Hinweise an die Polizei?
Ich stecke gerade etwas in der "Zwickmühle"... Ich habe eben eine Fahndung von unserer Polizeistelle gesehen. Man erkennt die Personen kaum, bis gar nicht. Die Tat (versuchtes Tötungsdelikt) ist bald 2 Monate her; öffentlich fahnden tun die erst seit gestern🤦🏻♂️
Einen der Täter erkennt man "gut" von der Seite; was fehlt sind die Gesichter (schlechte Bildqualität).
Dennoch sieht der eine vom Körperbau/Figur und den Klamotten (Hoodie, Weste, Hose und Schuhe) genauso aus wie jemand, den ich momentan vermute...
Dennoch bin ich mir nicht zu 100% sicher, da man das Gesicht nicht erkennen kann; ich kann nur sagen, dass die Statur und die Klamotten von oben bis unten zu 100% übereinstimmen...
Ich würde gerne den Hinweis geben (habe auch den Namen + Socialmedia-Account von ihm herausgefunden)...Auf der Seite steht, dass bei schwerwiegenden Straftaten die 110 gerufen werden soll, oder man persönlich vorbei kommen soll. Für mich ist das eine schwerwiegende Straftat...Also soll ich da allen Ernstes persönlich hinfahren??
Das Ding ist halt, dass ich mir nicht zu 100% sicher sein kann, ohne sein Gesicht richtig zu sehen oder seine Stimme zu hören. Ich habe Angst, dass ich ausversehen jemand falsches verdächtige, nur weil er so aussieht...Nicht, dass auf mich dann noch was strafrechtliches zukommt... Dazu habe ich auch Angst, dass die meine Identität herausplaudern (ganz egal ob er der Täter ist, oder nicht), denn es gibt eine Vorgeschichte zwischen uns...
Ich wurde von ihm und weiteren Leuten Jahre lang gestalkt und terrorisiert, 2020 hörte es endlich auf. Die Polizei kennt auch den Fall, aber haben sich damals keinen Millimeter gerührt.
Das versuchte Tötungsdelikt habe ich nicht mitbekommen...Ich habe bloß den starken Verdacht, dass dieser Stalker, der Täter sein könnte...
Was würdet ihr jetzt tun? Einfach morgen hinfahren, das Anliegen schildern? Würde dazu natürlich sagen, dass ich mir nicht zu 100% sicher sein kann (nur anhand des Fotos) und die mir vergewissern müssen, dass der nicht erfährt, wer den Hinweis gegeben hat; egal was hinterher dabei rauskommt.
4 Antworten
Bei komplexeren Sachverhalten macht ein persönliches Gespräch Sinn. Letztlich wird man sich mir dir auch im Falle einer Meldung über die Onlinewache relativ zeitnah persönlich unterhalten wollen.
Ich habe Angst, dass ich ausversehen jemand falsches verdächtige, nur weil er so aussieht...Nicht, dass auf mich dann noch was strafrechtliches zukommt...
Solange du nach bestem Wissen und Gewissen wahrheitsgemäße Angaben machst ist dir strafrechtlich nichts vorzuwerfen, auch wenn du dich irren solltest. Achte aber darauf, dass du Vermutungen auch eindeutig als solche bezeichnest.
Dazu habe ich auch Angst, dass die meine Identität herausplaudern
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und die mir vergewissern müssen, dass der nicht erfährt, wer den Hinweis gegeben hat
Das ist durchaus ein Problem. Als Zeuge stehst du mit Name und Adresse in der Ermittlungsakte - und in die wird der Beschuldigte oder zumindest sein Anwalt früher oder später Einblick bekommen. Und Dinge, die einmal in der Ermittlungsakte stehen, lassen sich daraus nahezu nicht mehr entfernen.
Für Fälle wie deinen gibt es grundsätzlich gesetzlich vorgesehene Möglichkeiten, die Offenbarung deiner Identität zu beschränken - aber hier sind relativ hohe Hürden gesetzt und die Vorschriften sind durchaus komplex. Angesichts der im Raum stehenden Tat und der damit verbundenen Brisanz der Sache würde ich dir empfehlen, dich durch einen Anwalt mit fundierter Erfahrung im Straf- und Strafprozessrecht beraten zu lassen.
Wenn du keinen Anwalt beauftragen willst, macht es Sinn, zumindest vorher einmal bei der in der Fahndung genannten zuständigen Kriminaldienststelle anzurufen und die Problematik erst mal ganz abstrakt zu schildern (noch ohne irgendwelche Namen zu nennen) und nach dem empfohlenen Vorgehen zu fragen.
Ein Hinweis ist einfach nur ein Hinweis!
Du sagst ja nicht: "Das ist zu 100 Prozent der Täter" sondern teilst der Polizei mit: schaut euch mal den Typen an, der hat Ähnlichkeit mit der gesuchten Person. Solche Hinweise werden zu 100 Prozent vertraulich behandelt!
Ich würde auch dort hinfahren und den genau das erzählen was du erzählt hast. Vielleicht ist es letztendlich der und glaub mir die Polizei würde nicht einfach nennen wer ihn quasi verpfeift hat
Du machst Deine Angaben und die Polizei ermittelt dann wahrscheinlich. Es ist nicht Deine Pflicht, stichhaltige Beweise zu liefern; das ist deren Job. Märchen sollst Du natürlich auch nicht erzählen.
verpfiffen, nicht verpfeift