Das Leben hinterfragen (Nihilismus/Absurdismus)?

17 Antworten

Ich hatte einmal das selbe Problem wie Sie und ich denke es ist normal, dass sich Menschen über Fragen Gedanken machen, auf die sie keine Antwort finden können. Dieses Problem haben heutzutage mehr Menschen als man denkt und ich denke auch wie Sie, dass man auf viele keine ganze oder absolute Antwort finden kann.

Ich glaube Ihr Problem ist aber auch noch ein anderes: Sie fühlen sich in den unendlichen Weiten des Universums bedeutungslos. Sie sehen, wie Menschen sich aus ihrer Menschlichkeit heraus gegenseitig aufhetzen und es ist egal was Sie dagegen machen, es wird sowieso niemals aufhören. Sie sind nur einer von 8. Milliarden, ein vergängliches Staubkern im unendlichen Universum, ein nichts und vor allem wer sagt, dass sie schlauer und besser handeln als all diese anderen Staubkörner.

Nun ja, es stimmt man kann diese Frage, nach dem Sinn des Lebens, nicht besser beantworten, als der Computer aus "Per Anhalter durch die Galaxis" mit 42. Das liegt aber nicht daran, weil es keine bessere Antwort gibt, sondern weil jeder erst seinen eigenen entdecken und individuellen muss. Ich habe meinen Sinn im Leben bereits gefunden und möchte diesen ganz kurz vorstellen und erklären.

Mein Sinn im Leben, habe ich in meiner eigenen Natürlichkeit gefunden. Mein Sinn des Leben ist der Mensch. Ich finde auch wenn wir viel dummes machen, so sind wir doch das, was das Universum lebendig macht. Ohne uns wäre es nur ein staubiger Haufen voller Materie, deren Schönheit nie auf ein Auge treffen würde. Klar könnte es noch andere Lebensformen neben uns geben (ich meine Außerirdische) und das ist auch nicht unwahrscheinlich, aber wer sagt uns, dass es so ist. Wir sind nun mal, die höchstentwickelte Spezies, die wir kennen. Wir sind aus unserer Sicht also doch etwas ganz besonderes, für das es sich lohnt zu leben. Deswegen habe ich meinen Sinn im Leben vor allem in der Erhaltung und der Verwaltung der Menschheit gefunden. Selbst wenn es noch eine andere außerirdische Spezies geben sollte, ist der Mensch doch noch Teil von etwas ganz großem und wunderbarem. Und wenn ich eines Tages vor der Himmelpforte stehe und Petrus mir offenbart, dass alles was ich je gemacht habe falsch war, dann soll es so sein und ich habe zumindest versucht, ein guter Mensch zu abzugeben. Ich weiß dieser Gedankengang tut weh, aber woher wollen wir denn wissen, dass es so kommt.

Nehmen wir doch mal Ockhams Rasiermesser und schneiden all diese Gedanken darüber, was passieren könnte aus unserem Weltbild heraus. Für mich sind wir dann in einem schönen Universum, auf einer perfekt auf uns abgestimmten Welt, mit Menschen, die uns so unperfekt lieben, wie wir sind. Für mich lohnt es sich "allein" dafür zu leben (auch als Atheist).

Natürlich könnte es schon morgen aus sein und deswegen, sollten wir all unsere Zeit nutzen. Viele Menschen wollen möglichst viel erleben und die Welt bereisen, um sich später daran zu erinnern, ich habe andere Prinzipien. Mir reicht meine wunderbare Freundin um selbst glücklich zu werden, aber wie auch immer. Viele Menschen verkennen dieses Geschenk und machen sich Sorgen um mögliche Szenarien, andere vergolden ihre Zeit mit Tiktok. Meiner Achtung nach die reinste Zeitverschwendung.

Natürlich kann man sich nun über all diese Idioten, Mobber, Egoisten und Schwubler, die andere aus Unwissenheit diskriminieren aufregen, aber Perfektion kann es nun mal keine im Universum geben. Das sind auch nur Menschen, die meistens vergeblich versuchten, ihr Wissen zu emanzipieren.

