Heu machen als Hobby?
Hi, ich bin M/16 und habe auch den Traktor Führerschein. Wir haben ca. 2,5 ha Wiese und nächstes Jahr würde ich dort gerne Heu machen. Wir haben einen IHC D-214 mit Balkenmäher und einen Ford 2000 zusätzlich haben wir noch einen 2-Kreisel Wender und einen Ladewagen. Die Maschinen sind zwar etwas älter aber es funktioniert alles. Eine Halle zum Lagern haben wir auch. Einen Schwader und eine HD-Presse könnte ich von einem Verwandtem aus unserm Ort bekommen. In der Umgebung gibt es viele Pferdehalter die Heu suchen.
Wie seht ihr das, meint ihr das lohnt sich? Wohne in Mittelhessen.
Ich habe genug Erfahrung und Maschienen Kenntnis, weil ich nebenbei bei einem Milchvieh Betrieb arbeite!
Wenn ja, wie teuer sollte ein Ballen sein und wie viele Ballen sind zu Erwarten?
19 Stimmen
10 Antworten
Wenn Du eine gute Wiese hast und Qualität gewährleisten kannst versuche es doch einfach mal. Wenn Du alle Gerätschaften hast und Du keinen großen Aufwand hast dazu nichts bezahlen (nicht viel) bezahlen mußt um die Geräte zu nutzen warum nicht. Nur mußt Du halt auch Deine Wiese pflegen, bringst Du keine Qualität raus wirst Du auf dem Heu sitzen bleiben oder Ärger mit den Käufer bekommen! Wenn es Dir dazu noch viel Spaß macht, ist das eine schöne Abwechslung zum Milchvieh. Das es Dir Spaß macht ist wichtig, weil reich wirst Du davon nicht!
Der Preis variiert so stark das man da nicht wirklich was konkretes sagen kann. Preisänderungen können auch ganz schnell mal gehen. Kommt auch auf den allgemeinen Ernteertrag an. Es gab Jahre da war das Heu sehr teuer dann gab es Jahre wo es eben günstiger war. Ich selbst bezahle nicht soviel für das Heu, weil wir immer helfen beim Heu und mein Mann auch beim Mais selieren hilft.
Meine Bekannte trägt den kompletten Preis und der liegt pro Tonne bei ca.140€ ist aber nicht immer gleich. Wir haben Quaderballen mit je ca.300kg und da kommt ein Ballen im Durchschnitt auf gut 40€.
Wieviel Ballen Du da jetzt raus bekommst, kommt natürlich auf viele Faktoren an. Auch mit unter vielem der Pressdichte. (Nebenbei ... nicht zu dicht gepresstes Heu ist beliebter ;) ) Aber Du kannst ja auch mal mit anderen Landwirten sprechen (durchschnittlicher Ertrag pro ha und deren Preis) und Dir das ausrechnen ob Du das wirklich machen möchtest bzw ob Dir der Aufwand für solch eine geringe Menge nicht zu hoch ist. Auch den Gewinn kannst Du im groben mal ausrechnen. Wie das Wetter halt mitspielt, wie die Ernte wirklich ausfällt, weis keiner. Du kannst nur mit einem ganz groben Durchschnitt rechnen. Kann sein das es blöd läuft, kann sein das es gut für Dich läuft.
Aber auch die Nachfrage bestimmt den Preis. Fällt die Heuernte schlecht aus, bezahlen die Käufer auch gerne mehr (sofern sie schlecht an anderes Heu kommen) Heu wird benötigt. Das ist ein sehr großes pro und kontra!!
überlege dir, ob du nur organisch/biologisch düngen willst, ggf zusätzlich mit EMs, dann kannst du ggf BIO-Heu vermarkten und 5-10€ pro RundBallen mehr bekommen, oder ob das den Aiufwand nicht lohnt.
bei uns in der Wümmebniederung gibt's frohwüchsige Weiden, meist von Milchbauern. Ich zahle 40-45€/RB in trockeneren Gegenden sind durchaus schon mal 60-70€ drin
langhalmiger Schnitt ist gut an Pferdeleute zu vermarkten,
kurzhalmiges Grummet nehmen die eher nicht(Kolikgefahr), das ist was für Rinder
ICH würde es versuchen -und stets den landwirtschaflichen Wetterdienst verfolgen....
Ich weiß nicht wie viel so ein Heuballen kostet aber wenn es dir Spaß macht Heu zu machen und du sogar die Mittel dazu hast solltest du es tun! 👍
LG aus Österreich 🇦🇹
... aber nur, wenn du die Qualität gewährleisten kannst. Pferdeheu ist nicht dasselbe wie Kuh-Silo!
Mein Freund hat auch mal Heu selber gemacht, aus Spaß dran. Viel Arbeit, viele Nerven, viele Bodenproben, ... Von den ca. 2 ha hat er Anfang glaub ich knapp 30 Ballen raus gehabt oder 25 oder so und später 42, nachdem er mehrere Jahre die Heuwiese verbessert hat, vernünftig gedüngt und gespritzt hat. Wie viel also dabei raus kommt, kann wirklich niemand sagen.
