Gibt es Autos wo die mechanisch per Seilzug betätigte Handbremse direkt auf die hinteren Bremsscheiben wirkt, oder braucht man dafür extra Hilfstrommeln?
6 Antworten
Noch in den 80ern gab es hinten Scheibenbremsen mit kleiner integrierter Trommelbremse für die Handbremse (BMW 323i), heute, denke ich, ist das eher unüblich, da das ziemlich umständlich ist.
Die Parkbremsfunktion ist i. d. R. in die hinteren Bremssättel der Scheibenbremse integriert und der Bremskolben wird dann anstelle von der Bremsflüssigkeit über einen außenliegenden Hebel und eine "Gewindestange" vom Handbremszug betätigt.
https://cdn.rst-ag.com/productImages/BR-013-0119-L_%2b_BR-014-0119-R_0202_epr--3.jpg
Bei neueren (und teureren Autos) wird die Handbremse fast nur noch elektrisch betätigt.
Scheibenbremsen arbeiten hydraulich.
Darum hatte früher zumindest hinten, Trommelbremsen die auch mit der geringeren Kraft des Seilzugs funktionierten.
Spätestens mit Einführung der ABS Bremsen in den 90gern .. bei premium Herstellern aber schon 10 Jahre früher waren Scheibenbremsen auf allen Achsen üblich.
Daher musste man zusätzlich noch eine Trommelbremse in die Scheiben der hinteren Achse integrieren.
Seit ein paar Jahren verzichtet man aber darauf weil man die Feststellbremse elektrisch betätigt.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Feststellbremse?wprov=sfla1
Ach ?!@
Und in welchem Punkt ?
(Für so eine Antwort solltest du eigentich gesperrt werden, aber ich bin ja neugierig wenn ich was lernen kann)
Daimler und BMW verbauen bis heute noch kombinierte Scheiben und Trommelbremsen. Vito und Sprinter weiß ich sicher. Was die ganzen E... für Kärren bei BMW sind weiß ich nicht aber 3er und 5er haben das auch. Und die elektrischen Feststellbremsen sind eine Weiterentwicklung Seilzug-betätigter Feststellbremsen, die nur auf Scheiben wirken.
Hab mich deshalb bedeckt gehalten, weil ich eine ausführliche Antwort geschrieben habe. Guckst Du weiter unten...
Es gibt da verschiedene Varianten, wie die Feststellbremse ausgeführt werden kann. Angefangen bei der hydraulischen Trommelbremse mit mechanischer Feststellbremse über eine Kombination aus Trommel und Scheibenbremse. Die wird zB bei DB und BMW verbaut. Aber seit den 80er gibt es vor allem von ATE und Girling hinten reine Scheibenbremsen mit integrierter Feststellbremse. Da wird über einen Hebel der Bremskolben mit einer Gewindespindel mechanisch bewegt. Weiterhin ist darin eine art Ratsche mit eingebaut, die das Ausfahren des Bremskolbens durch Belagverschleiß ausgleicht.
Die Bremssättel sehen bei fast allen Herstellern in etwa so aus:
Die hatten aber vor allem am Anfang das Problem, daß die hebelmechanik schnell undicht wurde und Wasser eingesickert ist. Ist durch den Belagverschleiß der Handbremshebel immer weiter ziehen gegangen, wußte man schon, daß die Mechanik festgerostet war. Denn bei normaler Funktion blieb der Handbremshebel immer auf der nahezu gleichen Position fest.
Was jetzt neu dazu kommt ist die elektrische Feststellbremse. Aaaaber, das ist keine neue Erfindung! Statt dem Seilzug mit Hebel wurde genau genommen nur ein kleiner Elektromotor mit einem Getriebe an den Sattel angebaut. Der übernimmt die Funktion des Seilzuges.
Leider braucht der Laie auch hier mal wieder einen sch... Computer, um den Sattel beim Belagwechsel in die Ausgangsposition zu bringen. Oder bissel Köpfchen... :-)
Die Scheibenbremsen mit mechanischer Feststellung haben aber wohl kaum grosse Verbreitung gefunden und wie du schreibst auch Probleme gebracht.
Darum hatten preiswertere Autos wohl lange noch hinten nur Trommelbremsen.
Heute gibts wohl bei neuen Autos nichts anderes mehr als die elektrischen Feststellbremsen.
VW, Audi, Opel, Ford..... haben alle diese Bremsen verbaut. Sicher auch noch einige mehr. Die Problematik mit eindringendem Wasser hat man ganz gut in den Griff gebracht. Der Grund, warum die Trommel so langsam ausgedient hat, ist doch die Motorisierung der Kärren. Damit die mit steigender Motorisierung und Gewicht auch eine entsprechende Verzögerung erreichen können, müssen 4 Scheibenbremsen verbaut werden.
Beim Mazda 626 wirkte die Handbremse über eine Nocke auf den Kolben der hydraulischen Bremse.
Vor allem bei eher günbstigen Autos Standard. Hat mein Picanto von 2005 auch so gelöst.
Bei VW, Audi, Seat, Skoda genauso. Und das Zeug ist alles andere als günstig.
Nur fast richtig!