Frage an Christen: Was bedeutet es, "dass die linke Hand nicht wissen soll, was die Rechte tut"?


28.03.2024, 08:26

Weiß den entsprechenden Bibelvers nicht mehr wo das steht...

10 Antworten

Bei dieser Frage sehe ich folgende Bibelstelle:

41 Jesus setzte sich nun in die Nähe des Opferkastens im Tempel und beobachtete, wie die Leute ihr Geld einwarfen. Viele Reiche gaben hohe Beträge. 42 Dann aber kam eine arme Witwe und warf zwei der kleinsten Münzen in den Opferkasten. 43 Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: »Ich versichere euch: Diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen. 44 Die Reichen haben nur etwas von ihrem Überfluss abgegeben, aber diese Frau ist arm und gab alles, was sie hatte – sogar das, was sie dringend zum Leben gebraucht hätte.« Markus 12,41-43

Dann den Kontext zuvor:

Er fuhr fort, sie zu lehren, und sagte: »Hütet euch vor den Schriftgelehrten! Sie laufen gern in langen Gewändern herum und erwarten, dass die Leute sie auf der Straße ehrfurchtsvoll grüßen. 39 In der Synagoge sitzen sie am liebsten in der ersten Reihe, und bei den Festen wollen sie die Ehrenplätze bekommen. 40 Gierig reißen sie den Besitz der Witwen an sich, und ihre langen Gebete sollen bei den Leuten Eindruck schinden. Gottes Strafe wird sie besonders hart treffen.«

Für manche Leute ist das Ansehen, dass sie durch eine grosszügige Spende an Arme bei den Leuten bekommen wichtiger, als es aus Nächstenliebe getan zu haben.

Es bedeutet, man soll geben, ohne viel Aufhebens darum zu machen und ohne Bestätigung dafür einzufordern. So wie Jesus die Pharisäer verachtet hat, weil sie gute Taten aus ihrem Überfluss tätigen, aber es in der Öffentlichkeit breittreten. Einfach, das man bescheiden sein soll.

Das meint, man solle nicht "hinausposaunen",

"an Wen" und "wieviel" wir gespendet haben (Mt.6,3).

Woher ich das weiß:Recherche

Wir leben heute in einer anderen Zeit. Heutzutage ist es z.B. üblich, dass Menschen einen großen Teil ihres Vermögens in Stiftungen einbringen, auch Museen nach den Stiftern benannt werden.

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu:

  • "Er tadelte zunächst ihre Art, Almosen zu geben. Gerechtigkeit ist nicht in erster Linie eine Sache zwischen Menschen, sondern zwischen einer Person und Gott. Daher sollte man seine Frömmigkeit nicht vor anderen zur Schau stellen, denn dann erhält man auch seinen Lohn nur von den Menschen (V. 1-2). Die Pharisäer machten aus ihren Gaben an die Armen eine große Show in den Synagogen und auf den Gassen und dachten, auf diese Weise unter Beweis zu stellen, was für gerechte Leute sie doch seien. Jesus jedoch sagte, wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut , d. h., es sollte so verborgen geschehen, dass der Geber sofort wieder vergisst, was er gegeben hat. Auf diese Art zeigt er wahre Gerechtigkeit vor Gott, nicht vor den Menschen, und Gott wird es ihm vergelten. Man kann nicht, wie die Pharisäer annahmen, von den Menschen und von Gott belohnt werden."