Findest du, dass das, was in Gaza passiert, ein Genozid ist?
Seit Oktober 2023 kommt es in Gaza zu einer massiven militärischen Offensive Israels. Zehntausende Menschen wurden getötet, darunter viele Kinder. Die zivile Infrastruktur Krankenhäuser, Schulen, Wasser- und Stromversorgung ist großflächig zerstört. Menschenrechtsorganisationen und UN-Expert:innen sprechen von einem „möglichen Genozid“. Der Internationale Gerichtshof prüft aktuell den Vorwurf offiziell.
Doch weltweit wird darüber gestritten:
Ist es wirklich ein Genozid oder nur ein brutaler Krieg?
9 Antworten
Ja definitiv ganz klar
Das was Israel seit 3 Jahren tut ist ein Völkermord
Daran gibt es keine Zweifel
Jeder der das noch leugnet oder relativiert macht sich mit schuldig am Genozid und unterstützt den Völkermord als Mittäter
Die einzigen die im Nahen Osten einen Genozid veranstalten wollen sind die Mörder, Vergewaltiger und Leichenschänder der Hamas.
Israel geht hier sehr vorsichtig was Zivilisten betrifft vor.
Die Hamas ist für jeden einzelnen Toten unter den Zivilisten verantwortlich.
Wer sich wie das feige Pack hinter Zivilisten versteckt, sich in Schulen und Krankenhäusern versteckt ist für die Toten verantwortlich.
Wer sich mit Terroristen ins Bett legt, der muss sich nicht wundern, dass diese Schlächter den Bettnachbarn umbringen.
Nein, es ist kein Genozid.
Es mag für viele hier nicht verständlich sein, und die Mentalität der Terroristen nicht nachvollziehbar. Die Hamas schert sich nicht um die Bevölkerung, denen ist ein Leben (ihrer eigenen Landsleute, Frauen und Kinder) schnurzegal. Was sie interessiert ist der Hass auf Israel, die Juden und der Wunsch dieses Land zu vernichten. Dafür sind sie bereit jedes Opfer zu bringen - das Leben ihrer Liebsten, und auch das eigene - dann werden sie zu Martyrern und werden im Paradies belohnt.
Und jetzt zu den Fakten: Die Hamas benutzt Krankenhäuser, Schulen und Wohnhäuser für Waffenlager (abgesehen von den Tunneln) und Abschussrampen ihrer Raketen, die sie auf Israel feuern.
Sie verstecken sich hinter der Zivilbevölkerung, halten die Zivilbevölkerung sowohl als Geiseln, als auch als lebende Schutzschilder.
Wenn die israelische Regierung einen Genozid planen würde - es würde kein einziger Palästinenser im Gaza Streifen mehr am Leben sein. Die Opfer sind Opfer der Hamas.
Erst einmal stimmt diese Zahl nicht. Und, wie schon geschrieben: Wenn sich Terroristen unter die Bevölkerung mischen, Zivilisten als lebendige Schutzschilder benutzen - was willst du tun? Mit den Achseln zucken und dich weiter beschießen lassen?? Und, wenn die Schläge nicht so präzise wären, würde es sehr viel mehr Opfer geben. Und nichts wurde beschossen weil sich Kämpfer dort aufhalten "könnten", sondern weil es dort Kämpfer (und Waffen) gab.
Und nein, es ist gar nicht okay sich hinter der Zivilbevölkerung zu verstecken. Wer hier die gesamte Verantwortung trägt ist die HAMAS und nicht die IDF.
Die Zahl von über 35.000 Toten stammt vom Gesundheitsministerium in Gaza und wurde z. B. von UNO, WHO, Human Rights Watch und vielen westlichen Medien als glaubwürdig genug eingestuft.
Auch der US-Auslandsgeheimdienst und israelische Offiziere räumen ein, dass ein erheblicher Teil der Toten keine Kombattanten sind.
