Führerschein weg ohne Beweise?
Moin, und zwar wurde ich vor 2 Wochen von der Polizei aufgrund von Zeugenaussagen besucht, wegen Trunkenheit am Steuer. Es gibt keine Nachweise das ich gefahren bin! Mein Führerschein wurde mir direkt abgenommen und ich musste mit ins Krankenhaus für die Blutwerte. Ich habe meinen Führerschein seitdem nicht wieder gesehen und bekomme auch keine Auskünfte. Die schriftlichen Zeugenaussagen wurden verweigert, da es völliger Quatsch war.
Ich bin auf meinen Führerschein angewiesen und er wurde mir zu unrecht entzogen. Wie gesagt, sie kamen zu mir nach Hause, mein Auto stand und ich saß auf meiner Treppe unter dem Carport und habe noch ein Bierchen getrunken. Ich habe mir trotzdem einen Anwalt genommen.
Ist das so rechtens das mein Führerschein ohne Beweise entzogen wurde? Wie gesagt, ich bin darauf angewiesen, da ich auf dem Land wohne und auch zur Arbeit muss, einkaufen muss etc.
Wie hoch ist die Chance das ich meinen Führerschein bald wiederbekomme? Ich selbst habe meinen Aussagetermin erst in 1,5 Wochen… Ich habe meinen Führerschein seid 6 Jahren und wurde noch nie angehalten, noch nie geblitzt und hatte auch sonst noch nie mit der Polizei zu tun.
10 Antworten
Was heißt "ohne Beweise"? Eine Zeugenaussage hat durchaus Beweiskraft! Die Frage ist viel mehr, warum der Zeuge auf den Gedanken kam, dass du alkoholisiert Auto gefahren bist. Hat er gesehen, dass du Alkohol getrunken und dich anschließend hinters Steuer gesetzt hast oder war deine Fahrweise so auffällig?
Den von dir geltend gemachten Nachtrunk kann man übrigens zurückrechnen, sodass deine BAK während der Fahrt in bestimmten Grenzen nachgewiesen werden kann.
Zudem ist es schon recht auffällig, dass jemand aus seinem Auto steigt und sich noch neben dem Auto gleich mal eine (?) Flasche Bier aufmacht. Das sieht nämlich ganz danach aus, als hättest du damit gerechnet, dass die Polizei bei dir einen Hausbesuch macht.
Sicherlich hast du auch erst einmal "pusten" müssen und scheinbar war der Wert so hoch, dass es noch vor dem Ergebnis der Blutprobe zum vorläufigen Entzug des Führerscheins gereicht hat.
Also: die Beweise, die die Polizei bzw. Staatsanwaltschaft dir ggf, vorhalten werden, sind die Zeugenaussage, der Blutalkoholgehalt und (mit Einschränkungen) der Atemalkoholgehalt.
und wurde noch nie angehalten, noch nie geblitzt und hatte auch sonst noch nie mit der Polizei zu tun.
Und was hat das mit einer Trunkenheitsfahrt zu tun, die im Raum steht?
Wann du den Führerschein wieder bekommst, kann niemand sagen. Es wird eine Rolle spielen, wie hoch deine Alkoholisierung war vor deinem "Bierchen" auf der Treppe, und wie glaubwürdig die Zeugen sind, die dich angeblich gesehen haben.
Abgesehen davon zeigt das einmal mehr, dass man seinen Führerschein nicht aus der Hand geben sollte.
Du willst also sagen, dass einige Leute gesehen haben, dass du betrunken warst und nachdem du zu Hause angekommen bist, haben sie die Polizei gerufen und du hast die Tür geöffnet und sie haben dich ins Krankenhaus geschickt, um einen Bluttest zu machen und dann, nachdem die Ergebnisse herauskamen, haben sie dir den Führerschein entzogen?
das ist absurd... niemand kann eine andere Person dabei beobachten, wie sie betrunken Auto fährt, bis sie dabei erwischt und vor Ort getestet und auf frischer Tat ertappt wird, ansonsten sind andere Szenarien ungültig, egal ob Sie uns jetzt die Wahrheit sagen oder lügen... dieser Fall sollte widerrufen werden und die Polizei sollte stattdessen mit einer Geldstrafe belegt werden und eine Entschuldigung an Sie aussprechen...
Ernsthaft? Er sagt, er habe sich nur zu Hause betrunken... das ist plausibel... er durfte zu Hause trinken... die Zeugen haben zwar gesehen, dass er betrunken war, aber wie können sie seinen Blutalkoholspiegel schätzen?!
Das ist so, als würde ein Zeuge aussagen, dass jemand 25 km/h zu schnell gefahren ist, und der Richter zieht davon 3 km/h ab und verurteilt den Fahrer zu einer Strafe von 22 km/h!!!! Aber so funktioniert es nicht!!!
