Ich bereue es, in einem Menschen investiert zu haben?
Und zwar bereue ich es, so viel in einen Menschen gesteckt zu haben, mit dem ich nicht mehr zusammen bin.
Wir hatten eine kurze Beziehung und er brauchte viel Aufmerksamkeit und Bestätigung. Ich habe ihn immer aufgebaut, gelobt usw. und das hat seinem Selbstwert gut getan. Ich habe ihn auch ermuntert eine Veränderung im Berufsleben vorzunehmen und ihn da so gut ich konnte ermutigt und ihm seine Selbstzweifel ausgeredet.
Tja, wie erwartet lief die Veränderung positiv und ihm geht’s damit richtig gut und er ist da ganz erfolgreich.
Im Nachhinein bereue ich das sehr, weil er das ohne mich nicht gemacht hätte. Ich habe so das Gefühl das ist “meins” und ich hätte mich da nicht so engagiert und ihm so viel Zuspruch gegeben, wenn ich gewusst hätte, dass das nicht hält. Er gibt sich auch immer noch so dankbar, das macht es für mich nur noch schlimmer und verstärkt meine negativen Gefühle.
Mir ging es nämlich während und nach der Zeit zusammen echt schlecht, er hat gar nichts zu meinem Leben beigetragen. Für mich war die Beziehung ziemlich toxisch. Ich habe eher Rückschritte als Fortschritte gemacht.
Ich habe lange gebraucht um über den Typen hinwegzukommen. Dieses Gefühl das zu bereuen ist aber geblieben.
Um ehrlich zu sein meide ihn in seit der Trennung komplett, unter anderem wegen dem ganzen. Jedes Mal wenn wir seit der Trennung geredet haben, hat er mir irgendwas ganz freudig erzählt und von mir erwartet, dass ich wie früher ihn lobe, das anerkenne und mich für ihn freue. Wirklich wie ein kleines Kind das hören will „gut gemacht“. Ich kriege unglaublich negative Gefühle wenn ich nur daran denke, dass er im Gespräch wieder versucht Bestätigung zu bekommen, weil ich nicht nochmal ihn „aufbauen“ oder zu was positiven ermutigen will und dann selbst leer rausgehen.
Wie kann ich gegen diese negativen Gefühle angehen? Habt ihr euch schon mal in so einer Situation befunden?
5 Antworten
Ich habe so das Gefühl das ist “meins” und ich hätte mich da nicht so engagiert und ihm so viel Zuspruch gegeben, wenn ich gewusst hätte, dass das nicht hält.
Dh Du kannst nicht wertschätzend mit einer Person umgehen bzw. ihm stärkend zur Seite stehen - und nicht nur irgendeiner Person, sondern Deinem damaligen Partner -, ohne eine Gegenleistung zu erwarten? Ein Mensch oder das, was die Person durch Deine Unterstützung erlangt, gehört Dir nicht. Es macht eine gute Person aus, für eine Person genauso da zu sein, ohne auch nur daran zu denken, irgendwas von der Person als Gegenleistung zu erwarten.
Mir ging es nämlich während und nach der Zeit zusammen echt schlecht, er hat gar nichts zu meinem Leben beigetragen
Nach der Beziehung zählt nicht, außer ihr seid Freunde geblieben und Du hast ihm gezeigt, wie es Dir geht / um Hilfe gebeten. Was für Erwartungen hattest Du denn während der Beziehung an ihn? Was hätte er tun sollen und hast Du diese Erwartungen an ihn kommuniziert?
Was machte die Beziehung für Dich toxisch?
Ich kriege unglaublich negative Gefühle wenn ich nur daran denke, dass er im Gespräch wieder versucht Bestätigung zu bekommen, weil ich nicht nochmal ihn „aufbauen“ oder zu was positiven ermutigen will und dann selbst leer rausgehen.
Er glaubt, ihr seid Freunde. Dass Du so verbittert bist, ahnt er höchstwahrscheinlich nicht.
Also das so betrachten, dass ich etwas für jemanden getan habe und es in Ordnung ist, nichts im Gegenzug zu erhalten
Nein, Du hast mich missverstanden. Eine Beziehung lebt von der Pflege aller involvierten Parteien. Wenn Du das Gefühl hast, Du hast viel mehr Zeit, Liebe und Kraft in die Beziehung investiert als er, dann ist Deine Missgunst ihm Gegenüber legitim. Vor allem, wenn Du beschreibst, dass er Dich sogar nicht unterstützt, sondern Dich auch noch "nieder" gemacht hat mit Bemerkungen etc.
Wenn eine Person ständig mehr gibt als die andere, dann ist keine Beziehung auf Dauer gesund. Keine Partnerschaft, keine Freundschaft.
Was ich eher meinte:
Sei stolz auf Dich, dass Deine positive Zuwendung ihm gegenüber ihm geholfen hat, über sich selbst hinaus zu wachsen. Du hast Dich verhalten, wie es ein guter Mensch tut. Du bist mit gutem Beispiel voran gegangen und er ist dem nicht gefolgt.