Ich verstehe, dass du die Hamas als Hauptverantwortlichen siehst das tue ich auch. Ich verurteile ihre Taktiken und ihren Terror genauso. Aber was mich wirklich schockiert:
Du scheinst die über 35.000 Toten (auch wenn man vorsichtig mit Zahlen umgeht) völlig zu relativieren. Selbst UN-Organisationen, westliche Geheimdienste und israelische Medien bestätigen, dass ein erheblicher Teil davon Frauen und Kinder sind.
was mir in unseren Gesprächen oft auffällt. Du sprichst viel über die Hamas, was ich auch nachvollziehen kann, sie ist eine Terrororganisation, keine Frage. Aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass du die massiven zivilen Opfer in Gaza kaum wahrnimmst oder sie als selbstverschuldet abtust, weil sich Kämpfer unter die Bevölkerung mischen. Dabei sterben dort zehntausende Menschen, viele davon Frauen und Kinder. Ganze Familien werden ausgelöscht, Menschen verhungern das kann man nicht einfach ignorieren oder als notwendig hinnehmen.
Auch dass du die offiziellen Opferzahlen sofort anzweifelst, obwohl sie von unabhängigen Quellen wie der UN, WHO und sogar israelischen Medien bestätigt werden, wirkt auf mich so, als wolltest du die Realität nicht wirklich zulassen. Und wenn du jede Verantwortung komplett der Hamas zuschiebst, ohne das Handeln Israels kritisch zu betrachten, fehlt mir da die Ausgewogenheit.
Nur weil man Hamas verurteilt – was ich auch tue – heißt das nicht, dass man alles rechtfertigen kann, was Israel militärisch tut. Menschlichkeit heißt für mich: den Terror klar benennen, aber auch die Augen nicht vor dem Leid der Zivilbevölkerung verschließen.
Mir geht’s nicht darum, dich anzugreifen, sondern darum, dass wir auch auf das schauen, was wirklich mit den Menschen passiert – auf beiden Seiten.
Die Zahl ist Zweifelsfrei korrekt. NATO und Israel nutzten selbst diese Zahlen.
Ebenso sind die Zahlen der Hamas unerwartet niedrig.
Wie erklärst du dann die extrem hohe Zahl ziviler Opfer in Gaza über 35.000 Menschen, viele davon Frauen und Kinder?
In Relation zu was wäre diese Zahl denn "extrem hoch", so sie denn stimmt?
Welche Ratio toter Kombattant:toter Zivilist erwartest du für eng bebautes Stadtgebiet, in dem sich Kombattanten zivil kleiden und von Zivilisten nicht zu unterscheiden sind?
Deine Frage klingt so, als sei der Tod von über 35.000 Menschen, viele davon Kinder und Frauen, irgendwie normal oder logisch erklärbar, solange Kämpfer sich in Wohngebieten aufhalten. Aber genau das ist das Problem. Wenn wir anfangen, menschliches Leid in Relationen zu rechnen, verlieren wir völlig den moralischen Maßstab.
Selbst im Krieg gibt es Regeln. Verhältnismäßigkeit ist kein freiwilliger Zusatz, sondern ein zentrales Prinzip des humanitären Völkerrechts. Es verpflichtet jede Kriegspartei dazu, ziviles Leid möglichst zu vermeiden und sicherzustellen, dass es nicht außer Verhältnis zum militärischen Ziel steht. Wenn in einem Gebiet mit 2,3 Millionen Menschen zehntausende sterben, dann stimmt etwas Grundsätzliches nicht, egal wie dicht bebaut oder kompliziert die Lage ist.
Diese Zahl ist nicht einfach hoch, sie ist erschütternd. Und sie ist kein unglücklicher Nebeneffekt, sondern ein deutliches Zeichen dafür, dass das Vorgehen weder verhältnismäßig noch verantwortungsvoll ist.
Wir reden hier nicht über Taktik oder Statistik. Es geht um echte Menschen, Familien, Kinder, Leben, die für immer zerstört wurden. Ich finde, das darf in der Argumentation nicht einfach ausgeblendet werden.
wenn ich dich auch richtig verstehe, ist das Töten von tausenden Zivilisten quasi ein „technisches Problem“, das sich leider nicht vermeiden lässt? Dann frage ich mich ehrlich: Was genau ist dann der Maßstab wie viele tote Kinder sind noch akzeptabel? Ab wann fängt Unverhältnismäßigkeit für dich an? Irgendwann klingt es nicht mehr wie eine Verteidigung des Rechts, sondern wie eine Rechtfertigung des Falschen.