Die Augen der Menschen sind weder Blutalkoholtester noch Geschwindigkeitsmessgeräte!!
Stattdessen haben wir Geräte, um diese genau zu messen...
was die Polizei gemessen hat, ist sein Blutalkohol "zu Hause" und nichts anderes!
Die Zeugen koennen lediglich bezeugen, dass er zum fraglichen Zeitpunkt gefahren ist. Ob er dabei betrunken war, ergibt sich dann aus der Blutanalyse. Es kann durchaus festgestellt werden, ob er erst nach der Fahrt getrunken hat oder schon vorher.
Bei einem Bluttest kann festgestellt werden, wann der Alkohol konsumiert wurde!🤷♂️
OK. das ist doch schon mal was:
Der Bluttest hat ergeben, dass er zu dem Zeitpunkt, als er von den beiden Zeugen beim Fahren gesehen wurde, einen illegalen Alkoholspiegel im Blut hatte...
Wenn der Bluttest so etwas mit Sicherheit sagen kann, dann ist der Fragensteller in dieser Situation verloren... jetzt haben wir einen starken Beweis...
Aber wie gesagt, wenn nur das möglich ist, was Sie sagen...
Ich wusste nicht, dass Bluttests solche Details so zuverlässig aussagen können... sein Anwalt kann versuchen, herauszufinden, wie zuverlässig die Bluttestergebnisse sind...
Das ist gängige Praxis! Da gibt es Tabellen, die höchstrichterlich anerkannt sind. da beißt die Maus keinen Faden ab.
Es wird immer wieder versucht, nach einem Unfall unter Alkoholeinfluss, nachträglich zu trinken. Das funktioniert eben nicht!
Die Situation ist doch ganz einfach. Er fährt heim, stellt das Auto ab, setzt sich auf die Treppe und köpft ein Bier. Das halber ausgetrunken steht die Rennleitung da. Und dann kommen bei einem Bluttest zB 1,5 Promille raus. Man braucht nicht viel rechnen können um zu ermitteln, daß
- eine halbe Flasche Bier für die Blutalkohol-Konzentration nicht ausreicht
- die Blutalkoholkonzentration in der Kürze der Zeit erreicht werden kann...
Man kann berechnen, wie schnell der Alc im Blut angelangt und man kann als Durchschnitt etwa 0,1 -0,2 Promille je Stunde annehmen, den die Leber abbaut. Da der Fragesteller nicht angibt oder nicht weiß, wie hoch das Ergebnis beim Bluttest war, kann man nur spekulieren. Innerhalb der PZ gilt ohnehin die 0,00 Grenze. Da ist er aber schon raus. Also max 0,5 als Grenzwert. Da aber die Rennleitung den FS bis heute einbehalten hat, was auch nicht rechtens ist, war der Wert wohl höher.
Sorry, daran ist gar nichts absurd.
Wenn er besoffen heimkam und Nachbarn die Polizei rufen und bezeugen daß er betrunken fuhr, und es dann auch noch gemessen wurde, dann hat er den berechtigten Salat !!!
Dafür gibt es ZEUGEN, und nein, er muss wahrlich NICHT auf frischer Tat ertappt werden !!
Es geht wohl darum festzustellen, ob du regelmäßig so viel Alkohol konsumierst, dass Du zum führen eines Fahrzeugs generell ungeeignet bist. Es ist ja auch so, dass ein Fußgänger mit Alkoholwerten, die eine starke Gewöhnung vermuten lassen, durchaus auch seinen Führerschein verlieren kann, dafür muss man nicht fahren. Das geht schon.
Bluttests sind heute sehr zuverlässig, und man kann recht genau feststellen, wie viel Alkohol zu welchem Zeitpunkt im Blut war. Auch wenn er zu Hause weitergetrunken hat.
Na ja - und wenn dann die Motorhaube noch warm war.......
Fazit: Er hat ganz schlechte Karten. Mit seiner Schutzbehauptung wird er nicht durchkommen.
Er muss es halt mal einsehen. Seine Ausreden fruchten nicht..... Und das mit der warmen Motorhaube habe ich auch in meiner Antwort geschrieben :-))))
Die Polizei ist nicht blöd !
Selber Schuld, aber er muss es halt einsehen.
Absurd ist da ueberhaupt nichts. Zeugen haben beobachtet, dass er anscheinend betrunken gefahren ist und haben dies der Polizei mitgeteilt. Diese hat ihn dann in einem anscheinend alkoholisierten Zustand angetroffen und eine Blutprobe veranlasst.
Jetzt kommt es erst einmal auf das Ergebnis der Blutanalyse an. Ergibt sich aus dieser, dass er zum vorgeworfenen Tatzeitpunkt betrunken war, kommt es dann darauf an, fuer wie glaubwuerdig der Richter die Zeugenaussagen haelt.