Gab es in der Römischen Republik und im frühen Römischen Kaiserreich eigentlich ursprünglich eine Altersbegrenzung dafür, um Diktator oder Kaiser zu werden?
3 Antworten
Es gab keine Altersbegrenzung. Jungen legten ca. mit 15 Jahren die Männertoga an. Wenn allerdings der Vater noch lebte, stand er praktisch immer unter dessen Herrschaft, finanziell und überhaupt abhängig, auch wenn er schon erwachsen war.
Um ein Amt anzutreten, musste ein junger Mann erst den 10jährigen Militärdienst ableisten. Sulla setzte die Ämterlaufbahn folgendermaßen an: Unter Sulla (die Reformen von 81 vor Christus) waren zum Beispiel für die Quaestur 30, das Aedilat 37, die Praetur 40 und für das Konsulat 43 Jahre als Einstiegsalter angesetzt. Das galt auch noch später, es konnten aber Ausnahmen gemacht werden und wurden auch, denn später wurde weniger gewählt als ernannt. So konnte auch ein 18jähriger Gaius Caesar (Caligula) Kaiser werden und damit konsularische Vollmachten und ein Truppenimperium erhalten. .
Der Diktator, ursprünglich ein Krisenamt, war befristet und wurde, wie @Zakalwe bereits beschrieb, an verdiente Senatoren gegeben, denen man die Bewältigung der Krise zutraute. Spätestens seit Augustus vereinte dann der Kaiser die diktatorischen Vollmachten in seiner Person, und dann konnte er auch noch jung sein.
Dafür gab es keine festen Altersgrenzen. In der römischen Republik wurde ein Diktator in Krisenzeiten ernannt, um das Reich zu schützen. Da er vom Senat ernannt wurde, waren das normalerweise erfahrene, geachtete Senatoren, da dürfte kaum einer dabei gewesen sein, der jünger als 40 war. Es gab aber auch nicht verfassungsgemäße Diktatoren (Sulla, Cäsar).
Auch für den Kaiser gab es keine festen Altersgrenzen. Der wurde auch vom Senat ernannt, wenn dieser der Meinung war, dass er das Reich führen konnte.
Meines Erachtens gab es keine Altersgrenzen. Kinder ausgenommen. Man galt als erwachsen, wenn man die sexuelle Reife erlangte, ein Volljährigkeitsalter von 18 war wohl unbekannt. Damals war auch die Lebenserwartung der Menschen nicht so hoch. Mit 40 galt man schon als alt. Im Gegensatz zu heute, wo der Bundespräsident nach Gesetz mindestens 40 Jahre alt sein muss (es geht um eine gewisse Erfahrung / Lebenserfahrung und Reife), gab es damals wohl keine Altersgrenzen.
Danke. Da bist du geschichtlich besser informiert als ich. Und ja, ich weiß, dass die niedrigere Lebenserwartung auch mit der hohen Kindersterblichkeit zusammenhing. Auch in der Antike oder im Mittelalter gab es Menschen, die 70 bis 80 wurden.
Die Höhe des Antrittsalters für eine römische Ämterlaufbahn veränderte sich mehrmals. Unter Sulla (die Reformen von 81 vor Christus) waren zum Beispiel für die Quaestur 30, das Aedilat 37, die Praetur 40 und für das Konsulat 43 Jahre als Einstiegsalter angesetzt.
Der Senat war ja als Ältestrenrat gedacht (Senex = alter Mann) , also man darf sich nicht vorstellen, dass die Leute alle um die 40 gestorben sind. Das niedrige Durchschnittalter in Rom kommt durch die hohe Kindersterblichkeit zustande, hatten die Leute die ersten zehn Jahre überlebt, wurden sie fast so alt wie heutzutage, zumindest die Reichen.