Meine Frage klingt so, als würden mich die Zahlen und Relationen zu deinen Behauptungen interessieren.
Selbstverständlich ist das wichtig, wenn jemand erklärt, etwas wäre zu viel.
Jetzt z.B. erzählst du, dass in einem über anderthalb Jahren andauernden Stadtkrieg unter erschwerten Bedingungen (Kriegspartei kämpft in zivil) etwas "grundsätzlich nicht stimme", wenn in dieser Zeit von 2,3 Millionen 50.000+ unter Kriegseinwirkung sterben.
Angesichts vergangener Kriege gegen Städte in der Luft und am Boden ist an dieser Zahl aber nichts Außergewöhnliches, was das Leid der Betroffenen nicht relativieren soll.
Diese Zahl ist nicht einfach hoch, sie ist erschütternd.
Erschütternd wären Diskrepanzen von 1:10 und höher. In vielen Kriegen war es weit schlimmer. Die meisten Vorwürfe gegen Israel liegen bei etwa vier toten Zivilisten pro getötetem Kombattant.
Wir reden hier nicht über Taktik oder Statistik.
Wir reden hier über deinen Vorwurf, und ob er gerechtfertigt ist.
du versuchst, das Ganze möglichst objektiv zu betrachten, mit historischen Vergleichen, Zahlenverhältnissen und militärischer Logik. Aber für mich reicht das nicht. Nur weil frühere Kriege noch tödlicher waren, macht das die heutigen Opfer nicht weniger erschütternd.
Es geht hier nicht nur darum, ob ein Verhältnis akzeptabel wirkt, sondern ob ein Vorgehen verhältnismäßig und moralisch vertretbar ist. Wenn zehntausende Zivilisten sterben, Kinder verhungern, Krankenhäuser systematisch zerstört werden, dann ist nicht einfach alles wie erwartet, sondern dann muss man kritisch fragen, ob der Preis für dieses militärische Ziel nicht viel zu hoch ist.
Und da hilft es auch nicht, mit Statistiken zu argumentieren. Menschliches Leben ist kein Verhältniswert
ob ein Vorgehen verhältnismäßig und moralisch vertretbar ist
Israel erduldet seit siebzig Jahren Angriffskriege, Raketenbeschuss und Terrorüberfälle von Gaza aus. Entgegenkommen wie der totale Abzug aus Gaza haben nichts genutzt.
Verhältnismäßig und moralisch vertretbar ist aus israelischer Sicht, seine Staatsbürger nun nachhaltig davor zu schützen.
Hamas möchte den Krieg weiterführen, und das bekommen sie von Israel.
Und da hilft es auch nicht, mit Statistiken zu argumentieren
Aber warum lässt du es dann nicht sein?
Du brachtest doch selber Zahlen auf, von einer Terrororganisation behauptet, aber diese auch einzuordnen, das soll dann bitte nicht geschehen?
Kinder verhungern
Davon wird seit über einem Jahr geredet, zum Teil sollen Hunderttausende unmittelbar (sic!) vom Hungertod bedroht sein.
Welche Informationen hast du über tatsächlich an Hunger verstorbene Menschen in Gaza, nicht nur Kinder?
Du lenkst die Diskussion weg von der entscheidenden Frage der Verhältnismäßigkeit und moralischen Verantwortung, indem du das Recht Israels auf Selbstverteidigung hervorhebst. ja, das Recht gibt es, aber das heißt nicht, dass alles erlaubt ist, was technisch möglich ist. Selbstverteidigung hat klare Grenzen, die du einfach ignorierst.
Außerdem unterstellst du mir, ich würde mit Zahlen argumentieren, aber dann nicht bereit sein, diese einzuordnen. das ist schlicht falsch. Ich habe bewusst moralisch argumentiert, weil es hier um Menschenleben geht, nicht um trockene Statistik.
Und deine Forderung nach konkreten Zahlen zum Hunger in Gaza ist nichts als Ablenkung. Das Leid der Menschen dort ist gut dokumentiert und real. Du brauchst nicht jede Zahl zu hinterfragen, um Mitgefühl zu zeigen. Wenn dir das fehlt, spricht das mehr über dich als über die Situation in Gaza
Ich habe bewusst moralisch argumentiert
Moral ist kein scharfer Begriff, meine z.B. ist naturalistisch.
