Gefährlich? es blitzt kurz wenn ich Stecker vom Wasserkocher ziehe?

6 Antworten

erstens: sollte man jedes Gerät erst ausschalten bevor man es aussteckt.

zweitens: Bei einem Wasserkocher fließt ein nicht unerheblicher Strom, z.B für ein 1200W Gerät sind das 5,2A.

Ausstecken ist ein schleichender Vorgang bei dem die Trennzeit relativ lange ist. In der letzten Phase der Trennung reduziert sich die Kontaktdläche für die Stromübertragung und der ganze Strom konzentriert sich auf diese kleine Fläche. Elektrische Spannung hat typisch eine Funkenüberschlagstrecke von 1mm pro 3000 Volt. Das bedeutet an 230 Volt Haushaltstrom gibt es unmittelbar nach vollständiger Trennung sofort einen Funkenüberschlag, der den bestehenden Strom aufrecht erhalten will.

Etwa 0,08mm Abstand für unseren Haushaltsstrom reichen für die Funkenbildung und durch den nachfließenden Strom kommt es zu einer Bogenentladung. Es kommt dabei zur Stoßjonisation und Plasmabildung, die dafür sorgt, dass der Funke auch nicht mehr so schnell wieder abreißt, das erfolgt erst weit außerhalb der 0,08mm die für den Überschlag reichen.

Dabei entsteht Abbrand an den Kontakten, der einerseits für größere Übergangswiderstände sorgt und außerdem zu verstärkter Funkenbildung bei weiteren Trennvorgängen sorgt.

Besonder Verteilersteckdosenleisten sind sehr anfällig dafür und sollten getauscht werden, wenn es schon öfter zur Funkenbildung gekommen ist.

syncopcgda  24.02.2011, 11:21

Technisch absolut richtig beschrieben, jedoch für Laien zu "hoch". Trotzdessen DH.

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AnneMasb 
Fragesteller
 24.02.2011, 15:00

ja ist eine Verteilersteckdose,danke für deine ausfürhliche antwort.

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Wenn der Wasserkocher keine Abschaltung hat, fließt also beim Einstecken des Steckers der angegebene Nennstrom über die Kontakte der Steckdose in die Kontakte des Steckers. Dieser Strom fließt aber nicht erst bei direkter Berührung sonder schon z.B. 0,5mm bevor die Kontakte der Steckdose die Kontakte des Steckers berühren (es springt ein Funke über -> es blitzt). Das selbe Phänomen kennt man zum Teil auch von Lichtschaltern, beim Einschalten des Lichtes. Das ist nicht gefährlich solange z.B. kein Gas in der Wohnung ausströmt, welches sich durch die Funkenbildung entzünden kann. ;)

Wenn Dir das dennoch unheimlich ist, solltest Du KEINEN Elektriker bestellen - sondern einfach einen Wasserkocher mit integriertem Schalter kaufen! (Haben heute eigentlich alle ab 19,95 Euro) Dann blitzt es auch nicht mehr in der Steckdose! ;)

Liebe Grüße, Jo

syncopcgda  24.02.2011, 10:36

Auch völlig richtig beantwortet (DH)

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AnneMasb 
Fragesteller
 24.02.2011, 10:39

ist der Ersatzkocher für die Arbeit.Danke Jo für deine asuführliche Erklärung!!

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Peppie85  24.02.2011, 10:59

die einzige halbwegs vernünftige antwort... bitte sternchen hier hin !

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Sorbas48  24.02.2011, 12:24

der Strom (durch Funke/Bogenentladung) fließt erst ab ca. 0,1mm vor Berührung. Für 0,5mm müsste die Spannung ca. 1500 Volt sein.

Hier in der Frage geht es weniger um den Einsteck-Vorgang sondern um den Austeck-Vorgang, bei dem die Situation etwas anders zu sehen ist, weil Strom vor der Funkenbildung bereits fließt und durch die Funkenbildung aufrecht gehalten wird.

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Szintilator  24.02.2011, 18:10
@Sorbas48

Das ist so, das ist der Abreißfunke, wäre da ein Schalter dran, so ist der Funke im Schalter, aber wenn man den nicht sehen möchte, so montiert man ein Schnurschalter dran! 〖⫼〗

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Da Strom über die Kontakte Fließt wird somit unter "last" der Verbraucher vom Netz getrennt. Da Luft einen recht hohen Widerstand hat (in abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit) entstehen so die Funken durch die Trennung vom Netz. Da aber der Widerstand beim entfernent vom Netz immer größer wird kann so sie Spannung den Winderstand nicht mehr überbrücken und der Funke reißt dadurch ab. Da wir Wechselspannung im Netz (AC) haben ist es so um so ungefährlicher im Vergleich zu Gleichstrom (DC)!.

AnneMasb 
Fragesteller
 24.02.2011, 10:30

Wasserkocher ist von CLATRONIC. Hm..unten schreiben sie gefährlich

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Sorbas48  24.02.2011, 11:08

die Beschreibung der Funkenbildung stimmt so nicht!

Durch den langsamen Trennvorgang befinden sich die Kontakte ausreichend lange in einer Distanz die zum Überschlag-Funken führt (0,08mm) der bedingt durch den nicht uneheblichen Strom unmittelbar in eine Bogenentladung übergeht.

Eine erst einmal bestehende Bogenentladung benötigt wegen der Ionisation und Plasmabildung eine erheblich längere Trennstrecke wie sie für Auslösung erforderlich ist.

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Das ist normal und ungefährlich. Auch an einem Schalter entstehen Funken, nur sieht man die nicht. Eine ausführliche Beschreibung des "Phänomens" hat ja u.a. Fugenfuzzi abgeliefert.

AnneMasb 
Fragesteller
 24.02.2011, 10:40

danke!!

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wenn man unter last den stecker zieht funkt das schonmal ... würde ein neuen wasserkocher kaufen... das ist nicht so gut für die steckdose