir wünschst und worauf du auch bestehst. Sie tut das Gleiche mit dir. Ihr hört euch gegenseitig zu und ihr stellt ggfs. neue Regeln für eure Ehe und euer Zusammenleben auf. Dazu vereinbart ihr einen "offiziellen" Termin.
Und dann sehr ihr weiter.
Ihr seid ja jung zusammengekommen. Vielleicht war die Ehe eine Entscheidung, die nicht wohlüberlegt genug war. Reibungspunkte gab es ja vorher schon.
Vielliecht schlittert ihr auch in das berüchtigte "verflixte siebte Jahr", der Mythos der Antike, der als kritischer Zeitpunkt in Beziehungen beschrieben wird, in dem sich erweist, wie gut Partner neu einsetzende Lebensphasen zusammen meistern. Man verändert sich ja fortwährend und damit verändern sich auch Beziehingen.
Das wären meine Gedanken dazu.
Ja, es ist so, dass wir beide am Wochenende theoretisch arbeiten müssen, aber ich hab mir dieses Wochenende frei genommen, weil die anderen kommenden Wochenenden voll sind. Aber ich habe ihr davon nichts gesagt. Sie muss mir nichts sagen bzw. es ankündigen, wenn sie sich mit Freundinnen trifft, aber mir das mal vorher sagen? Sie sagte, dass hätte es sich erst gestern Abend konkretisiert und wenn sie mir vorher etwas gesagt hätte, dann hätte ich schon vorher immer gefragt, ob es denn jetzt klar sei. ABER das gleiche Verhalten zeigt sie auch bei ihren Eltern etc., also das ist nicht nur bei mir.
Das mit dem MRT hat mich schon geärgert... Und ja, da hätte ich mir schon gewünscht, dass sie da etwas empathischer mit umgeht.
Naja.. Vor zwei Monaten waren wir in den Flitterwochen und da war auch soweit alles gut und wir streiten auch nicht ständig. Aber dieses Jahr und hat uns beide stark gefordert. Von Ende Mai bis Juli, kurz vor der Hochzeit, hatte ich einen Infekt, der nicht weggehen wollte. Das nervte mich richtig und beunruhigte uns beide. Natürlich war ich da auch Antriebslos. Das mit dem verflixten 7. Jahr... Das ist ja schon fast rum... ;D Und nein, wir haben uns das mit der Hochzeit wirklich ziemlich lange überlegt. Verlobt waren wir 11 Monate lang und ich bin auch noch überzeugt, dass wir zusammengehören, aber solche Phasen hatten wir immer wieder.
Eine Paarberatung/Therapie kann helfen, wenn beide Partner damit einverstanden sind.
Ansonsten kannst Du Deine Frage bei med 2 stellen. Es handelt sich nicht um ein rein spezielles medizinisches Fachforum. Themen, wie Du sie hier ansprichst werden dort sehr oft diskutiert.
Thematik > Psychologie/Beziehungen:
"Beziehungen - Forum für Gesundheit, Lebenshilfe, Wohlfühlen" https://www.med2-forum.de/forum/board/45-beziehungen/
Hmh. Ich finde die Idee der Besprechungen eine sehr gute! Solche Besprechungen finden in der Firma ja auch mit gutem Grund statt: Man hat mehrere Personen, die sich absprechen müssen. Das müsst Ihr also auch zu Hause. Ich sehe da keinen Unterschied.
Zum Punkt "Aufräumen" schlage ich vor, dass es 2 Ablagepunkte in Eurem zuHause gibt: Einen für Dich und einen für sie. Alles, was von ihr falsch herumliegt, sammelst Du an ihrem Punkt. Sie kann das dann aufräumen, wann immer ihr danach ist. Sie sammelt alles, was Dir gehört an Deinem Punkt. Problem gelöst.
Warum fahrt Ihr mit 2 Autos 30 Kilometer, wenn sie sofort wieder zurück fährt? Sie ist dann ja nicht bei Dir, um Dich bis zur Untersuchung zu begleiten und um nach der Untersuchung bei Dir zu sein. Ich sehe da keinen Sinn. - Es mag gut sein, manchmal eine Begleitung zu haben. Ein Muss ist es nicht. Dann könntest Du die Sache auch allein hinter Dich bringen.
Und deswegen die Besprechungen: Weil sie nicht weiß, dass sie Dich auch nicht fragen soll. Ihr müsst lernen, miteinander zu sprechen. Dann muss sie nichts von Dir wegschmeißen, sondern kann Deine Sachen respektieren.
Wir haben schon zwei Ablagepunkte, aber z. B. liegt auf dem Schreibtisch von ihr immer viel herum und meine Sachen räumt sie weg und ich nicht, also ihre Sachen. Sie wollte dann aber auch schon mal Sachen von mir wegschmeißen!
Nein, sie war dann mit mir im KH, aber sie meinte halt falls es länger dauern sollte, damit sie zu dem Termin kann. Ich habe es NICHT erwartet. Sie hat mich gefragt und ich habe eine ehrliche Antwort gegeben, wenn sie NEIN gesagt hätte, tja dann wäre es so gewesen. Wäre ja auch mein "Problem" gewesen, weil ich den Termin so gelegt habe. Wenn sie aber keinen Bock hat, dann soll sie mich auch nicht fragen.