Habt ihr am 9. November an einer Gedenkfeier teilgenommen?

Das Ergebnis basiert auf 36 Abstimmungen

Ich finde das nicht wichtig 44%
Etwas ganz anderes 19%
Nein, ich hatte keine Zeit 17%
Ja, das ist mir wichtig 11%
Das interessiert mich nicht 8%
Ich habe eine Feier im TV verfolgt 0%

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Etwas ganz anderes

Es ist wichtig, daß die Erinnerung daran wachgehalten wird, gerade angesichts des aktuellen Geschehens, woran unsere Vorfahren nicht ganz unschuldig sind.

Die Gedenkfeiern finden in der Regel abends statt, und diese Woche habe ich Spätdienst und kann nicht vom Dienst weg. Außerdem wohne ich auf dem Land und müßte eine größere Strecke fahren.

Ich setze mich zeit meines Lebens mit der Shoah auseinander. Ich war zwei mal in Israel, bei einer dieser Reisen auch in der Gedenkstätte Yad Vashem. Ich las verschiedene Bücher über das Thema und besuchte ehemalige Konzentrationslager, zwei mal schon Auschwitz.

Gestern hörte ich im Radio, wie Dieter Hallervorden darüber erzählte, wie sein Großvater vor 85 Jahren die Synagoge in Wörlitz vor der Zerstörung rettete. Dieser arbeitete dort als Gärtner, und an jenem historischen Abend sah er, wie sich welche in der Synagoge mit Benzinkanistern zu schaffen machten. Er erahnte ihre Absicht und forderte sie auf, das Gebäude unverzüglich zu verlassen. Die Angesprochenen weigerten sich natürlich, und so drohte Großvater Hallervorden damit, die Türen abzuschließen: "Wenn die Synagoge brennt, brennt ihr mit!" Dieses Argument zog, und so wurde die Wörlitzer Synagoge gerettet.

Ich setze mich dafür ein, daß Parteien mit rechtsextremem Gedankengut in Deutschland wie die AfD keine Chance auf Macht bekommen, und bezeichne ihre Mitglieder und Sympatiesanten als das, was sie sind, nämlich Nazis.

Nein, ich hatte keine Zeit

Es ist wichtig, daran zu erinnern, damit wir das nie, nie, nie wieder tun. Leider war ich dienstlich bis spät in die Nacht verhindert.

Kaen011  10.11.2023, 20:46
 damit wir das nie, nie, nie wieder tun.

Ich hab nicht verbrochen und eine Erbschuld gibt laut Völkerrecht nicht.

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Etwas ganz anderes

Ich habe gestern in meinem WhatsApp-Statusbildprojekt auf das besondere Datum hingewiesen, dabei auf drei Datumsangaben verwiesen:

  • 9.11.1918 Ausrufung der Republik
  • 9.11.1938 Reichspogromnacht
  • 9.11.1989 Mauerfall

Ich finde es wichtig, sich an die Geschichte zu erinnern. Allerdings habe ich noch an keiner Gedenkfeier im engeren Sinne teilgenommen. Auch habe ich keine Gedenkfeier-Ankündigung irgendwo gelesen. Ohnehin hätte ein zusätzlicher Termin nicht in meine Tagesplanung gepasst.

Im Deutschlandfunk habe ich einen ca. fünfminütigen Informationsbeitrag über die Reichspogromnacht von 1938 gehört.

Etwas ganz anderes

Es betrifft mich nicht direkt, hier in Schottland gabs keine Gedenkfeiern, aber ich war in Gedanken dabei, denn mein Urgroßmutter war deutsch Jüdin und wurde in Ausschwitz vergast.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Etwas ganz anderes

Ich dachte daran, an die Ereignisse dieses Datums, aber momentan kommt mir das alles so erzwungen vor, wegen "unserer Vergangenheit", dass es mir auf die Nerven geht.

Jeder überschlägt sich mit uneingeschränkten Solidaritätsbekundungen und kämpferischen Ansagen. Jegliche berechtigte Kritik an der Vorgehensweise verbittet man sich. Es sind sogar Verpflichtungen zum Bekenntnis zu Israel im Gespräch, für Einwanderer, die hierherkommen wollen.

Ich finde, die Einwanderer sollten sich in erster Linie zu unserer demokratischen Grundordnung bekennen, was offenbar gehörig schiefgeht, wenn man so auf die Straßen schaut. Teilweise gibt es auch außerhalb der sogenannten "AfD" islamfeindliche Aussagen. Ich habe einfach Angst, dass sich das sozusagen zum "Kreuzzug" hochstilisiert, und es hier dann noch sehr, SEHR ungemütlich werden wird, wenn der Wind sich dann gegen den Westen dreht.