Was ich sagen will ist, Sie sollten sich nicht so verbissen danach sehnen, dass alles besser wird, sondern machen Sie das beste aus dem wo Sie gerade sind. Auch wenn Sie niemals wirklich wissen, ob das was Sie machen richtig ist, die meisten Menschen besitzen viel mehr Intelligenz als in ihren Taten steckt. Wenn Sie immer ehrlich zu sich selber sind und alles geben, dann wird ihr Handeln höchstwahrscheinlich meistens richtig sein. Und wenn es doch mal falsch ist, dann war es trotzdem richtig (sofern Sie daraus lernen), denn es steckt mehr Intelligenz dahinter, wie Sie gehandelt haben, als wenn sie nicht so gehandelt hätten, wie sie es für richtig gehalten hatten.

Das Zitat von Stephen Hawking "es gibt immer etwas, das ihr tun könnt und in dem ihr erfolgreich sein könnt. Es ist nur wichtig, dass ihr nicht aufgebt" trifft es wohl am besten

Liebe Grüße und ich hoffe, dass auch Sie noch Ihren Sinn im Leben finden werden;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
verreisterNutzer  21.01.2024, 20:51

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben so einen ausführlichen Text zu schreiben!

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LG341  21.01.2024, 20:52

Sehr gerne

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verreisterNutzer  21.01.2024, 20:54

Was schätzen Sie, wie alt ich bin wenn ich fragen darf? Da Sie mich siezen :)

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LG341  21.01.2024, 20:57

Ich habe keine Ahnung. Bin selber erst 16. Ich sieze einfach alle hier, weil dann eckt man schon bei niemanden an. Wieso, wie alt sind sie denn wenn ich frage darf?

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Ich habe lange nicht mehr so einen großartigen Text gelesen, das meine ich ernst. Du schreibst mir gewissermaßen aus der Seele. Das hätte ich genauso schreiben können. Wir sind uns so ziemlich einig mit der Einschätzung der Welt.

Wir Menschen sind für diesen Planeten völlig unbedeutend bis auf dass wir ihn aus eigener Kraft zerstören. Ansonsten würde die Welt friedlich weiterleben wenn es uns nicht mehr gäbe. Würden andere Tierarten aussterben, dann würde das den Planeten in den Ruin treiben. Allein diese Einsicht zeigt wie unbedeutend wir eigentlich sind und doch glauben wir am wichtigsten zu sein.

Ich persönlich glaube ebenso wie du an die völlige Bedeutungslosigkeit, allerdings sehe ich das als etwas positives weil ich durch diese Einsicht genug Zeit habe außerhalb des vorgegebenen Systems eigenen Interessen nachzugehen um mir die Zeit etwas spannender zu gestalten. Dass nach dem Tod nichts mehr kommt nehme ich gerne an. Die unendliche Stille nach dem Tod betrachte ich als den absoluten Frieden. Als das einzig passende Ende für unsere Existenz.

Nico Semsrott hat das Leben mal sehr cool zusammengefasst

[Leere] —> [Quatsch]

Die Klammern stehen für den Lebensanfang und das Lebensende. Dazwischen herrscht ganz viel Leere. Da der Mensch Leere nicht ertragen kann, füllt er sie mit Quatsch. Das ist die Simplifikation des menschlichen Lebens. Die Leere mit Unfug füllen um die Lebenszeit zu gestalten. Nach diesem Bild leben wir alle. Und das ist doch völlig okay so. Es nimmt einem viele Zweifel und Gedanken ab.

Ich habe das Leben im Prinzip so angenommen und habe ja auch keine andere Wahl als mich zu fügen. Was solls, ich kann daran nichts ändern. Akzeptieren wir es also und machen das beste draus.

