Hilfe Asbest im Schrebergarten?
Moin, Ich hab mir vor 5 Tagen ein Klein/Schrebergarten geholt. Ich habe zwar den Vertrag schon unterschrieben, aber den Vertrag noch nicht bekommen für die Beitrittsgebühren, da der Vorpächter noch nicht unterschrieben hat.
Der Garten ist im sehr schlechten Zustand, auch der Schuppen usw, aber das hat mich nicht gestört, da ich sowieso alles neu aufbauen wollte.
Nun kam, aber jemand an der selber seit paar Jahren in den Kleingärten ist und sogar mehrere Gärten hat und ist zu meinem Bruder gegangen und hat ihn erzählt das Asbest auf meinem Garten wäre, Ich hab eben Nachgeschaut und bin mir nicht ganz sicher, aber es sieht wirklich so aus und dort ist auch noch anderer Müll, Dämmwolle und Glas usw eingewuchert.
Was mach ich denn nun? Die Entsorgungskosten von Asbest sind extrem teuer, ausserdem hab ich Kinder und will nicht das der Boden von dem Asbest versucht ist, da ich dort auch Lebensmittel anbauen wollte.
Hätte der Vorstand/Kleingarten Verein das nicht vorher erwähnen müssen und selbst entsorgen müssen, bevor sie das einem neuen Pächter geben?
Kann ich das selbst entsorgen und den Boden wieder "entseucht" kriegen? Oder sollte/kann ich den Garten wieder zurück geben?
5 Antworten
Schritt 1 wäre wohl eine Analyse der asbestverdächtigen Teile.
Falls positiv: Rücktritt vom Vertrag (sollte, ggf. mit anwaltlicher Hilfe, kein Problem sein, da ein asbestverseuchter Garten nicht dem Zustand entspricht, der erwartet werden kann), und Anzeige (gegen unbekannt!) wegen der illegalen Asbestmüllablagerung im Schrebergarten.
Selber entsorgen ist schwierig: Der Umgang (dazu zählt auch das Einpacken und zur Sondermülldeponie fahren) mit Asbest ist durch viele gesetzliche Bestimmungen geregelt und muss vorher (!) bei der zuständigen Behörde gemeldet werden.
will nicht das der Boden von dem Asbest versucht ist, da ich dort auch Lebensmittel anbauen wollte.
Selbst wenn einzelne Asbestfasern in die Pflanzen aufgenommen werden sollten - die sind ja nicht giftig und schaden nur, wenn man sie einatmet.
Der Garten ist im sehr schlechten Zustand, auch der Schuppen usw, aber das hat mich nicht gestört, da ich sowieso alles neu aufbauen wollte.
Wenn du eh alles abreißen willst, bietet es sich an, das einmal ordentlich zu machen. Ja, eine Asbestsanierung ist nicht ganz billig - aber auch nicht vollkommen unbezahlbar.
Mein Vorschlag:
- Durch einen Fachbetrieb Proben nehmen und diese im Labor analysieren lassen.
- Sofern Asbest nachgewiesen wird, schriftlich an den Verpächter wenden und den Mangel rügen.
ausserdem hab ich Kinder und will nicht das der Boden von dem Asbest versucht ist, da ich dort auch Lebensmittel anbauen wollte.
Asbest ist im eigentlichen Sinne nicht toxisch, problematisch sind die lungengängigen Fasern. Sofern da nicht in großem Umfang Asbestplatten zerbrochen / zersägt oder einfach im Garten vergraben wurden, sehe ich da kein unlösbares Problem.
Falls ihr selbst an die Sache ran geht: FFP3-Maske und Einmal-Schutzanzug sollten mindestens genutzt werden, die Platten direkt vor Ort in dafür vorgesehene und entsprechend gekennzeichnete (!) BigBags packen. Asbesthaltige Platten nicht zerbrechen! Wenn sich das nicht vermeiden lässt, solltet ihr die Arbeit lieber einem Fachbetrieb überlassen.
selbstverständlich kannst du vom Vertrag zurücktreten.
Aber:
Solange du den Schuppen nicht zurückbaust, ist alles harmlos. Erst, wenn du die Asbestplatten zerschneidest oder schleifst entstehen Asbestfasern, die gefährlich sein können, wenn man sie einatmet. Asbest ist vollkommen wasserunlöslich und daher auch nicht "im Boden".
m.f.G.
anwesende
Du hast den Vertrag unterschrieben und damit die Bedingungen anerkannt, frei nach dem Prinzip "gekauft wie gesehen".
Vom Vertrag zurück treten wird daher schwierig, sofern du dem Vorstand nicht nachweisen kannst, das er vom Asbest wusste und es dir mit Absicht verschwiegen hat.
Du kannst das Asbest (ich vermute mal, es sind diese Well-Dachplatten ?!) nun selbst unter Schutz oder von einer Firma abbauen und entsorgen (lassen).
Asbest ist so lange recht ungefährlich, so lange man es nicht zerbricht oder zersägt, und dabei ungeschützt den entstehenden Staub einatmet. So wie es jetzt liegt, am besten noch mit Erde abgedeckt, macht es erst mal keine Probleme. Wahrscheinlich könnte man das, bei feuchtem Wetter, und mit Staubschutzmaske bestückt, auch selber abpacken, und zu einer Entsorgungsstelle bringen. Aber das würde ich erst mal irgendwo genauer erfragen, was dabei noch zu beachten wäre. (Geeignete Säcke, Umgang mit der verwendeten Kleidung danach, Transport auf Anhänger? u.ä.)