Guten Morgen-Spielzeugwaffen im Karneval?
Darf ich meinem Kind eine Spielzeugwaffe geben?
Darf es im Karneval mit der Cowboypistole herumlaufen und knallen? Darf der Ritter sein Schwert mit in den Kindergarten nehmen?
Alle Jahre wieder kommt die Diskussion auf, ob man Spielzeugwaffen im Karneval verbieten soll oder nicht. Und diese Diskussion wird teilweise leidenschaftlich geführt.
Wir haben die Diplom-Heilpädagogin Julia Spätling nach ihrer Meinung gefragt.
https://www.axa.de/wir-ueber-uns/axa-deutschland-verantwortung/kindersicherheit/kindersicherheitsmagazin/spielzeugwaffen-im-karneval
Wie ist deine Meinung zu dem Thema ?
Das Ergebnis basiert auf 52 Abstimmungen
32 Antworten
Hallo und Guten Mittag lieber Stormy und hallo in die Runde!
Ich habe das Feld "erlauben" genommen, da ich finde, dass die Eltern das selber entscheiden sollen, jedoch die Produktion von Spielzeugwaffen nicht angehalten werden sollte. Damit meine ich, dass man das frei entscheiden sollte, die Spielzeugwaffen sollten aber immer noch produziert werden.
Spielzeugwaffen sind (wie man schon hört) Spielzeuge, das heißt, sie sind ungefährliche Dinge, die man Kindern geben kann. Ungefährlich sind diese aber nur so lange, wenn man sie richtig anwendet, denn sonst kann natürlich doch ein Unfall passieren.
Man muss eben aufpassen, wenn man einem/einer Vierjährigen eine Spielzeugwaffe in die Hand gibt. Das sollte natürlich betreut und beobachtet werden und man sollte eingreifen, wenn es in Richtung verletzen geht.
Spielzeugwaffen sind Vertrauenssache, meiner Meinung nach. Eltern müssen wissen, worauf sie sich einlassen und auch bestimmte Regeln mit ihren Kindern machen. Und dann müssen sie ihren Kindern vertrauen können, dass diese keinen Unsinn damit anstellen.
Zudem sind Waffen ein Zeichen der Macht und nicht das Zeichen der Boshaftigkeit. Sie zeigen, dass man sich und/oder auch andere verteidigten möchte.
Gib einem Kind eine Spielzeugwaffe (ohne Patronen, versteht sich) und dieses wird mit seiner Fantasie spielen. Es sieht Patronen in seiner Fantasie, die Erwachsene nicht sehen können. Keinesfalls will das Kind den anderen "töten", es will nur der König/die Königin der Lage sein und sich eben mächtiger fühlen.
Auf eine gewisse Art und Weise sind diese Spielzeugwaffen nützlich und können im späteren Leben ein Vorteil sein. Man lernt, dass man nur gewinnt, wenn man sich anstrengt.
Und das man sich auch wieder aufrichten muss, selbst wenn man glaubt, verloren zu haben. (Vom "Schuss" getroffen und denken, verloren zu haben, sich dann aber wieder aufrichten und weiterkämpfen).
Und das man an sich glauben muss, dass man etwas schaffen kann. (Beim Zielen - du kannst ihn/sie treffen, du schaffst das).
Das alles hört sich zwar negativ an, ist es aber nicht. Es ist ein Vorteil und ich weiß das sehr gut, nicht, weil ich ein Elternteil bin, nein, im Gegensatz, ich bin selber noch ein Kind und weiß das.
Was ich noch sagen möchte: andererseits sind Spielzeugwaffen etwas schlechtes, zumindest wenn:
- ...man einem vierjährigen Kind eine Spielzeugpistole mit Patronen gibt. Das ist wirklich etwas schlechtes, was man lieber lassen sollte!
- ...man anstatt einem Plastikschwert ein Schwert aus Kunststoff oder einem etwas härteren Material gibt
- ...oder anderen gefährlichen Materialien.
