Glaubt ein Pfarrer an Gott?
Mein Onkel ist Pfarrer in einer Gemeinde in der Nähe von Hamburg. Ich habe ihn mal gefragt ob er an Gott glaubt, da hat er laut gelacht und angefangen zu erzählen
Er sagte er mag seinen Beruf schob aber gleich hinterher das er weder an Jesus noch an Gott glaubt. Er meinte das die Menschen die Bibel erfunden haben das jedes wort darin gelogen ist. Er sagte das Religion eigentlich was für dumme Menschen seih(ich war total geschockt). Er sagte Knallhart wenn man ansatzweiße einen IQ über 70 hat wird man ganz schnell von alleine drauf kommen das Gott nur im eigenen Kopf exestiert.
Gobt es auch noch andere Pfarrer die so denken.
22 Antworten
Hallo Herbert,
ich bin jetzt auch sehr überrascht - und doch nicht verwundert. Denn ich vermute, dass es einige Pfarrer gibt, die selbst nicht an Gott glauben, geschweige mit Gott eins sind.
Viele Glaubensinhalte sind uralt - und zeigen in vielen Fällen ein recht schräges menschlich orientiertes Gottesbild auf. Vieles mag erfunden sein, vieles auch falsch verstanden. Dann hatte Jesus vor etwas 2000 Jahren ein ganz anderes Bild geprägt, welches ich persönlich eher nachvollziehen kann: Gott ist Liebe, und Gott ist für Menschen zugänglich.
Ich denke, dass aber die Mehrherit der Pfarrer dieses Gottesbild auch in ihren Gemeinden vermittelt - und so wie ich einige dieser Pfarrer kennengelernt hatte - auch mit Gott im Hintergrund dahinterstehet.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Ein Klempner müßte doch auch nicht an einen Syphon glauben, sondern bloß reparieren.
Laut Augustinus käme es nicht auf den Boten an, sondern auf die Botschaft.
Wie im Puff: Sein Onkel steigt auf die Kanzel für Kohle.
dazu gibt es keine belastbaren Umfragen oder Studien - allein schon deshalb, weil das Personal der beiden steuerfinanzierten Kirchen nach dem Satz lebt: wes Brot ich ess, des Kirchenlied ich sing. Die werden sich schwer hüten, irgendwelchen Meinungsforschern das Herz auszuschütten. Wer seinen Glauben verloren hat, und seinen Anstand nicht gleich mit, der hängt Sutane und Bäffchen an den Haken und sucht sich eine weltliche Beschäftigung.
Dass es allerdings jede Menge Zyniker in Kirchendiensten gibt, die Wasser predigen und Wein saufen, kann man selbst studieren, wenn man denn die Nerven hat, Sonntagspredigten aufmerksam zu lauschen und sie auf Wahrhaftigkeit und Lebenswirklichkeit zu prüfen.
Menschen suchten bei Pfarrern damals das Heil. Sie fasteten in der Fastenzeit. Früher fastete man um zu Verzichten damit man dadurch dann irgendwann in den Himmel kommt. Heute fastet man, um möglichst spät und möglichst gesund in den Himmel zu kommen. Was natürlich ein komplett anderer Ansatz ist. Priester oder Mediziner zu sein hatten einen guten Ruf. Denn Berufe, die mit dem Heil des Menschen zu tun haben, waren immer äußerst attraktiv. Heil erwartete man früher vom Priester. Der ist aber heute nur noch für die Entsorgung am Schluss zuständig. Das Heil erwartet man heute vom Arzt und vom Psychotherapeuten.
ja, vor allem in Tendenzbetrieben, also Zeitungen, Medien, werbefinanzierte 'soziale' Internetforen, Gewerkschaften und politische Parteien für ihre Angestellten und Mitarbeiter. Gibt aber auch umgekehrt Branchen, da fliegt einer raus, wenn er immer bloß nickt und mit dem Trend des Hauses schwimmt, ohne eigene Meiung und kontroverse Standpunkte.
