Ich fühle mich von meiner Frau nicht ernstgenommen. Was tun?

3 Antworten

Ihr habt euch trotz eurer bekannten Unstimmigkeiten entschlossen, nach 6 Jahren zu heiraten. Eigentlich sollte der Himmel doch noch voller Geigen hängen, aber stattdessen klingt es danach, dass der (Ehe-)Alltag eure Gefühle füreinander auffressen würde. Deine Frau scheint dich auch nicht mehr wirklich zu sehen und richtet sich offenbar ihr eigenes Leben ein, in dem du eher eine Randfigur bist.

Für jemanden, der auch im Privatleben Besprechungstermine anberaumt, ist es ein widersprüchlichen Verhalten, wenn die Freundin über das Wochenende in eure gemeinsame Wohnung kommt und du nur am Rande davon erfährst. Das Wochende wird von ihr komplett verplant und du wirst nicht miteinbezogen.

Aufjedenfall hielt sie mir dann auch vor, dass sie das Gefühl gehabt hätte, dass ich es schon erwartet hätte, dass sie mitfährt zum MRT und es doof gewesen sei, dass es 30 km entfernt wäre..."

Als liebende Ehefrau, die sich zudem sorgt. wäre es ihr ein echtes Bedürfnis, bei einem MRT an deiner Seite zu sein. So wirkt es, als hätte deine Frau sich fast überwinden müssen, diese Unbequemlichkeit in Kauf zu nehmen. Eine Variante wäre auch gewesen, den 17 Uhr-Termin evtl. ausnahmsweise zu verlegen. Sie hat dir zwar angeboten, dich zu fahren, aber die Rückfahrt hättest du mit dem Zug antreten müssen. Vielleicht hoffte sie sogar, du würdest ihr Angebot, dich zu begleiten, ablehnen. Es machte ihr Umstände, die sie für dich nicht so gern in Kauf nahm.

Die Prioritäten liegen bei deiner Frau eventuell woanders, nicht mehr bei dir.

Kommunikation ist angesagt, das ist das Wichtigste. Man sollte nicht aufhören, miteinander zu sprechen. Sage deiiner Frau einmal deutlich, was dir fehlt, was dich wirklich stört, was dich verletzt, enttäuscht und was du nicht mehr willst, was du dir wünschst und worauf du auch bestehst. Sie tut das Gleiche mit dir. Ihr hört euch gegenseitig zu und ihr stellt ggfs. neue Regeln für eure Ehe und euer Zusammenleben auf. Dazu vereinbart ihr einen "offiziellen" Termin.

Und dann sehr ihr weiter.

Ihr seid ja jung zusammengekommen. Vielleicht war die Ehe eine Entscheidung, die nicht wohlüberlegt genug war. Reibungspunkte gab es ja vorher schon.

Vielliecht schlittert ihr auch in das berüchtigte "verflixte siebte Jahr", der Mythos der Antike, der als kritischer Zeitpunkt in Beziehungen beschrieben wird, in dem sich erweist, wie gut Partner neu einsetzende Lebensphasen zusammen meistern. Man verändert sich ja fortwährend und damit verändern sich auch Beziehingen.

Das wären meine Gedanken dazu.


Johanmiller 
Beitragsersteller
 22.11.2024, 23:02

Ja, es ist so, dass wir beide am Wochenende theoretisch arbeiten müssen, aber ich hab mir dieses Wochenende frei genommen, weil die anderen kommenden Wochenenden voll sind. Aber ich habe ihr davon nichts gesagt. Sie muss mir nichts sagen bzw. es ankündigen, wenn sie sich mit Freundinnen trifft, aber mir das mal vorher sagen? Sie sagte, dass hätte es sich erst gestern Abend konkretisiert und wenn sie mir vorher etwas gesagt hätte, dann hätte ich schon vorher immer gefragt, ob es denn jetzt klar sei. ABER das gleiche Verhalten zeigt sie auch bei ihren Eltern etc., also das ist nicht nur bei mir.

