Fastenzeit Ende?

4 Antworten

Die Fastenzeit bzw. die Österliche Bußzeit (lat. Tempus Quadragesima) endet laut Grundordnung des Kirchenjahres (Normae universales de anno liturgico et de calendario) mit dem Beginn der Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstagabend:

"Die Fastenzeit dauert von Aschermittwoch bis zum Beginn der Abendmahlsmesse am Donnerstag in der Karwoche (Tempus Quadragesimæ decurrit a feria IV Cinerum ad Missam in Cena Domini exclusive)." (GOK Nr. 28)

Die Österliche Bußzeit dient der Vorbereitung auf die Feier der Drei Österlichen Tage vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und von der Auferstehung des Herrn (vgl. GOK Nr. 27). Da die Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstagabend bereits zur Feier der Drei Österlichen Tage gehört (quasi als "Vorabend"), ist es nur logisch, dass die Österliche Bußzeit als Vorbereitungszeit auf dieses Fest der Feste mit Beginn dieses Festes endet. Die Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstagabend, die Feier vom Leiden und Sterben Christi und die Feier der Osternacht bilden eine liturgische Einheit, demnach bilden die drei Tage Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag mit dem Gründonnerstagabend einen einzigen Feiertag:

"Die Drei Österlichen Tage vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung beginnen mit der Abendmahlsmesse des Gründonnerstags: sie haben ihren Mittelpunkt in der Osternacht und schließen mit der Vesper am Ostersonntag (Triduum paschale Passionis et Resurrectionis Domini incipit a Missa vespertina in Cena Domini, habet suum centrum in Vigilia paschali, et clauditur Vesperis dominicæ Resurrectionis)." (GOK Nr. 19)

Der Karfreitag ist (neben Aschermittwoch) für Katholikinnen und Katholiken ein strenger Abstinenz- und Fastentag (vgl. c. 1251 CIC). Das Osterfasten am Karfreitag und auf freiwilliger Basis auch am Karsamstag ist nicht mehr Teil der Vorbereitungszeit auf Ostern hin im Sinne einer Bußübung, sondern Ausdruck der Teilhabe dessen, was wir an den Drei Österlichen Tagen vergegenwärtigend feiern, nämlich das Pascha-Mysterium (vgl. GOK 18). Mit anderen Worten: Das Fasten am Karfreitag (und Karsamstag) gehört nicht mehr zur Fastenzeit als solcher, sondern bereits zum Osterfest selbst.

Ich kenne es so, dass das "Fastenbrechen" unmittelbar im Anschluss an die Osternacht stattfindet, auch wenn diese bereits vor Mitternacht endet. Alles andere würde ich auch als unsinnig empfinden, da mit der Osternacht der Transitus Domini, d. h. der Hindurchgang von Leiden und Tod zur Auferstehung bereits gefeiert wurde.

Letztlich ist es auch nicht wirklich relevant, denn niemand ist gehalten, am Karsamstag auf irgendetwas zu verzichten - auch wenn das total sinnvoll sein mag.

Nach der Feier der Osternacht am Samstag Abend.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.
DefendRome  29.03.2024, 23:38

Die Ostervigil findet bei mir am Samstagmorgen statt und endet mittags. Ich kann schon mittags mein Fasten brechen. 🤭 Also das stimmt schon, aber eigentlich sobald das Gloria in der Kirche ertönt, nach der hl. Liturgie.

FG, ;)

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DefendRome  30.03.2024, 13:25
@Athanasius71

Normal nutzt man bei uns das 1962 er Missale, aber das Triduum Sacrum wird nach der tridentinischen Liturgie vor 1950/1951 gefeiert. Ich denke das aus zeitlichen Gründen. Weil am Abend ist die Osternacht im Novus Ordo.

Nach dieser Regelung wird bis Karsamstag Mittag gefastet, am Mittag ist dann die Fastenzeit beendet.

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Athanasius71  30.03.2024, 13:49
@DefendRome

Das kann sein. Ist vielleicht aber auch Absicht, weil die Verantwortlichen die Reform von Papst Pius XII für die Osternacht nicht befolgen wollen. Gibt es wohl auch.

Ist interessant, wußte ich bis vor kurzem auch noch nicht.

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DefendRome  30.03.2024, 15:27
@Athanasius71

Nein, wie ich meine Pfarrei kenne ist das wirklich wegen Zeitgründen. Diese Pfarrei ist auch nicht so konservativ wie die FSSPX. Wir beten auch für den Papst, also auch kein Sedesvakantismus, zu diesen Schismatikern würde ich nie gehen. 😂

Das ist wirklich weil sich sonst die Novus Ordo Besucher aufregen würden, dass sie sich benachteiligt fühlen, wenn man am Abend im trid. Ritus feiert und nicht im NO. Viele von denen mögen den alten Ritus und besonders auch Weihrauch nicht. 🥲

In unserem Erzbistum ist nur die FSSP tätig, von denen bekommen wir Hilfe, selten von der FSSPX. Der Hauptzelebrant ist der Gemeindepfarrer, der auch den Novus Ordo am Abend feiert.

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Athanasius71  30.03.2024, 15:56
@DefendRome

Das ist gut, geht mir genauso. 😂

Das erklärt es natürlich. 🥲

Ist ja sehr schön, dass der Gemeindepfarrer das macht.

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Sie endet praktisch mit dem Beginn der Feier der Auferstehung in der Osternacht.

Die Fastenzeit endet nach der Ostervigilsmesse, die meistens Samstagabends, aber auch Samstagmorgens (wie bei mir) stattfinden kann. Also nach der hl. Messe, nach dem feierlichen Gloria.

Schönes Triduum Sacrum, ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin gläubiger Katholik.