Jetzt am Ende zählt nicht mehr, wer was gesagt oder nicht gesagt hat, sondern nur noch, wie es DIR jetzt wieder besser gehen kann. Wie Du akzeptieren und damit abschließen kannst.
Wenn Du keinen Kontakt mehr mit ihm möchtest, setze das um. Ich persönlich bin immer ein Freund davon, Menschen zu erklären, was in einem vorgeht. Du könntest ihm also sagen "Hör mal, ich hab Probleme damit, nach unserer Trennung mit Dir im Kontakt zu bleiben. Ich hoffe, dass Du das verstehen und akzeptieren kannst". Punkt. Und dann atmest Du durch und fokussierst Dich auf Dich.
Was würde Dir gut tun? Was würdest Du gerne unternehmen? Wo kannst Du Dich mal so richtig auspowern und Dich ablenken?
Und das machst Du dann. Allein oder mit Freunden, ganz egal.
Für dein "Karma" ist es gut. Wenn er sich das selber nicht aufgebaut hat, dann wird sich das im Laufe der Zeit eh wieder abbauen. Du hast aus liebe einem Menschen damals geholfen und dafür wirst du irgendwann von einem geliebten so unterstützt und aufgebaut werden. Die negativen Gefühle kann ich total verstehen. Er wird bekommen was er verdient und du auch -
Naja aufgebaut schon selbst, nur emotional ohne meine Aufforderung usw hätte er es eben nicht geschafft, weil sein Selbstwert quasi nicht vorhanden war.
Selbst wenn dieser Mensch das, was Du für ihn getan hast, zu schätzen weiß, ist Dankbarkeit keine Basis für eine Liebesbeziehung.
Du kannst es als Begabung für Dich verbuchen, das Potenzial anderer Menschen zu erkennen und zu fördern.
Genauso wichtig ist es jedoch, dass Du selbst erkennst, was Du erreichen willst, und Dir die nötigen Fähigkeiten aneignest und dir Unterstützung für die Umsetzung Deiner Ziele suchst.
Giwalato
Du bist sauer auf dich selbst, nicht auf seinen Erfolg. Du hast erwartet, etwas zu bekommen und er hat sich ohne dich weiter entwickelt. Eigentlich kannst du dich freuen, dass du die "Macht besitzt" einem Menschen so hilfreich zur Seite gestanden zu haben. Schade, dass du deswegen keine Freude, sondern eher Neid und Mißgunst fühlst. Gefühle sind wie sind! Du brauchst dich deswegen nicht zu schämen. Meditieren hilft.
Ich glaube das trifft es auf den Punkt, er hat sich ohne mich weiterentwickelt.
Vielleicht ist es sinnvoll, wenn du in deiner nächsten Beziehung besser darauf achtest, welche Ansagen du zulässt. Ich las gerade in einem anderen, von dir gegebenen Kommentar, dass er dich nicht motiviert hat, sondern du dich abgewertet gefühlt hast. Da bist du aufgefordert, das in Zukunft nicht mehr mit dir machen zu lassen. Wenn du dich abgewertet fühlst, musst du deine persönlichen Grenzen schützen. (Und weil du das bei ihm nicht getan hast, fühlst du dich so ausgenutzt) Betrachte ihn als Lehrer, der dir diese edle Weisheit beigebracht hat. Nächstes mal wirst du anders handeln können.
Man sollte stets nach dem Sprichwort leben nehmen und geben.
Wenn jemand nur nimmt dann ist das keine Beziehung.
Das weiß ich im Nachhinein auch. Aber wie werde ich diese Gefühle jetzt los?
Du solltest einfach daran denken das du bei Gott eine gute Tat gemacht hast und Gott dich dafür belohnen wird.
Was du suchst ist menschliche Anerkennung die darfst du niemals erwarten den nur Gott ist derjenige der unser Handeln zu schätzen weiß.
Möge Allah dich belohnen und rechtleiten Amin
Die Beziehung war für mich toxisch, weil er mich runtergezogen hat. Mit zB so kleinen arroganten und abwertenden Bemerkungen mir gegenüber. Er hat mich verglichen mit anderen Frauen und seiner Ex verglichen. Er hat sehr viel Zeit beansprucht und einen Drang gehabt zu entscheiden, wie schnell die Beziehung vorangeht. Wenn ich mal keine Zeit hatte dann wurde er so passiv aggressiv und konnte ein “nein” schwer verstehen.
Die Trennung war so unschön, ich kann nur nicht vorstellen dass man glaubt man ist befreundet nach alldem. Er hat quasi so getan, als wäre nichts passiert.
Mit der Gegenleistung, da hast du vermutlich Recht. Ich habe auch Unterstützung erwartet. Dass er sich genauso reinhängt. Am Anfang war er auch so und irgendwann kippte die Stimmung und er war nicht aufmunternd sondern mehr abwertend. Wie kann ich meine Gedanken dahingehend verändern? Also das so betrachten, dass ich etwas für jemanden getan habe und es in Ordnung ist, nichts im Gegenzug zu erhalten? Es macht logisch Sinn, aber in meinem Kopf und Herzen kommt es nicht an.