Mache es wie Albert Camus, der sagte man solle sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich gern mit philosophischen Themen
verreisterNutzer  24.01.2024, 13:27

Vielen Dank! Es tröstet ein bisschen, dass ich nicht als einzige Person so denke. Ich verstehe deswegen sehr vieles auf der Welt nicht. Warum man z.B. Probleme sucht, bzw. manchmal sogar mit einer Lupe nach Problemen sucht. Warum man Kriege mit seinesgleichen führt und nicht einfach nett zueinander ist. Warum man unterirdisch schlecht über andere Menschen und deren Meinung reden muss.

Das Thema „Probleme suchen“ könnte man jetzt auch mit dem Text assoziieren, allerdings ist das ja eher Philosophie und ein Fakt, kein Problem.

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erikbhrdt  24.01.2024, 16:24
@verreisterNutzer

Das Probleme suchen unterscheidet sich ja fundamental von einer philosophischen These oder Idee. Diese nihilistische Weltansicht ist zwar durchaus pessimistisch, aber sie sucht ja nicht nach Problemen sondern nach Erklärungen für Dinge die uns absurd erscheinen.

Ich glaube, dass wir bei solchen Fragen niemals eine für uns passende Antworten finden werden. Einfach weil die Menschheit in sich SO unglaublich widersprüchlich ist, dass es rein logisch betrachtet kaum nachvollziehbar ist warum die Welt so kaputt ist wenn wir doch rein ideologisch einfache Lösungsansätze hätten. Bloß beweist sich die Menschheit (und sicher auch wir selbst) immer wieder, dass Worte und Taten etwas ganz unterschiedliches sind. Dass der Denkansatz nicht zwingend ebenso umgesetzt wird und am Ende dann doch der Egoismus die Initiative ergreift.

Wobei ich selbst ja sagen muss, dass ich tatsächlich die Art Mensch bin, die nach Problemen sucht. Obwohl wir beide die gleichen Gedanken teilen, zähle ich mich doch selbst zu denen, die in vielen Dingen gern nach der einen blutigen Nadel im Haufen voller goldenem Heu suchen. Ich finde gut etwas schlechtes in eigentlich positiven Dingen. Allerdings bin ich gleichzeitig genervt über die Menschen, die ständig alles schlecht reden müssen. Und doch bin ich selbst manchmal nicht besser. Dass meine ich mit der absurden Welt. Wir sind als Einzelperson ja keine isolierte Existenz. Wir sind genauso orientierungslos und kompliziert wie alle anderen Menschen.

Für mich ist die Sicht auf die Gesellschaft ein Grund weshalb ich inzwischen mehr Frieden im allein sein gefunden habe. Weil ich zunehmend von außen Menschen sehe, mit denen ich mich nicht identifizieren kann. Weil ich Charaktere sehe, die naiv und ignorant oder einfach oberflächlich durch die Welt laufen ohne zu resignieren oder nachzudenken. Wir sind einfach alle irgendwie kaputt. Ein weiterer Grund warum sich die Probleme der Welt nicht erklären lassen. Wir sind selbst wahrscheinlich ein Teil davon.

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Menschen geben ihrem Leben einen Sinn, wenn sie sich für Mitmenschen einsetzen.

Martin Aufmuth - Gründer von EinDollarBrille

Er erfand eine Brille, die sich auch die ärmsten Menschen dieser Erde leisten können. In 10 Jahren hat die Organisation 73.000 Personen zu einer Brille verholfen.

https://www.youtube.com/watch?v=E4MwCbGGxwY

https://www.eindollarbrille.de/

Zahai Röschli Gründerin des Kinderdorfes Selam in Äthiopien.