Ich hoffe, ihr habt trotz der etwas verwirrenden Aussagen meine Meinung verstanden! :)
Schönen Mittag noch und ganz liebe Grüße, eure Eleni.
Liebe Eleni,
Ganz genau, es sind Spielzeuge...
...und Spielzeuge sind die Fantasiewerkzeuge, im Spiel "Erwachsen" zu sein.
Ein Kind blickt zum Erwachsenen auf...als Vorbild...und wünscht sich nichts anderes als vom Erwachsenen Ernst genommen und Verstanden zu werden...
...gönnen wir unseren Kindern ihr Spiel...
...wird es zu wild oder sobald irgendwo Tränen fließen ist es unsere Aufgabe richtig zu Intervenieren...
...und auch dabei das Kind Ernst nehmen...denn was es mit der Ermahnung oder dem Trost oder einer eventuellen "gerechten" Strafe von uns Entgegengebracht bekommt...das wird es sich Einprägen und auch in das spätere Spiel mit einbauen.
...Kinder spielen am meisten Erwachsene zu sein...Kinder spielen selten Kinder zu sein.
Einen schönen Nachmittag, Dir liebe Eleni.
❤lichst ...vom doc
Hallo, Stormy, guten Tag!
Ich gehe mal von harmlosen "Waffen" aus, die schon in meiner Zeit als junge Mutter existiert haben. Da gab es ja diese Schießplättchen. Das hat geknallt und geraucht, und die Buben waren´s zufrieden!
Mit einem Schwert könnte eher was passieren, aber auch auf den Mittelaltermärkten bekommt man sie für Kinder zu kaufen! Da müsste man sie reihum verbieten!
Ich finde, dass Spielzeugwaffen irgendwie zu den Buben dazugehören. Man sollte es mit den Verboten nicht übertreiben!
Erst wenn diese Buben keine Buben mehr sind und wissen was sie tun, sollte man gut aufpassen!
Kinder können Realität und Spiel gut auseinander halten. Die Kämpfe mit Schwert und Pistole sind Teil ihrer Entwicklung, die auch ab vom Karneval Auseinandersetzungen mit körperlicher Gewalt beinhaltet. Ob da Schäufelchen zum Verteidigen der Sandburg dienen oder das Lichtschwert zum Einsatz kommt, es ist die Erprobung von Macht und sozialem Verhalten.
Natürlich muss man die Kinder erzieherisch begleiten.
Gerade sehe ich vor meinem geistigen Auge meinen damals noch kleinen Sohn (heute 51), wie er seinem Teddy einen Kinnhaken gibt, sodass der bis in die hinterste Zimmerecke fliegt! Da war ich baff! Er hat wohl Opa´s Bonanza-Filme nach-gespielt! 😉
Hihi, klar. Ich hatte ja für meine 100-Schuss-Revolver auch Bonanza als Vorbild. Oder auch Fuzzy 😁
Guten Morgen Stormy - Gruß in die Runde!
Oh, es ist mal wieder soweit ... eine Frage, die eine Nation spalten kann!
Wenn wir jetzt von Kindern sprechen, dann sind das für mich Menschen in einer Altersgruppe zwischen 3 und 10 - 12 Jahren, die sich verkleiden und von Tür zu Tür ziehen, Bing-Bong, "ich bin ein armer Kööönig, ...."
Und diese gilt es jetzt zu entwaffnen - oder auch nicht...?
Das ist lächerlich.
Wenn ich nicht in der Lage bin, meinem Kind an den restlichen ~360 Tagen im Jahr die Bedeutung und Wirkung von Waffen zumindest kindgerecht beizubringen, dann brauche ich an Karneval auch nicht damit anfangen.
Meine Kinder rennen durch den Garten und haben Spaß mit Wasserpistolen oder mit einer Nerf - und sind ansonsten weder gewaltbereit noch lösen sie Konflikte mit Waffen jeglicher Art.
