Faustregel im realen Leben?
Hallo alle miteinander!
Ich bin gerade auf der Suche nach einem Kanon zum Leben.
Wie in Latein die Königsregel (KNG-Kongruenz) beständig ist, so suche ich nach einer für das echte Leben.
Meine Ansätze:
- 1. Ein kleiner Fehler am Anfang wird am Ende ein großer.
- 2. Der Hunger des Arbeiters arbeitet für ihn.
- 3. Wer Schritt für Schritt sammelt, wird reich.
- 4. Ein erfüllter Wunsch tut dem Herzen wohl.
- 5. Das Verlangen der Fleißigen wird befriedigt.
- 6. Süß ist nur der Schlaf für den Arbeiter.
- 7. Wer sein Feld bestellt, wird satt von Brot.
- 8. Der Mensch sucht...
- 9. Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen.
- 10. Mach den Becher zuerst innen sauber, dann wird er auch außen rein.
- 11. Jedes Reich, dass in sich gespalten ist, geht zugrunde.
- 12. Entweder: der Baum ist gut - dann sind auch seine Früchte gut.
- Oder: der Baum ist schlecht - dann sind auch seine Früchte schlecht.
- An den Früchten also erkennt man dem Baum.
- 13. Jeder Tag hat genug eigene Plage.
- 14. Sorge dich nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.
- 15. Alles soll in Anstand und Ordnung geschehen.
- 16. Willst du einsehen, du unvernünftiger Mensch, dass Glaube ohne Werke nutzlos ist?
- 17. Die Bosheit muss ihr Maul halten.
- 18. Sei voll Freude, wenn du in mancherlei Versuchung geratest.
- 19. Mach einen Plan, triff eine Entscheidung.
- 20. Ein Ja sei ein Ja, ein Nein ein Nein.
- 21. Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen.
Ich bin der Meinung, dass das Leben in der Arbeit besteht und es diese zu perfektionieren gilt. Habt ihr weitere solche Sprüche?
Oder welchen von oben findet ihr am besten?
Danke im Voraus für die Antworten.
7 Antworten
Königsregel des Lateins: Kasus, Numerus und Genus. Kasus bedeutet grammatischer Fall, Numerus meint die Anzahl, Genus meint nichts anderes als ein grammatisches Geschlecht: männlich, weiblich, Neutrum. Zwei oder mehr Wörter sind in KNG kongruent, wenn sie in demselben Fall stehen, denselben Numerus und dasselbe Geschlecht haben. < Was hat denn diese höchst einfache Regel bitte mit den hochkomplexen menschlichen Lebensformen auf der Erde zu tun?
Deine fatalistischen Sentenzen auf der Suche nach einer "Faustregel für das reale Leben" sind für mich recht lustig, weil sie rational logisch das reale Leben beschreiben möchten, das aber niemals rational logisch bestimmt wird. Der uralte Trugschluss besonders der männlichen Gehirne! Das traf leider auch noch I. Kant: Er glaubte noch, dass Gefühle nur an den Verstand und leider auch die Vernunft angeheftete (Affekte), kurzzeitige, störende Leidenschaften seien, deshalb verstand er auch z. B. nichts von Musik oder Bildender Kunst.
Unser Gehirn erhält Reize, wie z. B. die Aussagen deiner Sentenzen, die immer zuerst (!!) Gefühle bewirken, dann erst Gedanken - in Sprache -, dann wieder Gefühle, dann wieder Gedanken, wie es antworten könnte.
Zum Beispiel ist es sehr lustig, dass gerade die Personen, die sich für Ausgeburten des rationalen Realismus halten, (nicht nur) ihr Auto IMMER nach ihrem Gefühl kaufen, sonst gäbe es gar kein verschiedenes Design, gar keine unterschiedlichen Farben! Wozu die Mühe?!
Mein Gehirn hat also auch zuerst das Gefühl dagegen, dann Gedanken dafür: Lebensregeln? Viel zu simpel! Kann das gelingen? Hoffentlich nicht wie so viele dümmliche Sprichwörter! Ist das sinnvoll? Vielleicht als "Grundlagenforschung"? Dann kann es aber keine einsätzige Regel sein, nur eine These, eine Behauptung aus eigener Erfahrung, die objektiviert wird zum Schein ihrer Allgemeingültigkeit. Und Latein! Das Leben ist doch wie alle Sprachen zusammen! Vielleicht ist der Vergleich nur viel zu einfach? Was ist mit N. Chomskys "Regeln" seiner generativen Transformationsgrammatik? Adaptierbar auf "Lebensregel/n"? Klingt möglich, aber überflüssig. Es verhindert die lebensnötige Mehrdeutigkeit. Eindeutigkeit ist der Tod des Lebens. Also auch jede einengende Regel, weil sie ja einengen will, um als Regel gelten zu können. Also wohl leider doch überflüssiger Unsinn das Ganze?! Schade.
