Funktioniert hier Ockhams Rasiermesser?
Unser neuer IT Boy hat NFC Schlösser in den Türen an den Mitarbeiterwohnungen und Lagerräumen eingebaut. Wenn ein Mitarbeiter die NFC App nicht benutzen kann, dann kriegt er so ein RFID Tag zum um den Hals hängen. Diese Tags sehen alle gleich aus. Und obwohl ein Freelancer ein NFC-fähiges phone hat, hat er sich so ein Tag geben lassen. Jetzt behauptet ein Zeitarbeiter, dass nicht er den Konzentrat-Kanister im Lagerraum umgekippt hat, sondern eben dieser Freelancer, der angeblich kurz zuvor und kurz danach das Tag des Zeitarbeiters „kontrollieren“ „musste“ (dabei hat er angeblich mit einem Taschenspielertrick jedesmal die Tags vertauscht...). Der Freelancer sagt, dass er die Sauerei selbst entdeckt und mich dann sofort gerufen hat.
Also das „musste“ stimmt schonmal gar nicht, weil die Tags nur ich und ein anderer, fest angestellter Mitarbeiter verwalten.
Ich konnte jetzt nur sehen, dass beide das Tag um den Hals hatten, das ich ihnen gegeben habe.
Soll ich jetzt also annehmen, dass der Zeitarbeiter versucht sich rauszureden, oder dass der Zeitarbeiter von dem Freelancer getäuscht wurde (so eine Art Köpenickiade... auch wenn die „Uniform“ nicht besonders bunt war...)?
Das mit der Täuschung wäre ja ziemlich kompliziert... Und der Freelancer meint was von Ockhams Rasiermesser... Hab ich mal in einer TV Serie von gehört... Man soll bei Hufgetrappel nicht an Zebras sondern an Pferde denken... Ein Motiv zu lügen haben eigentlich beide nicht, weil der Reiniger nicht sooo teuer ist, dass ich deswegen jetzt eine Rechnung schreiben würde... Der Kanister ist auch nicht komplett ausgelaufen... Nur so 200ml oder so...
RFID und NFC ist aber nicht das gleiche
ja und? offenbar sind es Tags, die dieselbe Frequenz verwenden, wie die NFC phones... oder meinst du, dass er uns zwei verschiedene Empfänger eingebaut hat?
6 Antworten
Ockhams Rasiermesser funktioniert nur bei sich stützenden Aussagen, nicht bei widersprüchlichen Aussagen. Der Freelancer hat damit eine Nebelgranate geworfen.
Du musst den Widerspruch also erst auflösen. Es ist also eher das Thema einer Ermittlung, wo du 3 Elemente berücksichtigen musst:
1. Motiv
2. Gelegenheit
3. Mittel
ok... die sind sowieso schon mit ihrem Shooting halb durch... die denken da gar nicht mehr dran... ich werd einfach nichts mehr deswegen machen... ist mir echt zu blöd son Ratespiel...
In der Wissenschaftstheorie ist Ockhams Rasiermesser ein Sparsamkeitsprinzip, das mit möglichst wenigen und einfachen Annahmen auszukommen versucht.
Ob das in deinem Beispiel zutrifft, kannst du wohl selbst am besten beurteilen.
also mein Gefühl sagt mir, dass der Freelancer vor dem Shooting so richtig Ärger machen wollte... bloß dass ich das immer blöd finde, weil wir ja das Rohmaterial bezahlt kriegen und nicht diese privaten Extratouren... da gibt es zwar auch Emotionen, aber die sind quasie verschwendet
Frage: hast du als Unternehmer mit offensichtlich mehreren MA nicht andre Sorgen als 200ml Reinigungsmittel?
ich bin ja nur Verwaltungs-Assi.... darf nix unterschreiben... und wie gesagt: die 200ml sind total egal...
es geht mir mehr um den Streit, den die beiden haben...
vielleicht sollte man diese extreme Überwachung der MA mal überdenken, wenn das das Betriebsklima offensichtlich so belastet.
das Betriebsklima ist so oder so im A... die haben auch schon einem wegen einem basecap in die Fresse geschlagen... https://www.gutefrage.net/frage/ist-das-noch-notwehr-4
oder so mit Arbeit eindecken, dass sie für kindische Streitereien keine Zeit udn Lust mehr haben.
Ich verstehe nicht ganz wie die begründung überhaupt zum Tathergang passt.
Laut dem Zeitarbeiter: Freelancer war dort. Dann der Zeitarbeiter und dann wieder der Freelancer.
Freelancer meint er habe es selbst gesehen.
Damit der Freelancer es sehen kann. Muss dieser Zugriff auf den Lagerraum gehabt haben.
Die erste Frage die sich dann stellt ist: hat der Freelancer das recht diesen Raum zu betreten. (Kriegt dieser ihn also mit seiner Karte auf)
Falls ja: macht die Ausrede nicht viel Sinn. Weil der Freelancer schlichtweg ja einfach den Raum betreten könnte. Zeug verschütten könnte. Und es jemand anderen anhängen könnte.
Falls nein. Ist natürlich die Frage wie er den Raum öffnen konnte wenn er es eigentlich nicht darf.
Auch kann man sich die Frage stellen. Ob der Freelancer regulär diesen Raum besucht. Bzw. Besuchen muss.
Diese Fragen sollten nach meiner Ansicht geklärt sein um die Sache vernünftig einschätzen zu können.
ja... die Lagerräume darf jeder betreten, der hier arbeitet... nur die Mitarbeiterwohnungen kriegt normal nur der Mitarbeiter auf...
weder der Freelancer noch der Zeitarbeiter hatten einen Grund den Reiniger-Kanister aufzumachen... der Zeitarbeiter streitet ab, heute überhaupt im Lager gewesen zu sein... der Freelancer wollte angeblich Kondome holen, weil er vor der Schicht noch n Kabel verlegen wollte...
Um mal auf die Frage bzgl. Ockhams Rasiermesser zu antworten. Je weniger (wenig wahrscheinliche) Annahmen man für die Erklärung braucht desto wahrscheinlicher ist die Erklärung richtig.
An der Stelle wäre für mich die Konklusion, dass der Leiharbeiter lügt (weil alle Menschen lügen) und da er lügt, wird er es wohl auch gewesen sein, sonst hätte er keinen Grund dafür.
ja... so sieht es der Freelancer auch... hab aber den Verdacht, dass der Zeitarbeiter die Wahrheit sagt... ich hab jetzt erstmal einen Aushang gemacht, dass man die Tags nicht aus der Hand geben soll...
ok... 1. Der Zeitarbeiter hätte einen Unfall leicht vertuschen können... Der Freelancer ist so gestrickt, dass er andere gern dumm dastehen lässt... 2. Gelegenheit gab es für beide Varianten... 3. Der Zeitarbeiter hätte einen Unfall leicht vertuschen können... Der Freelancer hätte sicherlich entsprechend Druck machen können, um das Tag zu bekommen... Es ist auch schwer zu merken, welches Tag er zurück gibt, weil die exakt gleich aussehen...