Frage zu Multikulti?
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußert aktuell im ZDF-Sommerinterview Folgendes zu den gesellschaftlichen Problemen in Deutschland:
Mein Eindruck ist ziemlich das Gegenteil von dieser Aussage. Überall dort, wo unterschiedliche Milieus auf engem Raum direkt aufeinander treffen, brechen die gravierendsten Probleme aus.
Je homogener eine Gesellschaft ist wie z. B. in Japan, um so weniger Trouble gibt es. Überall da, wo multikulturelle Länder sind wie im Nahen Osten oder in Afrika, brodelt es oft, wobei der Islam vielfach als Brandbeschleuniger fungiert. Gleiches gilt für große Unterschiede zwischen Arm und Reich.
Liege ich mit meiner (hier stark verkürzt dargestellten) Einschätzung komplett daneben und der Bundespräsident hat doch recht?
3 Antworten
Ihr beide habt m. E. Recht und ebenso Unrecht.
So wie es aktuell läuft, läuft es nicht gut. Es gibt aber viele Beispiele in der Vergangenheit, wo das Multikulti-Wesen auf engstem Raum problemlos (von kleineren rede ich hier nicht) klappte.
Wenn jedoch jede Gruppe von sich behauptet die "Richtige, Wertvollste" zu sein, gibt es Krach.
Wenn die Oberen wegschauen und nur mit Sprüchen wie "Wir schaffen das" kommen, gibt es Krach.
Hingegen, wenn alle respektvoll, umgänglich, sich zurücknehmend, tolerant mit dem anderen umgehen, klappt es.
Leider ist der letzte Satz eine Utopie in Deutschland. Wir haben den Zug verpasst.
Es gibt genug Begegnungsmöglichkeiten. Schulen, Vereine, Gaststätten, Kino, Feste, sogar soz. Einrichtungen, die tatsächlich Begegnungsstätten heissen etc.
Sowas steht jedem offen. Die Frage ist nur, ob man offen und interessiert daran ist, ob man diesen Teil der Integration wahrnimmt. Aus meiner Sicht liegst du nicht ganz daneben.
Es kommt halt auf den kulturellen Hintergrund an. Japaner etwa sind gut integriert, Orientale weniger.