Hatte die ddr ein gutes Frauenbild?
In der ddr waren ja beide beschäftigt und die Frau ned zuhause eingesperrt
3 Antworten
Von einem Verdienst konnte keine Familie leben. In meinem Umfeld jammerten alle Frauen über ihren Vollzeitjob. Sie wollten Teilzeit arbeiten, die wenigsten bekamen das genehmigt. Eine sozialistische Frau arbeite Vollzeit, sagte unser Kaderdirektor.
Die Rollenverteilung zu Hause war hier auf dem Land klassisch. Für Haushalt und Kinder war die Frau zuständig.
In Führungspositionen war weder eine Frau in der Wirtschaft noch in der Politik. Ich kenne lediglich eine Frau, die war Ende der 80er Schuldirektorin. Und eine andere war Bürgermeisterin eines Dorfes.
Offiziell hatte die DDR ein hervorragendes Frauenbild. Wenn es aber ans Eingemachte ging, wie zum Beispiel in den Führungspositionen in den Betrieben, da wurde sehr schnell klar, wie das Frauenbild wirklich ausgesehen hat. Noch schlimmer war es in den Führungsgremien der Partei. Dort gab es so gut wie gar keine Frauen. Nur der "Lila Drache" hat es bis nach ganz oben geschafft.
Das ist richtig, aber sie war wohl nur deshalb schneller, weil sie keine andere Wahl hatte.
Na ja, was heißt, keine andere Wahl. Es war schon eine deutliche Forderung im Sozialismus, dass Gleichberechtigung der Individuen herrscht. Ist auch viel praktischer für die beabsichtigte Gleichschaltung... Die Frau als Mutter am Herd entstammt ja althergebrachter Lebensweise. In gewisser Weise wurde sie ja dadurch im Klischee festgemacht, ausgebeutet, schlechter gestellt und nachhaltig ärmer gemacht, siehe heute noch die daraus resultierende Rentenaufteilung. Man brauchte im Sozialismus die Arbeitskraft aller, daraus ergab sich die modernere Gleichstellung.
Man hat darum nicht so viel Gewese gemacht wie heute.
Was praktisch war wurde gemacht. Das war eher pragmatisch als ideologisch.
So isses. Aber in punkto Gleichberechtigung war die DDR um einiges schneller und vielfältiger als die BRD.