Es wird sich also nicht lohnen - andererseits, wenn dir die Arbeit daran Spaß macht und du ein paar Euro darüber verdienen kannst, auch wenn nicht viel davon übrig bleiben wird, dann mach es. Du kannst es ja ein Jahr probieren - und wenn nicht, dann eben nicht.
um die 100 Ballen? Rundballen? Dann sind das aber ganz kleine, oder?
Düngen und wenigstens kalken macht aber schon Sinn für eine Heuwiese. Spritzen auch, zwecks der Giftpflanzen. Wenn die bisher nicht gedüngt wurde, muss die erstmal aufbereitet werden dafür. Schließlich soll ja auch was wachsen.
HD-Ballen
Der Betrieb wo ich arbeite ist Bio und da wird mit der Wiese nichts gemacht und es klappt auch
Die kleinen HD-Ballen? Dann kann das natürlich hinhauen - und dann sind 100 Ballen nicht viel.
Nur, weil das ein Bio-zertifizierter Betrieb ist heißt das ja nicht automatisch, dass gar nichts mit der Wiese gemacht wird - die Felder müssen trotzdem gedüngt werden, die Wiese auch, sonst ist der Boden ruckzuck ruiniert. Muss ja nicht zwingend Chemie sein, aber man muss mindestens düngen, wenn halbwegs etwas bei rum kommen soll. Du willst dir ja nicht den Boden dort kaputt machen. Und 100 kleine HD Ballen sind round about für ein Pferd 100 Tage Futter. Da kauft dir auch kein Pferdebesitzer was ab.
die kleinen quaderballen wiegen um die 30kg. es ist naturheu und wenn er keine rindergrasmischung drauf hat, sondern naturbewuchs, gibt es gutes heu, wenn man nicht häufiger als 2x mäht und immer ein viertel der fläche pro jahr brach lässt.
der hektar sollte pro mähvorgang etwa eine tonne ergeben. wären rundgerechnet bei brache eines viertels der fläche um die vier tonnen heu pro jahr.
wäre noch die frage, wie der vertrag für die pferdeweiden aussieht.
100 Ballen scheint mir etwas viel.
Wir haben ca. 1,4ha und hatten dieses Jahr mit 2 schnitten ca. 15 gr. Rundballen.
Die Wiese wird auch nicht gedüngt und gespritzt. (Warum soll ich eine Wiese spritzen!!)
Bei uns liegen die gr. Rundballen ca. 40-50 €
Warum soll ich eine Wiese spritzen
Ganz einfach wegen den Gift Pflanzen und unerwünschten Pflanzen, sowas wie Hahnenfuß, JKK, Sauerampfer, Brennnessel,... Als Beispiele für die größten Komponenten dafür. Die will man nicht im Heu haben, weil entweder giftig oder Unkraut.
Zusätzlich vermehren sich genau diese Unkräuter extrem schnell, sodass der Anteil von Wiese immer weniger wird.
Die großen kann man überhaupt nicht mit den HD vergleichen
Bist du ein Troll?
Wenn man die Wiese mindestens einmal pro Jahr mäht und sich drum kümmert gibt's kein Unkraut
Ich meinte 100 HD-Ballen pro ha
Auf Spritzen ist Irgend Wie "Punkgirl512" gekommen aber da hat wohl jemand keine Ahnung weil keiner spritzt Wiesen
Ahja, allein durch das Mähen vergeht das Unkraut... Mulchen, Kalken, Düngen, ggf. Spritzen ist also völlig unnötig. Na, das erzähl doch mal den Bauern, dass man ne Heuwiese einzig und allein Mähen muss. Das will ich sehen. Übrigens schrieb ich nicht alleine spritzen, der Rest wurde ja gekonnt überlesen.
Nein, kein Troll, nur jemand, der damit ein bisschen was zu tun hat. Unter anderem durch Pferdehaltung, den Freund, der selber Heu gemacht hat, sehr gute Beziehungen zu diversen Landwirten und Lohnunternehmern und Kontakt zu anderen, die ihr Heu selber machen.
Aber hey, nein, Wiesen werden doch nicht gespritzt... Ist doch unnötig, wenn man einmal im Jahr mäht. Auch nachsähen ist vermutlich unnötig, richtig?
Achso, übrigens wollen ja auch Pferdeweiden gepflegt werden - oder kennt das auch wieder niemand und ist lediglich bei den richtigen Landwirten bekannt? Auch hier gilt Düngen, Kalken, ggf. mulchen und ggf. spritzen.
Auch hier muss der Boden in Schuss gehalten werden, weil die Wiese ja doch mit Pferden ziemlich strapaziert wird - hier kommt regelmäßiges nachsähen dazu (zumindest alle paar Jahre) um die Grasnarbe wieder zu füllen, Schleppen zum "Lüften", ...
Ich wollte eigentlich nur verdeutlichen, dass eine Heuwiese mehr Arbeit macht als das reine Mähen. Tumindest, wenn man es halbwegs vernünftig machen will.