Außerdem unterstellst du mir, ich würde mit Zahlen argumentieren, aber dann nicht bereit sein, diese einzuordnen
Genau das tatest du. Wo willst du denn die Zahlen eingeordnet haben? Kannst du die Stelle bitte kurz zitieren?
Selbstverteidigung hat klare Grenzen, die du einfach ignorierst
Ich stimme dir da zu, sie hat Grenzen. Wo soll ich die ignoriert haben?
Das Leid der Menschen dort ist gut dokumentiert und real
Was du sagen willst: Gut dokumentiert, aber leider völlig ohne Zahlen. Oder?
Du brauchst nicht jede Zahl zu hinterfragen, um Mitgefühl zu zeigen
Also ich kann dir Zahlen nennen, die du dann aus Mitgefühl nicht zu hinterfragen bereit wärest?
Welche Zahlen darf ich denn hinterfragen? Am besten gar keine? Welche hinterfragst du persönlich denn?
Es geht mir nicht darum, mich in einem endlosen Zahlenspiel zu verlieren oder Opfer gegeneinander aufzurechnen. Es geht um Menschenleben. Das Leid in Gaza ist klar dokumentiert, sichtbar und unbestreitbar egal ob die Zahl hundert oder hunderttausend heißt. Organisationen wie die UN, WHO und Amnesty International berichten ausführlich über die humanitäre Katastrophe und die tausenden zivilen Opfer, darunter viele Frauen und Kinder (vgl. UN OCHA Gaza Reports, Amnesty International Berichte). Wer das immer wieder durch endloses Hinterfragen relativieren will, betreibt Realitätsverweigerung und trägt dazu bei, das Leid unsichtbar zu machen.
Zahlen sind wichtig für eine sachliche Diskussion, aber wenn das ständige Zweifeln nur dazu dient, Empathie zu blockieren oder die Brutalität kleinzureden, ist das mehr als fragwürdig das ist moralische Verblendung.
Du fragst, wo ich Zahlen einordnen wollte: Für mich geht es nicht um Zahlenverhältnisse, sondern um die Einhaltung grundlegender moralischer und völkerrechtlicher Prinzipien. Das humanitäre Völkerrecht verbietet ausdrücklich den gezielten oder unverhältnismäßigen Angriff auf Zivilisten (Genfer Konventionen Art. 51).
Selbstverteidigung hat klare Grenzen, diese werden seit Langem massiv überschritten, wenn ganze Familien ausgelöscht und Krankenhäuser zerstört werden (vgl. Berichte von Human Rights Watch und UN OCHA). Das ist nicht nur unverhältnismäßig, das ist grausam und menschenverachtend.
Ich weiche nicht aus und rechtfertige nichts. Aber ich verlange eine humane Debatte, die das Leid anerkennt und nicht mit kalten Zahlen wegredet. Wenn das nicht möglich ist, läuft hier etwas fundamental falsch. Können wir uns darauf zumindest einigen?
Zahlen sind wichtig für eine sachliche Diskussion
Wo hast du das Gefühl in unserem Dialog, dass du das umgesetzt hättest?
Letztendlich hältst du nur einen moralischen Vortrag, dem ich in seiner grundsätzlichen Wertung nicht mal widersprechen würde.
Das hilft aber nichts, wenn man sich dann dabei mit Urteilen so weit aus dem Fenster lehnt wie du.
Objektiv ist es nicht so, dass unverhältnismäßig viele Zivilisten in diesem Krieg sterben würden, schon gar nicht, wenn man einpreist, dass viele Zivilisten einfach nur deswegen sterben, weil sie von Kombattanten nicht unterschieden werden konnten.
Ebenfalls ist es eine Tatsache, dass es keine Berichte über Hungertote gibt, Einzelfälle von Verschütteten und zu spät Geborgenen ausgenommen.
Darauf muss man hinweisen dürfen. Dass das nicht zu der gerne erwarteten moralinsauren Empörung passt, die viele erwarten, ist mir bewusst.
Empathie zu blockieren oder die Brutalität kleinzureden
Mache ich das denn?
Mir ist bewusst, dass Israel in diesem Krieg ultrabrutal agiert, an der Grenze des Zumutbaren, bisweilen darüber hinaus.
