Gendern wieso?
Sry für die Frage, aber mich belasten gerade so viele politische Themen, da ich die Welt nicht mehr verstehe..
Zu mir, ich bin selber bisexuell, habe homosexuelle Freunde und Freundinnen und auch transsexuelle. Ich kenne wirklich niemanden, der das gendern für gut empfindet. Ein transsexueller Freund möchte als Mann bezeichnet werden, er weiß aber selber das er niemals ein richtiger Mann werden kann. Er sagt auch selbst, es gibt nur 2 biologische Geschlechter. Eine Arbeitskollegin ist auch transsexuell und sagt das gleiche, sie war ein Mann und ist jetzt eine Frau. Also vom Aussehen und ansprechen her, aber findet auch das ganze Gendern und zig Geschlechter für reinen Unsinn. Wieso wird da so viel darüber berichtet und die meisten betroffenen mögen es dann nicht mal?
11 Antworten
Ich habe noch nie jemanden getroffen, der trans ist, und dennoch sagt, dass er/sie niemals ein "richtiger" Mann/eine "richtige" Frau sein kann, da das sehr schwer zu definieren ist. Es gibt übrigens laut der Biologie drei biologische Geschlechter, da intersex* als ein drittes Geschlecht gesehen wird.
Beim gendern geht es nicht um "zig Geschlechter". Es geht um männlich, weiblich, divers. Es ist nur eben eine Art der Sprache, die alle Personen mit einschließt, unabhängig vom Geschlecht. Damit sehe ich erstmal kein Problem, ganz im Gegenteil, denn das hat etwas mit Respekt, Akzeptanz und Gleichberechtigung zu tun. Warum stört es dich denn?
Warum so viel darüber berichtet wird, ist vorallem so, weil (meiner Meinung nach zurecht) die Diskussion über gendern in der Schule und am Arbeitsplatz aufgekommen ist. Das sogenannte generische maskulin schließt zwar inzwischen Frauen und auch Personen mit anderem Geschlecht mit ein, ist aber dennoch die maskuline Form, deutet zuerst auf Männer hin und in Verbindung mit unserer Vergangenheit kann es diskriminierend sein.
Soweit ich weiß, geht es in erster Linie um genderneutrale Sprache und nicht direkt um das gendern mit Sternchen oder großem I. Es sollte auch niemandem aufgezwungen werden, sich so auszudrücken. Es geht lediglich um Aufklärung und das Angebot, gendern zu können und um offizielle Formulierungen zum Beispiel in Schulbüchern oder Gesetzen.
Wo ist denn das Problem mit dem gendern? Es schadet doch niemandem? Und du musst es ja auch nicht tun, es ist nur ein Angebot.
Das kann soweit ich weiß jeder Betrieb selbst für sich und seine Mitarbeiter*innen entscheiden. Wenn deine Vorgesetzten das so wollen, empfiehlt es sich natürlich, dem nachzugehen, aber das ist deine Entscheidung.
Wenn dir die Schreibweise mit Stern zu aufwändig ist, versuch doch mal allgemeinere Formulierungen zu finden. Das ist am Anfang auch etwas umständlich, aber man gewöhnt sich schnell daran, genauso wie mit dem Stern. Vielleicht gefällt dir das besser.
Es gibt übrigens laut der Biologie drei biologische Geschlechter, da intersex* als ein drittes Geschlecht gesehen wird.
"laut der Politik".
Darf ich gerne so zurückgeben. Das biologische Geschlecht ist innerhalb der Biologie im Zusammenhang mit der zweigeschlechtlichen Fortpflanzung eindeutig definiert. Das Vorhandensein einer Ausnahme schafft nicht automatisch eine neue, universelle Kategorie oder Existenz einer "dritten Gruppe" neben männlich und weiblich.
A frequently-used social and medical adjective for people with DSDs is "intersex". Urologists were concerned that terms like intersex, hermaphrodite, and pseudohermaphrodite were confusing and pejorative. This led to the Chicago Consensus, recommending a new terminology based on the umbrella term disorders of sex development.
(...)
The term disorders of sex development has generally been accepted by the medical community, as well as being a popular term in literature. However, the term is not universal among patients or support groups.
Disorders of sex development - Wikipedia
Ich glaube "Disorders of sex development" brauche ich hier nicht zu übersetzen. Falls es dennoch hilft "Störungen der Geschlechtsentwicklung". Nur weil Sie z.B. mit gewissen körperlichen Einschränkungen geboren werden, wird man für Sie auch keine neue biologische Geschlechtsgruppe erfinden.
Worum geht es Dir in Deiner Frage konkret? Du wirfst hier mehrere Dinge in einen Topf, die nichts miteinander zu tun haben.
Gendersprache ist etwas anderes als Geschlechter (sexes), die wiederum etwas anderes als Geschlechtsidentitäten (gender) sind.
Ein transsexueller Freund möchte als Mann bezeichnet werden, er weiß aber selber das er niemals ein richtiger Mann werden kann.