Vielleicht hast du Ahnung von Pferdehaltung aber das hat null mit richtiger Landwirtschaft zu tun
Weil ich sage, dass die Weide auch gepflegt werden muss? Interessant, dass das nicht zur Landwirtschaft gehört. Schön, wenn alles so in den falschen Hals kommt.
Also nochmal von vorne:
Worauf ich hinaus wollte, war der Ertrag aus der Wiese. Dieser kann sich im Laufe der Jahr deutlich verbessern - fast schon verdoppeln - wenn man den Boden entsprechend nährt mit Düngen, mulchen, kalken, und ggf. auch Spritzen. Falls es dir auffällt, ist das böse S-Wort an letzter Stelle und ein "ggf" davor gesetzt. Kein "MUSS ZWINGEND UNBEDINGT EINZIG UND ALLEIN". Ist der Boden einseitig ausgelaugt, wächst immer weniger darauf und es bildet sich Platz für Unkraut und Giftpflanzen. Gewünscht ist ein dichter Bewuchs an verschiedenen Gräsern. So viel müsste auch ein 16jähriger Hobby-Landwirt verstanden haben.
Wenn man also den Boden und die Wiese entsprechend pflegt, bekommt man immer mehr Ertrag daraus. Wie gesagt - in ein paar Jahren (ich glaube, es waren 5 Jahre) bei 2ha von 25 auf 42 Rundballen ist schon nicht ohne - ginge nicht ohne entsprechende Pflege der Wiese.
Ich wollte dir ursprünglich nur helfen, dass du mehr Ertrag aus der Wiese bekommen kannst im Laufe der nächsten Jahre. Aber hey, wenn du das nicht willst - dein Pech.
Und doch, auch Pferdeweiden müssen gepflegt werden, damit sie nicht verkommen.
zu der Zeit, als wir noch Pferde auf der Weite hatten, wurde diese regelmäßig "abgeäppelt".
Das ist auch keine schlechte Sache, wenn man die Weide abäppelt - aber das allein ist keine Weidepflege. Das reduziert lediglich den Schwefel-Gehalt im Boden und sorgt für weniger Vermurmung in den Pferden. Von der eigentlichen Weidepflege jedoch weit entfernt.
Wirst Du genügend Zeit dafür aufbringen können? Bist Du noch schulpflichtig? Es wäre dann an sich schon ein Nebenjob - oder? Du hilfst doch schon mit der Milch ... Das ist doch zeitaufwändig. Wer bezahlt Deine Kosten - Reparaturkosten an den Traktoren/Anähngern, Benzin? Hast Du nicht auch noch andere Hobbys, die dann zu kurz kommen könnten? All das will gut überlegt sein! Du hast dann Verantwortung, weil Deine Abnehmer einen Geschäftsmann in Dir sehen werden, der liefert, was er verspricht.
Wie viel du da raus bekommst, kann ich leider nicht abschätzen. Lohnen wird es sich aber auf jeden Fall - wenn es dir Spaß macht, sowieso allein schon deshalb. Die Nachfrage nach GUTEM Heu ist groß nach mehreren mageren Sommern.
Wenn du das Heu an Pferdebetriebe verkaufen willst, ist es wichtig, dass es nicht zu früh gemäht wird, keine Giftpflanzen wie Herbstzeitlose und Jakobkreuzkraut enthält, nicht staubig ist und sehr gut durchgetrocknet.
Wie teuer der Ballen ist, kommt auch auf die Größe an. Die kleinen, handlichen Ballen liegen zur Zeit wohl bei 6-8 € das Stück. Was große Quader oder Rundballen kosten, weiß ich nicht.
Das variiert sooo stark vom Preis her... Wir haben jetzt (nähe HH) 30€ für relativ kleine Ballen gezahlt, inkl. Lieferung, und vorher (Nähe Düsseldorf) habe ich die letzten Jahre zuverlässige 50€ den Ballen gezahlt. Allerdings auch deutlich größere Ballen.
Ich meine die kleinen handlichen, die ein Pferd am Tag allein frisst.
Ja, war nur generell auf die Preise bezogen, als Beispiele für Rundballen.
die locker gepressten miniballen von 10kg habe ich seit jahren nicht mehr gesehen. wir haben die kleinsten, die derzeit bei uns in der gegend zu haben sind - die sind im schnitt zwischen 26 und 32kg.
geht auch nicht nach ballenmenge, sondern der traktor fährt mit dem leeren anhänger auf die waage und wird nach dem laden ausgewogen. gezahlt wird nach tonnage.
Ich weiß wie Heu gemacht wird, denn dieses Jahr war ich allein für das Heu machen auf dem Milchvieh Betrieb verantwortlich. Gedüngt und gespritzt wird auf den 2,5 ha nicht. Die Wiese wird im Moment von einem Pferdehalter genutzt. Unser Nachbar (ehemaliger Landwirt) meint man bekommt wahrscheinlich um die 100 Ballen.