Mir tun auch Hamas-Mitglieder leid, wenn ich Drohnenvideos davon sehe, wie sie mit abgerissenen Gliedmaßen im Dreck liegen und nach ihren Müttern schreien.
Aber was hilft es? Der Krieg muss geführt werden, bis Hamas kapituliert. Ansonsten wäre es Wahnsinn, ihn angefangen zu haben.
kalten Zahlen
Die Zahlen der Realität sind immer kalt. Gewöhn dich dran. Das macht sie nicht überflüssig.
Es ist bemerkenswert, wie du auf meine moralische Perspektive eingehst, dabei aber genau die Realität der humanitären Katastrophe ausblendest, die ich beschreibe. Natürlich sind Zahlen wichtig aber du benutzt sie selektiv, um die Situation zu verharmlosen und legitime Kritik zu entkräften. Das ist keine sachliche Diskussion, sondern eine bequeme Rechtfertigung für unverhältnismäßige Gewalt.
Deine Behauptung, es gebe keine Berichte über Hungertote, widerspricht den vielfachen Berichten von UN-Organisationen, Ärzten vor Ort und Menschenrechtsgruppen, die von massiven Versorgungsengpässen und Hungerkrisen sprechen. Hier Fakten zu ignorieren, nur weil sie nicht ins eigene Narrativ passen, ist kein Zeichen von Objektivität, sondern von Verweigerung.
Dass Zivilisten in dicht besiedelten Gebieten sterben, weil Kombattanten sich unter die Bevölkerung mischen, ist eine Realität aber es entbindet nicht von der Pflicht, alles menschenmögliche zu tun, um zivile Opfer zu vermeiden. Im Gegenteil: Wenn Kämpfer die Bevölkerung als Schutzschild benutzen, dann lastet eine noch größere Verantwortung auf der anderen Seite, besonders wenn es um einen hochgerüsteten Staat mit fortschrittlicher Militärtechnik geht.
Du sagst, der Krieg müsse geführt werden, bis Hamas kapituliert aber wenn dafür Zehntausende Unbeteiligte sterben, ganze Städte zerstört werden, und die humanitäre Lage katastrophal bleibt, dann stellt sich die Frage: Welchen Preis ist eine Gesellschaft bereit zu zahlen? Und ist das wirklich Selbstverteidigung oder schon Vergeltung, die moralisch nicht mehr haltbar ist?
Und ja, Zahlen sind kalt aber Menschlichkeit darf niemals kalt werden. Wer mit ‚kalten Zahlen‘ argumentiert, um das Töten von Kindern, Frauen und Unschuldigen zu relativieren, entmenschlicht diese Menschen. Das ist keine sachliche Diskussion mehr, das ist Verhärtung.
Ich fordere keine „moralinsauren“ Reaktionen, sondern eine realistische Einschätzung der Folgen, die dieser Krieg für die Menschen hat. Wenn du das nicht leisten willst, dann ist das kein Mangel an Moral, sondern an Bereitschaft, sich mit der Realität auseinanderzusetzen
Deine Argumentation, dass der Krieg um jeden Preis geführt werden müsse, solange Hamas nicht kapituliert, entmenschlicht hunderttausende Menschen, die nichts mit den Kämpfern zu tun haben. Wenn das für dich eine „sachliche“ Haltung ist, dann ist das weniger eine Diskussion als eine Rechtfertigung von Krieg und Gewalt um jeden Preis.
Natürlich sind Zahlen wichtig aber du benutzt sie selektiv, um die Situation zu verharmlosen und legitime Kritik zu entkräften.
Ich fragte dich danach, ob du die Anzahl der toten Zivilisten für unverhälnismäßig hältst, und warum, da du doch Vergleichszahlen anderer Kriege kennst. Nehme ich an.
Was daran ist unangebracht, was selektiv, und inwieweit gehe ich damit gegen legitime Kritik vor?
Das ist keine sachliche Diskussion, sondern eine bequeme Rechtfertigung für unverhältnismäßige Gewalt
Ob sie unverhältnismäßig ist, kann sich aber nur an Zahlen orientieren. Nicht dein Lieblingsthema, würde aber der Versachlichung dienen.
