Gehorchen ist besser als ein Opfer (1. Sam. 15:22)?
Gehorchen - ist das noch zeitgemäß, nicht nur als Gläubiger, grundsätzlich.
5 Antworten
Gehorchen ist zeitlos, denn es bedeutet, sich dem Willen Gottes zu unterstellen, der immer gut, gerecht und liebevoll ist. In 1. Samuel 15:22 spricht Gott durch den Propheten Samuel zu Saul und erinnert uns, dass äußerliche Opfer bedeutungslos sind, wenn unser Herz sich nicht in Liebe und Demut dem Herrn unterordnet. Jesus selbst lebte vollkommenen Gehorsam, als er sagte: „Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“ (Lukas 22:42), und dadurch die Erlösung für die Welt brachte.
Auch in der modernen Welt ist Gehorsam wertvoll, wenn er auf Wahrheit und Liebe gegründet ist. Es bedeutet nicht blinde Unterwerfung, sondern das bewusste und freiwillige Anerkennen von Gottes Führung und Weisheit. Gehorchen Gott gegenüber heißt, Vertrauen zu haben, dass sein Weg besser ist als unser eigener, auch wenn wir ihn nicht sofort verstehen.
Die Welt mag Gehorsam als altmodisch ansehen, doch ich weiß:
Wahre Freiheit liegt darin, Gottes Willen zu folgen. Denn wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit!
Samuel macht Saul klar, dass der HERR kein Interesse an seinen Opfern hat, sondern an seinem Gehorsam Ihm gegenüber und daran, dass er auf Ihn hört. Das ist ein zeitloses Prinzip. Es trifft immer und überall zu. Unser ganzer Umgang mit Gott beginnt mit dem Hören und unser ganzer Umgang mit Gott wird durch das Hören aufrechterhalten. Dieses Hören muss in einer Haltung, einer Gesinnung des Gehorsams geschehen.
Wir meinen dann, dass Er doch wohl ganz zufrieden mit unseren Opfern sein könnte, geistlich, materiell oder körperlich. Es ist wichtig, dass wir Ihm diese Opfer bringen, aber die große Frage ist, was unser Motiv ist. Es ist nicht nur wichtig, dass wir etwas tun. Es ist vor allem wichtig, dass wir das tun, was Er will und dass wir es tun, weil Er es sagt. Das bestimmt auch den Zeitpunkt unseres Handelns.
Da Du Deine Frage aufgrund des Tagestextes der Wachtturm-Gesellschaft (WTG) der Zeugen Jehovas vom 25.12.2024 stellst, wo Du die Überschrift dieses Tagestextes als Frage hier einstelltest, schauen wir uns an,. was die WTG dazu schreibt:
"Was solltest du tun, wenn organisatorische Veränderungen deine Loyalität auf die Probe stellen? Unterstütze organisatorische Veränderungen voll und ganz. Während der Wüstenwanderung trugen die Kehathiter die Bundeslade vor den Augen des ganzen Volkes (4. Mo. 3:29, 31; 10:33; Jos. 3:2-4). Das war eine große Ehre. Nach dem Einzug ins verheißene Land musste die Bundeslade jedoch nicht mehr regelmäßig transportiert werden. Deshalb erhielten die Kehathiter andere Aufgaben (1. Chr. 6:31-33; 26:1, 24). Doch wir lesen nichts davon, dass sie sich beschwert hätten oder wegen ihrer bedeutenden Rolle in der Vergangenheit anspruchsvollere Aufgaben eingefordert hätten. Was kannst du daraus für dich ableiten? Unterstütze alle Veränderungen, die Jehovas Organisation anstößt, von ganzem Herzen, auch wenn sie dich persönlich betreffen. Versuch, an jeder Aufgabe, die du erhältst, Freude zu finden. Und denk daran, dass deine Aufgaben nicht deinen Wert als Mensch bestimmen. Für Jehova ist dein Gehorsam viel wertvoller als irgendeine Aufgabe, die du erfüllst. w22.11 23 Abs. 10-11"
Diese Passage und die damit verbundenen Fragen werfen einige interessante Punkte auf, die sowohl theologische als auch psychologische Aspekte berühren:
Gehorchen vs. Opfer:Der Vers aus 1. Samuel 15:22 betont, dass Gehorsam gegenüber GOTT wichtiger ist als rituelle Opfer. In einem breiteren Kontext könnte man argumentieren, dass Gehorsam nicht blind sein sollte, sondern auf einem Verständnis der moralischen und ethischen Prinzipien basieren sollte, die in den Lehren der Bibel verankert sind.