Das mit dem MRT hat mich schon geärgert... Und ja, da hätte ich mir schon gewünscht, dass sie da etwas empathischer mit umgeht.

Naja.. Vor zwei Monaten waren wir in den Flitterwochen und da war auch soweit alles gut und wir streiten auch nicht ständig. Aber dieses Jahr und hat uns beide stark gefordert. Von Ende Mai bis Juli, kurz vor der Hochzeit, hatte ich einen Infekt, der nicht weggehen wollte. Das nervte mich richtig und beunruhigte uns beide. Natürlich war ich da auch Antriebslos. Das mit dem verflixten 7. Jahr... Das ist ja schon fast rum... ;D Und nein, wir haben uns das mit der Hochzeit wirklich ziemlich lange überlegt. Verlobt waren wir 11 Monate lang und ich bin auch noch überzeugt, dass wir zusammengehören, aber solche Phasen hatten wir immer wieder.

Eine Paarberatung/Therapie kann helfen, wenn beide Partner damit einverstanden sind.

Ansonsten kannst Du Deine Frage bei med 2 stellen. Es handelt sich nicht um ein rein spezielles medizinisches Fachforum. Themen, wie Du sie hier ansprichst werden dort sehr oft diskutiert.

Thematik > Psychologie/Beziehungen:

"Beziehungen - Forum für Gesundheit, Lebenshilfe, Wohlfühlen" https://www.med2-forum.de/forum/board/45-beziehungen/

Hmh. Ich finde die Idee der Besprechungen eine sehr gute! Solche Besprechungen finden in der Firma ja auch mit gutem Grund statt: Man hat mehrere Personen, die sich absprechen müssen. Das müsst Ihr also auch zu Hause. Ich sehe da keinen Unterschied.

Zum Punkt "Aufräumen" schlage ich vor, dass es 2 Ablagepunkte in Eurem zuHause gibt: Einen für Dich und einen für sie. Alles, was von ihr falsch herumliegt, sammelst Du an ihrem Punkt. Sie kann das dann aufräumen, wann immer ihr danach ist. Sie sammelt alles, was Dir gehört an Deinem Punkt. Problem gelöst.

Warum fahrt Ihr mit 2 Autos 30 Kilometer, wenn sie sofort wieder zurück fährt? Sie ist dann ja nicht bei Dir, um Dich bis zur Untersuchung zu begleiten und um nach der Untersuchung bei Dir zu sein. Ich sehe da keinen Sinn. - Es mag gut sein, manchmal eine Begleitung zu haben. Ein Muss ist es nicht. Dann könntest Du die Sache auch allein hinter Dich bringen.


Johanmiller 
Beitragsersteller
 22.11.2024, 21:50

Wir haben schon zwei Ablagepunkte, aber z. B. liegt auf dem Schreibtisch von ihr immer viel herum und meine Sachen räumt sie weg und ich nicht, also ihre Sachen. Sie wollte dann aber auch schon mal Sachen von mir wegschmeißen!

Nein, sie war dann mit mir im KH, aber sie meinte halt falls es länger dauern sollte, damit sie zu dem Termin kann. Ich habe es NICHT erwartet. Sie hat mich gefragt und ich habe eine ehrliche Antwort gegeben, wenn sie NEIN gesagt hätte, tja dann wäre es so gewesen. Wäre ja auch mein "Problem" gewesen, weil ich den Termin so gelegt habe. Wenn sie aber keinen Bock hat, dann soll sie mich auch nicht fragen.

AriZona04  22.11.2024, 21:54
@Johanmiller

Und deswegen die Besprechungen: Weil sie nicht weiß, dass sie Dich auch nicht fragen soll. Ihr müsst lernen, miteinander zu sprechen. Dann muss sie nichts von Dir wegschmeißen, sondern kann Deine Sachen respektieren.