Deine Behauptung, es gebe keine Berichte über Hungertote, widerspricht den vielfachen Berichten von UN-Organisationen, Ärzten vor Ort und Menschenrechtsgruppen
Keine einzige der genannten Organisationen spricht davon, dass sie Hungertote identifizierten, abtransportieren oder auch nur sahen; die von mir angesprochenen Verschüttungsopfer ausgenommen.
Wirklich niemand.
Warum behauptest du, diese Berichte würden existieren?
Hier Fakten zu ignorieren, nur weil sie nicht ins eigene Narrativ passen
Aber genau das machst du doch. Du ignorierst den Fakt, dass trotz jahrelanger Warnung vor einer unmittelbarer Hungerkatastrophe keine Fälle von Hungertoten in auffälligem Ausmaß bekannt wurde.
Wundert es dich nicht, wenn du bei deiner Recherche nichts dazu findest?
Wenn Kämpfer die Bevölkerung als Schutzschild benutzen, dann lastet eine noch größere Verantwortung auf der anderen Seite
Da stimme ich dir zu.
Nur sehe ich diese Verantwortung eher umgesetzt als nicht umgesetzt, wobei es für beide Einschätzungen ausreichend Beispiele gäbe.
Israels Kriegsmaschine wäre in der Lage, Gaza in einer Nacht auszubomben, wie es die Welt seit Weltkriegsende nicht gesehen hat. Macht es aber nicht. Verwechsel das desolate Stadtbild Gazas nicht mit dem, was eigentlich möglich wäre.
Welchen Preis ist eine Gesellschaft bereit zu zahlen?
Die israelische Gesellschaft: Jeden Preis, der bis zur Kapitulation von Hamas dafür eingefordert werden wird.
Wer mit ‚kalten Zahlen‘ argumentiert, um das Töten von Kindern, Frauen und Unschuldigen zu relativieren
Zum Relativieren bin ich aber nichtmal wirklich gekommen.
Deinen Unwillen, dich mit Zahlen wirklich auseinanderzusetzen, wirst du nicht abstreiten.
eine realistische Einschätzung der Folgen, die dieser Krieg für die Menschen hat
Die Menschen in Gaza leiden hart, sie werden härter leiden, wenn Hamas nicht bedingungslos kapituliert, und am härtesten kommt es, wenn Israel zu der Überzeugung gelangt, dass Hamas über keine lebenden Geiseln mehr verfügt.
Dann kannst du mich nochmals auf problematische Ethik ansprechen, und wie ich es einschätze, werde ich dir dann zustimmen. Gaza wird auf eine Art verlieren, die Mitleid erfordern wird.
Deine Argumentation, dass der Krieg um jeden Preis geführt werden müsse, solange Hamas nicht kapituliert, entmenschlicht hunderttausende Menschen, die nichts mit den Kämpfern zu tun haben.
Millionen Deutsche wurden von den Alliierten ebenso entmenschlicht. Wenn das der Preis für einen verlorenen Angriffskrieg ist, wird er zu zahlen sein.
Bei diesen Zahlen scheinst du drei wichtige Dinge zumindest nicht zu benennen:
- Die Zahlen beruhen auf die Angaben vom Gesundheitsministerium, welches von der Hamas kontrolliert wird. Da könnte man schon die Glaubwürdigkeit infrage stellen, denn es scheint es doch mehr als logisch, dass die Veröffentlichung von vielen Toten Israel in ein schlechteres Licht stellen würde, als eine niedrigere Zahl.
- Interessant ist auch, dass diese Zahlen nicht differenzieren zwischen Terroristen und Zivilbevölkerung. Wenn es also stimmen sollte, dass mehr als 17.000 Hamasterroristen unter den 35.000 Toten sind, dann wäre das Verhältnis nahezu 1:1 - was auch ein Beleg dafür wäre, dass die IDF nicht wahllos auf Zivilisten schießt, sondern sehr vorsichtig vorhgeht.
- Sowohl die UNO, die WHO und die anderen Organisationen haben ja keine anderen Quellen, und richten sich nach statistischen Werten. Es wird die Gesamtsumme der Todesfälle angegeben - wobei es sich auch um natürliche Tode, Tod durch Krankheiten usw. handelt. Leider scheint dieser Umstand für sehr viele nicht erwähnenswert...
