Findet ihr es schlimm wenn man als in Deutschland geborene mit Migrationshintergrund nicht perfekt deutsch spricht?
Also mit "nicht perfekt" meine ich dass man ein leichten Akzent beim sprechen hat und eventuell ab und zu kleine grammatikalische Fehler macht?
Das Ergebnis basiert auf 55 Abstimmungen
26 Antworten
Das ist keine Sache.
Das Umfeld prägt die Sprache mit. Zusätzlich zu den persönlichen Fähigkeiten und Beschränkungen kommt der persönliche Geschmack, wie man Deutsch findet und sprechen will. Manche geben sich mit einem liederlichen Berlinerisch zufrieden, manche versuchen Bühnendeutsch (das find ich schrecklich) und wieder andere sprechen ein Gesamtgemisch. Auch das trifft auf alle zu, die keinen Migrationshintergrund haben. Es gibt viele Deutsche, die schlecht Deutsch können.
Lachen musste ich, als ein Dunkelhäutiger mich in echtem Boarisch angesprochen hat. Nicht weil ich es unangebracht gefunden habe, sondern, weil ich von allen Deutschvarianten bei einem Dunkelhäutigen kein Boarisch erwartet habe.
Gangztarap-Deutsch finde ich am Schlimmsten.
Wichtig ist, dass man die deutsche Sprache verstehen und sprechen kann. Eine gute Kommunikation in deutscher Sprache ist auch die Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration, für eine erfolgreiche Schulbildung, für Behördengänge und auch für das spätere Berufsleben.
Es spielt keine Rolle, ob jemand mit Akzent spricht oder die Grammatik nicht perfekt beherrscht.
Wenn ich mich in einigen Regionen von Bayern aufhalte, verstehe ich oftmals nichts anderes als immer nur das Wort "Wurrrscht".
Schlimm nicht aber eventuell merkwürdig.
Zunächst mal wäre zu klären was unter "nicht perfekt" zu verstehen ist. Handelt es sich nicht um gravierende Defizite, dann spielt das kaum eine Rolle, deutsch ist keine einfache Sprache, selbst die sog. "Biodeutschen" tun sich nicht selten schwer damit.
Sprachliche Begabung ist individuell, wer allerdings in einem Land geboren und aufgewachsen ist und in einem bestimmten Alter immer noch diverse Defizite in der Sprache aufweist, der sollte ggf. mal die elterliche Erziehung hinterfragen. Hier kommt u.a. Integration zum Tragen. Um etwa hierzulande leben zu können, sollte auch die Sprache weitestgehend beherrscht werden, da dies aus verschiedenen Gründen unabdingbar ist.
Eltern sind besonders als Migranten in der Pflicht, ihre Kinder entsprechend zu erziehen, das beinhaltet natürlich auch die Sprache.
Das ist normal. In meinen Fremdsprachen bin ich auch nicht akzentfrei und das wird auch so bleiben.
Kaum einer spricht nocht grammatikalisch korrektes Deutsch, wie wir es mal in der Schule gelernt haben.
Ich selbst hatte als Kind meine Schwierigkeiten, obgleich ich in GER geboren worden bin, da mein Vater aus den USA stammt und ich zweisprachig aufgewachsen bin. Da kam es öfter mal zu einem Kuddelmuddel an Sprachen (wurde in eine französische Grundschule geschickt, habe als Kind also 3 Sprachen gesprochen).
Und durch diesen Sprachwirrwarr eben auch zu einem Akzent, gerade im Deutschen, aber das hat sich recht schnell eingependelt und ich habe die väterlichen Englischkenntnisse in der Schule schamlos ausgenutzt ;)