Und dafür belohne ich sie dann mit einem halb-wertigen Kostüm und klopfe mir selbst auf die Schulter, wie ungemein wichtig mein Handeln für den Weltfrieden war.
Das ist ja beinahe der Stoff für eine Büttrede!
Nicht zu fassen, was Menschen alles fertig kriegen, nur um ihr Gewissen zu beruhigen.
Mann, wir sind als Kinder selbst tagelang um die Häuser gerannt, haben alle möglichen Western und Schlachten nachgespielt, waren Ritter, Räuber und Gendarm, Agenten und Monster. Wir waren vom BÄMM BÄMM rufen heiser und manch einer hatte blaue Flecken von den schlecht parierten Hieben von König Artus´ mächtigem Schwert. Wir waren mit Gubbel beschmiert und unsere Klamotten standen vor Dreck - logisch, so ein Schützengraben ist selten mit Teppichboden ausgekleidet! NA UND ??? Hat uns das geschadet?? Hat irgend einer aus unserer Truppe deswegen jemals die uns vermittelten Werte in Frage gestellt oder gar missachtet???
Nein, liebe möchtegern-Pazifisten.
Nehmt Euren Kindern nicht das Spielzeug weg, sondern setzt Euch mal lieber mit ihnen auseinander und erklärt ihnen was - auch wenn das mehr Arbeit macht und nicht mit dem Smartphone funktioniert. Das ist mehr wert.
Einen schönen Dienstag!
Genau richtig fühlt sich deine tolle Antwort an - auch wenn man keine Kinder hat! Danke und liebe Grüße
Oh, es ist mal wieder soweit ... eine Frage, die eine Nation spalten kann!
Bussi-Bussi-Fragen sind nicht mein Metier.
gibt´s ja auch schon genug - war ganz und gar nicht als Vorwurf gemeint!
noch lösen sie Konflikte mit Waffen jeglicher Art
Wie denn sonst? Auch Worte könne als Waffe verwendet werden ;)
Guten Morgen in die Runde,
Klar sollen sie auch mit Spielzeugwaffen spielen, das gehört doch zum Outfit!
Sofern Kinder nicht ganz in einer künstlichen Scheinwelt aufwachsen sollen, muss man sie Kind sein lassen. Und Kinder imitieren gern Erwachsene. Sozialisiert werden sie durch die Eltern, Kindergarten, Schule, usw , wo sie etwas darüber erfahren, dass man sehr schnell den kürzeren ziehen kann, wenn man sich nicht anders durchsetzt und wehrt als mit Waffen.
Beim Fasching erkennt man doch, dass es sich um Spielzeug handelt - zumindest hierzulande. Nur gut allerdings, dass hier keine amerikanischen Verhältnisse herrschen: da würden Faschingsumzüge vielleicht auch noch von 'wohlmeinenden' Waffenproduzenten gesponsert...
Und last but not least: wo soll denn die Polizei ihren fehlenden Nachwuchs hernehmen, wenn nicht schon kleine Kinder sich als Polizist verkleiden und sich begeistern ließen? Dazu gehören nun mal auch Spielzeugwaffen!
Zugegeben, ich habe keine Kinder und keine Erziehungserfahrung. Aber mit Verboten wäre ich vorsichtig: Verbote stellen.kein wirksames pädagogisches Prinzip dar!
In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Tag!
Jungen spielen mit Puppen,Mädchen mit Spielzeugwaffen und im Freibad beschießen Sie sich mit Spritzen,Wasserpistolen/Gewehre,die zT wirklich power haben.
Ja und? Wer sich nicht selbst abhärtet, muss eben mit den Folgen leben.
Wo hast du denn diese schon mehr als klassische Wortwahl her? Ich bin ja richtiggehend begeistert, dass noch jemandem außer mir solche Formulierungen geläufig sind.