Tausende Jugendliche haben dank ihr eine sehr gute Schule besuchen können und danach eine Ausbildung erhalten.

https://www.selam-aethiopien.de/

Klaus-Dieter und Martina John Gründerehepaar des Hospitals „Diospi Suyana“

Sie bauten nur mit Spenden ein modernes Hospital für die armen Quechua-Indianer in den Anden Perus. 400.000 Behandlungen bis heute.

https://www.youtube.com/watch?v=RQA0fPaiBMg

https://www.diospi-suyana.de/

Michael Stahl Gründer von Protactics

Organisation für Kinder und Jugendliche, welche gemobbt werden

https://www.protactics.de/michael-stahl/

Tobias Merkle - Gründer der Hilfsorganisation "Hoffnungsträger".

Viele tolle Projekte in Deutschland und weltweit.

https://hoffnungstraeger.de

Don & Deyon Stephens Gründerehepaar von Mercy Ships

Ihre Schiffe bringen medizinische Hilfe in den ärmsten Staaten Afrikas. 150.000 grössere Operationen bis heute.

https://www.youtube.com/watch?v=LVQ5zeLovuQ

https://www.mercyships.de/

Stella Deetjen Gründerin von back-to-life

Hilfe für die Frauen Nepals

https://www.youtube.com/watch?v=2_XHtBBV23Y

Nick Vujicic - Topp-Motivator

„Wenn ich alles tun kann, ohne Beine und Arme zu haben, dann kannst Du es auch!“

https://www.youtube.com/watch?v=1bGqTf_jHSE

Rosi Gollmann Gründerin von andheri hilfe

Unter anderem 1.000.000 Augenoperationen in Bangladesch

https://www.youtube.com/watch?v=mCXvGBGUnZc

und viele weitere mehr.

Doch es braucht nicht solche XXL-Projekte. Jede einzelne Person kann für einen Mitmenschen sehr viel erreichen.

Bevor du weitergehst

30 wahre Hoffnungsgeschichten

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1042992062

verreisterNutzer  22.01.2024, 09:14

Wir sterben doch alle irgendwann. Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, ich bin Realist und Atheist. Darauf bezog sich meine Frage. Meine Frage ist, wie es sein kann, dass wir Menschen leben, wenn alles irgendwie doch gleichgültig ist?

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Hat keinen Sinn aber irgendwie muss man ja damit copen.

Viele halten das Konzept der Sinnlosigkeit nicht aus. Auch fällt ihnen der Gedanke schwer dass nichts von ihnen bleibt und deswegen bekommen sie Kinder damit sie wenigstens noch irgendwas hinterlassen und irgendwo noch ihre Gene drin stecken.

Andere hoffen auf ein Leben oder eine Existenz nach dem Tod um vielleicht irgendwann diesen Sinn herauszufinden und wenn man alles platt machen würde hätte man überhaupt keine Chance mehr.

Andere wollen einfach die Zeit genießen und sich nicht von anderen dummen Völkern cucken lassen die nicht Mal darüber nachdenken sondern einfach den Sinn verfolgen ihre Rasse zu vermehren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Der Fernseher hat gesagt ich soll sowas sagen

Der Verdacht der Sinnlosigkeit, der jeden kritisch selbstreflektierenden Menschen früher oder später im Denken und Handeln überfällt, ist eine natürliche Reaktion auf unsere eigene Endlichkeit und Sterblichkeit. Der omnipräsente Tod, der über uns schwebt, stellt unser Menschsein hinsichtlich der existenziellen Sinnfrage unseres Daseins radikal auf die Probe. Dennoch gibt es eine tröstliche Einsicht: Wir sollten unsere Existenz und die Absurdität unseres Seins nicht übermäßig ernst nehmen, da wir im Angesicht des Kosmos nur eine vergleichsweise kurze Zeitspanne auf der Erde verweilen. Wir sind nicht das Zentrum des Universums und sollten uns stattdessen in Demut und Gelassenheit üben. Die Kunst des Loslassens bedeutet, sich nicht länger von Ereignissen oder Dingen verrückt machen zu lassen, sondern den Pfad der inneren Einkehr und Achtsamkeit zu wählen. So können wir in Harmonie mit uns selbst und der Welt leben, indem wir im kosmischen Bewusstsein eins werden mit allem.