Auch interessatn:
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/gaza-zahlen-tote-100.html
Ist es wirklich ein Genozid oder nur ein brutaler Krieg?
Beides.
Ich persönlich bin der Meinung, dass dies ein Völkermord ist. Allerdings sind andere (unter anderem auch viele Politiker) der Meinung, dass das kein Völkermord ist, was ich auch verstehe, weil nicht direkt von Israel gesagt wird, dass die Bevölkerung aufgrund von irgendeiner Sache wie z.B Religion getötet wird.
Die Hamas benutzt Krankenhäuser, Schulen und Wohnhäuser für Waffenlager (abgesehen von den Tunneln) und Abschussrampen ihrer Raketen, die sie auf Israel feuern.
Sie verstecken sich hinter der Zivilbevölkerung, halten die Zivilbevölkerung sowohl als Geiseln, als auch als lebende Schutzschilder.
Wenn die israelische Regierung einen Genozid planen würde - es würde kein einziger Palästinenser im Gaza Streifen mehr am Leben sein. Die Opfer sind Opfer der Hamas.
Dass die Hamas Zivilisten gefährdet, Tunnel unter Wohngebieten baut und Raketen aus dicht besiedelten Gebieten abschießt, ist ein reales und ernstes Problem. Aber das entbindet Israel nicht von seiner Verantwortung gegenüber der Zivilbevölkerung.
Selbst wenn Kämpfer sich unter Zivilisten aufhalten, schreibt das humanitäre Völkerrecht klar vor, dass militärische Angriffe verhältnismäßig und zielgerichtet sein müssen. Zivilisten dürfen nicht einfach mitgetroffen werden.
Die Tatsache, dass zehntausende Palästinenser, darunter viele Kinder, getötet wurden, viele durch Bombardierungen von Wohnhäusern, Schulen und Krankenhäusern, zeigt, dass hier weit mehr passiert als nur Verteidigung.
Was den Vorwurf des Genozids betrifft: Es geht nicht darum, ob alle getötet wurden. Genozid liegt auch dann vor, wenn eine Gruppe ganz oder teilweise mit Vernichtungsabsicht getroffen wird. Genau das wird derzeit völkerrechtlich untersucht.
Die Opfer in Gaza pauschal der Hamas zuzuschreiben, blendet aus, dass auch Israel Verantwortung für das eigene Handeln trägt. Die Realität ist komplexer als ein einfaches Schuldschema.
Isreal erfüllt nicht die Kriterien eines Genozids.
Ein Genozid, auch Völkermord genannt, ist die vorsätzliche Vernichtung einer nationalen, ethnischen, rassischen oder religiösen Gruppe als solche, ganz oder teilweise. Kernkriterium ist die Absicht, die Gruppe als solche zu zerstören, was sich durch verschiedene Handlungen manifestieren kann.
Dies ist in diesem Fall nicht gegeben - die IDF kämpft nicht gegen ein Volk, sondern gegen die Hamas.
Und vielleicht erklärt es dir dieses Video etwas besser:
Ich habe das Gefühl, dass wir immer wieder aneinander vorbeireden.
Ich verurteile Hamas und finde es absolut richtig, dass Geiseln freikommen müssen und Israel sich verteidigen darf.
Aber das rechtfertigt nicht, was tausenden Zivilisten in Gaza angetan wird. Das ist für mich keine Selbstverteidigung mehr das ist kollektive Bestrafung, Hunger, Elend, massive Zerstörung. Selbst Friedrich Merz oder UN-Organisationen sagen, dass Israel zu weit geht.
Ich frage mich: Wie kannst du so klar Partei ergreifen, ohne wenigstens Mitgefühl mit den palästinensischen Opfern zu zeigen?
Menschlichkeit heißt für mich, auf alle Opfer zu schauen
Darf ich fragen: Wie erklärst du dann die extrem hohe Zahl ziviler Opfer in Gaza über 35.000 Menschen, viele davon Frauen und Kinder? Wenn Israel nicht gezielt Zivilisten töten will, läuft dann nicht trotzdem etwas massiv schief? Und ist es okay, Krankenhäuser und ganze Städte zu zerstören, nur weil sich Kämpfer dort aufhalten könnten?