Zumindest innerhalb der beiden großen Amtskirchen ist die Haltung deines Onkels nicht die große Ausnahme sondern eher die Regel, allerdings in stark unterschiedlichen Ausprägungen. Spätestens im Theologiestudium beschäftigt man sich auch mir der Kritik an Bibel und Glauben und da dämmert es den meisten, dass die entsprechenden Argumente nicht so ganz von der Hand zu weisen sind.
Er sagte Knallhart wenn man ansatzweiße einen IQ über 70 hat wird man ganz schnell von alleine drauf kommen das Gott nur im eigenen Kopf exestiert.
Was glaubst du wohl, warum im katholischen Katechismus ausdrücklich steht, dass es unangemessen sei, wenn Gläubige die von oben verkündeten "Glaubenswahrheiten" mit dem eigenen Verstand prüfen und warum im Islam jegliches kritische Hinterfragen solcher "Glaubenswahrheiten" komplett tabu ist und verfolgt wird? Die obersten religiösen Führer wissen schon, warum sie das verbieten, weil sie die Konsequenz fürchten, die dein Onkel klar benennt.
Hör dir doch spasseshalber mal das Lied an:
Auch wenn viele Geistliche vielleicht doch noch an "irgendein Wesen" glauben, handeln sie doch nicht nach dem Willen dieses höchsten Souveräns des Universums. Ich wundere mich nicht über leere Kirchen! Ist aber doch einmal ein Geistlicher dabei, der Klartext aus der Bibel der Gemeinde näherzubringen versucht, ist die Kirche voll.
Das ist aber äußerst selten - in Bremen soll es so einen Pfarrer geben. Die WAHRHEIT der Bibel scheint ihren Reiz auf wahrheitsliebende Menschen nicht verloren zu haben.
Ich selbst habe als Kind so meine Erfahrungen mit Inhabern dieses Berufs gemacht. Meine Mutter sagte damals:"Kind, der liebe Gott hat nichts mit den Kirchen zu tun", und erzog uns selbst, so gut es ging, religiös.
Ich schließe mich dem von OhNobody geschrieben Bibelvers an.
Denn es wird eine Zeitperiode geben, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach ihren eigenen Begierden Lehrer aufhäufen werden, um sich die Ohren kitzeln zu lassen; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich dagegen unwahren Geschichten zuwenden.“ (2. Tim. 4:3, 4)
Respekt vor dem Mut deines Onkels, die Wahrheit zu sagen.
Der typische tragische Leidensgang der Pfarrer ist:
Die Jugendlichen werden LEIDER von unseren lausigen staatlichen Gymnasien kaum oder gar nicht über Religion aufgeklärt - fast alle Lehrer sind zu feige.
Darum geraten viele in ein Theologiestudium, weil sie "der Welt helfen wollen".
Während dem Studium schnallen heute alle, wie dumm und daneben das Christentum ist. Aber dann hat man meist schon zuviel ins Studium investiert als daß man für einen besseren Beruf von vorn anfangen wollte.
Also vollendet man das Studium. Bei der Stellensuche merkt man, daß es für Theologen fast keine befriedigende Stelle gibt außer Pfarrer zu werden.
So wird man dann Pfarrer und labert bis zur Pension runter, was von einem erwartet wird. Opportunismus nennt man das auch.
Noch wesentlich dümmer als das Christentum ist der Islam.
Ich hatte durch meine Arbeit die Gelegenheit mit Pfarrern bis zu den Bischoefen hinauf, mich zu unterhalten.
Einer war dabei, den fragte ich, ob es mit dem Zoelibat Aerger gibt?
Er riss die Augen auf, kicherte wie ein Irrer einen Moment lang und schwieg. Mir wurde bewusst zu weit gegangen zu sein.
Dieser Satz, wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe, gilt allerdings weit verbreitet fuer alle Bereiche. Abhaengigkeit verleitet nie zur Wahrheit.