Die Frage ist, was er denn unter einem "richtigen Mann" versteht bzw. nach welchen Aspekten er diesen definiert. Auf psycho-sozialer Ebene ist Dein Freund nämlich durchaus ein richtiger Mann.
Wer sagt, "es gibt zig Geschlechter", meint eigentlich, dass zig Geschlechtsidentitäten existieren, was auch völlig richtig ist. Jeder Mensch ist ein Individuum und unterscheidet sich daher auch in seiner Geschlechtswahrnehmung von allen anderen Menschen; und wenn es nur zu einem verschwindend geringen Anteil ist. Darüber hinaus gibt es - die biologischen Geschlechter betreffend - mit weiblich und männlich zwei Extreme jeweils am Ende des Geschlechterspektrums. Die meisten Menschen mögen biologisch zu einem dieser Extreme gehören; auch ich tue das rein biologisch. Trotzdem ändert das nichts daran, dass ich kein geschlechtsbezogenes Label (weiblich, männlich, Frau, Mann etc.) als passend für mich bzw. für meine Persönlichkeit empfinde und mich deshalb als agender (allgemeiner: nonbinär) labele.
Was zudem die Gendersprache angeht, so bin offen gestanden auch ich der Ansicht, dass sich ihre Vorteile sehr in Grenzen halten und sie eher Hindernisse als den Abbau von Diskriminierung mit sich bringt. Eine Ideologie wächst aber an der Aufmerksamkeit, die man ihr zukommen lässt. Dies gilt auch für die Gendersprache. Je mehr Beachtung man ihr schenkt, umso eher kann sie sich etablieren; da spielt es keine Rolle, ob man die Gendersprache befürwortet und hochjubelt oder strikt ablehnt und Stimmung "gegen" sie macht. Durch das permanente Im-Gespräch-Halten bleibt die Gendersprache in den Köpfen der Menschen und uns damit langfristig erhalten. Wer wirksam gegen die Gendersprache vorgehen möchte, tut einfach gar nichts und schaltet diesbezüglich auf Durchzug; mit anderen Worten: Ignoriert sie einfach! Alles andere führt nur zum exakten Gegenteil von dem, was man eigentlich erreichen will.
Liebe Grüße.
Sorry, aber worum genau soll's jetzt gehen? Das eine hat doch mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.
Gendern ist etwas, was mir Grammatik zu tun hat. Welche sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität jemand hat, hat damit nichts zu tun. Ich verstehe also nicht, wieso das alles in einer Frage steht.
Wieso genau sollten trans* Menschen also "betroffen" sein..das ergibt doch überhaupt keinen Sinn? Es geht doch vor allem um Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen; es geht um Inklusion.
Die Behauptung, es gäbe nur zwei Geschlechter, ist schon lange widerlegt. Vielmehr handelt es sich um ein Spektrum, aber das wird ja gerne leugnet von Menschen, die keine Ahnung haben.
aber findet auch das ganze Gendern und zig Geschlechter für reinen Unsinn.
Und...das eine hat trotzdem mit dem anderen nichts zu tun. Ob du jetzt genderst, oder nicht, ist deine Sache.
Die "zig Geschlechter" sind Geschlechtsidentitäten, keine biologischen Geschlechter. Bevor man also den Mund aufmacht, sollte man sich richtig informieren. Und nein, diese sind kein "Unsinn". Die Geschlechtsidentität eines Menschen ist Teil der Selbstwahrnehmung und somit der Persönlichkeit.
Und gerade eine trans* Person sollte das wissen. Denn trans* heißt, dass die eigene Geschlechtsidentität nicht mit dem biologischen Geschlecht überinstimmt. Nur mal so.
Also anstatt gegen Menschen zu hetzen, die nicht in ein binäres Geschlechtssystem passen, könnte man auch einfach seinem eigenen Leben nachgehen.
Und nochmal. Mit Gendern hat das nichts zu tun.
Wieso wird da so viel darüber berichtet
Konservative haben mit dem Thema leichtes Spiel (wenn auch selten Ahnung) und wärmen es daher immer wieder auf.
Gendern hat mit Respekt zu tun und nicht mit sexuellen Neigungen.
Wenn auf einem Hinweis/Warnschild steht
"Halsatmer"
fühlen sich manche nicht respektiert. Es könnte ja auch "Halsatmerin" darauf stehen.
Offiziell heißt das Schild aber "Halsatmer".
(ein Hinweis für Rettungskräfte übrigens)
Gendern ist in der Tat respektlos. Respektlos gegenüber der Mehrheit, gegenüber allen, die es für unästhetisch, unnötig, schwierig und falsch in der Umsetzung, die Welt kein Stück besser, nur schlechter machend, hält. Es ist eine Beleidigung für jeden Intellekt und jedes Sprachgefühl.
Danke, also muss ich geschäftlich interne Emails nicht mehr mit Stern schreiben? Wir haben damals eine Rundmail bekommen, das unser Betrieb sich für Menschenrechte einsetzt und seitdem müssen wir in den internen Mails Gendern. Bin dafür, aber nicht für das komplizierte schreiben 😐