Hat unser heutiger Blick auf die Geschichte auch etwas damit zu tun, wie wir das politische Geschehen bewerten?

2 Antworten

Natürlich. In mehrerlei Hinsicht.

Zum einen durch den Postmodernismus, der mittlerweile darin ausartet, dass „der Westen“ und „der Weiße“ böse und Schuld an allem ist(White Guilt), was dazu führt, dass das Abendland ein negativistisches(übertrieben negatives) Selbstbild von sich hat und man sich nicht damit identifizieren kann oder will.

Zum anderen dadurch, dass wir Geschichte stets von der Siegerseite berichtet bekommen. Es wird immer von der herrschenden Klasse historisiert und Geschehnisse werden dadurch verzehrt wahrgenommen („Gentleman-Historiker“)

Cicero z.B gilt mittlerweile als Propagandist ähnlich wie ein Bannon heute.

Durch letzteres ergibt sich der heutige woke Imperialismus, dass - obwohl man sich schlecht redet - sich wieder über allen anderen erhebt, weil man doch so schuldbeladen und besser als andere sei. Das heißt, wir leben in widersprüchlichen Zeiten und es zeigt uns, dass so richtig der faustische Drang oder das Faustische, wie es Spengler nannte, nie von unserer abendländischen Kultur wegzudenken ist.

Ja natürlich. Uns Ostschülern wurden ganz andere Informationen vermittelt und Inhalte anders bewertet als in den alten Bundesländern. Nur ein Beispiel.