Vielleicht jedoch im Sinne des alten Cicero: Nicht nur Jedem das Seine, sondern endlich ´mal Uns das Unsere, allerdings nur mit humanistisch-ethischen Inhalten!
Am besten ist wohl als idealistische Lebensregel, als "Faustregel" einer friedvollen menschlichen Gemeinschaft noch immer Kants kategorischer Imperativ mit der Vermutung des angeborenen Gewissens um Gut und Böse im Hintergrund.
.) Alleine kann ich nur verlieren, aber gemeinsam sind wir stark.
.) Einer denkt, zwei denken mehr, aber alle miteinander finden die Lösung.
9. Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen.
16. Willst du einsehen, du unvernünftiger Mensch, dass Glaube ohne Werke nutzlos ist?
Diese Stelle aus dem Jakobusbrief gehört zu meinen Lieblingsstellen.
Jak 2,20 Willst du nun einsehen, du törichter Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist?
Viel, was du als Regel aufgestellt hast, ist gar keine.
- Ein kleiner Fehler am Anfang wird am Ende ein großer.
Das kann passieren, muss aber nicht. Manch kleiner Fehler bleibt ein kleiner Fehler, der irgendwann vergessen ist.
- Der Hunger des Arbeiters arbeitet für ihn.
Das stimmt nur bedingt. Auch wenn der Spruch arg missbraucht wurde: Arbeit macht Freude! Aber das kommt wieder auf die Mentalität des Einzelnen an.
- Wer Schritt für Schritt sammelt, wird reich.
Wer Schritt für Schritt sammelt, kann auch ein Messie werden.
- Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen.
Ich finde, das geht zu weit. Um das umzusetzen, muss man andere schon gut kennen, wissen, was sie gerade benötigen. Als Regel würde da reichen:
Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Also nichts tun, von dem du weißt, dass es jemandem schadet.
- Ein Ja sei ein Ja, ein Nein ein Nein.
Das ist nicht immer richtig. Oft ist es besser, wenn aus einem "ja" ein "nein" wird, wenn man etwas dazugelernt hat. Oder eben aus einem "nein" ein "ja".
Ich habe zwei Regeln, die mir im Leben viel bedeuten:
"Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde". Immanuel Kant
Und..
"Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Wenn du immer alle Regeln befolgst, verpasst du den ganzen Spaß.
Für mich klingen die alle falsch
Du schreibst es gibt dir doe sicherheit alles richtig und einfach zu tun
Woher kommt die sicherheit? Bist du dir nicht unsicher damit dich für andere abzuarbeiten?
Ich hätte lieber die sicherheit dass meine arbeit angemessen entlohnt würde und im krankheitsfall brauche ich auch sicherheit. Ich muss meinen chef aber nicht reich machen
Falsch verstanden.....Was ich mit Sicherheit und Einfachheit meine, ist dass man so ziemlich jede Herausforderung auf seine Anstandsregel zuschneiden kann und so unnltige Faktoren ausklammern kann. Dann lässt man nur noch seinen gesunden Menschenverstand arbeiten. Mit der Arbeit wird aber nicht nur körperliche sondern auch geistige betitelt. Von Arbeit bei einem Chef halte ich nichts, weil es keine Unabhängigkeit gewährleistet.
Hmm klang so..
Denke da sehr anders, unnötige Faktoren gibt es nicht, eine Regel für alles noch weniger. Der "gesunde Menschenverstand" ist nichts in Stein gemeißeltes und muss regelmäßig reflektiert und Entscheidung müssen aus anderen Perspektiven betrachtet werden. Alles ist plastisch, nur die Physik nicht ;)
Ich bin davon überzeugt wenn man das nicht berücksichtigt, kann sich der gesunde Menschenverstand nicht richtig erneuern/anpassen.
Welchen Spruch von oben findest du am besten?