Organisatorische Veränderungen:Die Aufforderung, organisatorische Veränderungen zu unterstützen, kann als Versuch interpretiert werden, die Mitglieder der Zeugen Jehovas (ZJ) an die Organisation zu binden und ihre Loyalität gegenüber der WTG (Wachtturm-Gesellschaft) zu stärken. Dies könnte dazu führen, dass individuelle Überzeugungen oder Zweifel zugunsten des Gruppenzusammenhalts unterdrückt werden.
Biblische Beispiele:Die Erwähnung der Kehathiter und ihrer Aufgaben kann als eine Metapher für die Anpassungsfähigkeit innerhalb der Organisation gedeutet werden. Es wird suggeriert, dass Mitglieder bereit sein sollten, ihre Rolle zu akzeptieren und sich den Veränderungen anzupassen, ohne Widerstand zu leisten oder nach mehr Anerkennung zu streben.
Wert des Individuums:Der Hinweis darauf, dass Aufgaben nicht den Wert eines Menschen bestimmen, könnte einerseits tröstlich sein; andererseits könnte er auch dazu verwendet werden, um Mitglieder davon abzuhalten, ihre eigenen Bedürfnisse oder Wünsche in Frage zu stellen. Es wird impliziert, dass Gehorsam und Loyalität über persönliche Ambitionen gestellt werden sollten.
Psychologische Manipulation:Die Art und Weise, wie diese Botschaften formuliert sind, könnte als eine Form der psychologischen Manipulation angesehen werden. Indem man den Gehorsam als höchste Tugend darstellt und gleichzeitig individuelle Wünsche oder Bedenken herabsetzt, wird ein Klima geschaffen, in dem kritisches Denken und persönliche Meinungen möglicherweise unterdrückt werden.
Biblische Bindung vs. Organisatorische Bindung:Ein zentrales Anliegen ist die Unterscheidung zwischen einer Bindung an biblische Prinzipien und einer Bindung an eine menschliche Organisation. Während viele religiöse Gemeinschaften betonen, dass Gehorsam gegenüber GOTT und seinen Lehren oberste Priorität hat, kann die WTG in ihrer Betonung des Gehorsams gegenüber organisatorischen Anweisungen den Eindruck erwecken, dass die Loyalität zur Organisation gleichwertig oder sogar wichtiger ist als die persönliche Beziehung zu GOTT. Dies könnte dazu führen, dass Mitglieder ihre eigenen Überzeugungen und das individuelle Verständnis von Glauben zugunsten der Erwartungen der Organisation opfern.
Zusammenfassung:Die Analyse des Tagestextes und der damit verbundenen Fragen zeigt, dass es in der Botschaft um Gehorsam und Loyalität gegenüber der WTG geht. Die Verwendung biblischer Beispiele soll die Mitglieder dazu ermutigen, Veränderungen innerhalb der Organisation zu akzeptieren und sich anzupassen, ohne ihre eigenen Bedürfnisse oder Zweifel zu hinterfragen. Diese Dynamik kann als eine Form der Kontrolle interpretiert werden, bei der individuelle Überzeugungen zugunsten einer kollektiven Identität unterdrückt werden. Es ist wichtig für Mitglieder, kritisch über diese Themen nachzudenken und zu reflektieren, wie sie ihre eigene Beziehung zu ihrem Glauben und zur Organisation gestalten möchten.
Natürlich ist gehorsam sein besser. Und zeitgemäß ist es auch.
Stimmt (1.Sam.15,22; Hebr.10,10).
Das....
sagt aber nichts über das Motiv. WARUM Gehorsam?
Illl