Fahrlehrer von Problemen erzählen?

5 Antworten

Sei lieber ruhig und konzentriere Dich. . Psychische Krankheiten sind keine Entschuldigung für Fahrfehler sondern eher ein Grund, keinen Führerschein zu bekommen. Das ist zu gefährlich, wenn man aus psychischen Gründen sich selbst und andere gefährdet.


Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 18:07

Warum sollte man wegen so einer Phobie keinen Führerschein bekommen? Ich kenne auch viele andere Soziophobiker, die einen Führerschein gemacht haben mit dieser Phobie. Aber ob die alle das Problem ihren Fahrlehrern erzählt haben, weiß ich nicht.

Akka2323  24.06.2020, 19:59
@Greekgirl34555

Wenn Du nicht in der Lage bist, Dich auf den Verkehr zu konzentrieren, wenn Deine Phobie zuschlägt, ist das schon gefährlich.

Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 20:07
@Akka2323

Die Symptomatik macht sich nur bemerkbar, weil ich neben mir eine andere Person (meinen Fahrlehrer) habe. Wäre er nicht da, wäre sie nicht so da. Aber ohne ihn geht es ja nicht. Und ich brauche ja jemanden, der mir alles erklärt. Er muss es mir beibringen und ich kann schlecht sagen "Nein, ich fahre besser ohne dich", wad ja sowieso nicht stimmt, solange ich nicht alles draufhabe.

Akka2323  24.06.2020, 21:43
@Greekgirl34555

Und wenn wieder jemand anderes neben Dir sitzt, der Dich irritiert, dann fährst Du jemanden um?

Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 22:15
@Akka2323

Er irritiert mich ja nicht mit dem was er sagt. Ich habe ihn eigentlich sogar gerne als Mensch, weil er nett ist. Man kann sich auch gut unterhalten mit dem, wenn man dadurch nicht gerade abgelenkt wird. Es ist nur seine Anwesenheit. Sozialphobiker sind ja im Beisein anderer Menschen nervös und da spielt das ja keine Rolle wer. Eben bei Fremden. Und sowas wie jemanden umfahren: Soweit kommt das bei mir nicht. Ich mache andere Fehler wie dass ich vergesse mit der Taktgeschwindigkeit zu fahren wenn ich in ein Grundstück reinwill und das Schalten vergessen. Und im Extremfall übersehe ich Schilder, aber keine Menschen. Da war einmal ein Ortseingang und anstatt 50 hatte ich 60 drauf, weil ich den Ortseingang übersehen habe. Deshalb hat er mir auch das mit den "Träumen" gesagt.

Ein Fahrlehrer muss dir das fahren beibringen .. so das du sicher hinterher fährst. Der Straßenverkehr erfordert von dir immer eine volle Konzentration... da kann er ein Fehlverhalten von dir nicht milde beurteilen und sagen: ja gut, du hast jetzt fast das Kind überfahren .. aber du hast ja eine Phobie, dass entschuldigt dich. Es könnte sogar sein, dass man dich für ungeeignet hält .. und dich nicht weiter machen lässt. Ich kann jetzt hier halt nicht einschätzen wie schlimm sich das alles bei dir bemerkbar macht. Du kannst natürlich mit ihm sprechen.. aber er wird weiterhin darauf bestehen das du dich konzentriert hinter das Lenkrad setzt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 19:42

Beurteilt der Fahrlehrer denn ob ich geeignet bin oder nicht wegen psychischen Problemen? Oder jemand anders? Ich verlange ja jetzt nicht, dass er mich mkt Sanfthandschuhen anfassen soll. Aber eben ein bisschen Verständnis, dass die Aufregung da ist. Oder ist das auch keine Entschuldigung?

diePest  24.06.2020, 19:49
@Greekgirl34555

Wenn das mit der Aufregung permanent so bleibt, wird es halt ein Problem. Aufgeregt sind viele Schüler. Den Prüfer interessiert das schon mal gar nicht .. und der kann dann was anordnen. Und wenn dein FL auch katastrophal was feststellt, kann auch dieser dich ablehnen etc.

Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 19:58
@diePest

Was meinst du mit "katastrophal"? Wenn ich z.B. gegen alles verstöße und jemanden überfahre/töte? Soweit ist es nicht😂🙂(Ist nicht lustig, aber soweit bin ich nicht un sowas zu tun).

In der Prüfung muss ich schauen. Ich fange jetzt dchon mit Entspannungstechniken und pflanzlichen Beruhigungsmittel an, die meine Fahrtüchtigkeit nicht beeinträchtigen, sondern nur versprechen mich zu beruhigen. Denn da ist eher die Prüfungsangst da als das andere.

Ich würde es ihm nicht erzählen. Deine Phobie ist deine Privatsache und viele Menschen finden es nicht gerade angenehm, wenn einem Krankheitsgeschichten aufgezwängt werden. Der unwahrscheinlichste aller Fälle wird sein, dass er sich das anhört und dann in Zukunft milder zu dir ist.

Außerdem muss ich dir sagen, dass es leider noch viele Momente im Leben geben wird, wo du diese Probleme haben wirst. Die kannst du nicht alle umgehen, indem du von deiner Phobie berichtest. Vielleicht ist das mit der Fahrschule ein guter Test darauf, wie du trotz der Einschränkung erfolgreich deine Ziele erreichen kannst.


Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 18:11

Wie unwahrscheinlich ist das denn, dass er milder sein wird? Woher möchtest fu das wissen?

Dass ich das alles lernen kann, davon bin ich überzeugt. Ich muss aber erst durch die prakt. Prüfung und ich glaube dazu will ich erstmal an meiner Symptomatik arbeiten und etwas lindern, damit sie nicht so stark ist. Die kann ruhig da sein, aber bitte nicht so stark, dass sie einem so einschränkt.

offeltoffel  24.06.2020, 18:15
@Greekgirl34555

Ich kann es nicht wissen, denn ich kenne weder dich noch ihn. Ich kann nur aus meiner Erfahrung schöpfen, wie Leute mit sozialen Ängsten umgehen. Du kannst nicht darauf hoffen, dass das jeder berücksichtigt. Die wenigsten Menschen ändern ihr Verhalten aus erbetener Rücksichtsnahme. Er reagiert ja nicht bewusst verletzend oder denkt sich "geil, die mach ich fertig, da hab ich Bock drauf!". Er ist halt so, wie er ist und das wird sich mit deiner "Intimbeichte" kaum verändern.

Wäre es nicht viel schöner, wenn du einen Weg findest damit umzugehen anstatt darauf zu hoffen, dass sich andere Menschen für dich ändern?

Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 18:20
@offeltoffel

Ich verlange nicht von ihm sich zu ändern und ich will auch keine Aufmerksamkeit, weder von ihm noch von anderen. Aber ich finde das schlecht sowas zu hören wie, dass ich mich konzentrieren und nicht träumen soll. Dabei kam das von der Aufregung, dass ich was übersehen habe. Einmal fragte er sogar, ob ich nicht zugehört habe. Das ging da eben nicht durch diese Aufregung. Das ist zwar vor vorletztes Mal passiert, denn die letzten beiden Male hab ich mir sowas nicht zu schulden kommen lassen. Aber ich habe nach wie vor noch Probleme zuzuhören. Letztes Mal waren wir auf einer Raststätte und als wir da geparkt haben hat er mir irgendwas erklärt, was komplett an mir vorbeigegangen ist wegen diesen Mist von Phobie😑

Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 18:24
@offeltoffel

Ich mache mir zusätzlich auch noch Sorgen darum, ob der was gegen mich haben könnte, da er auch lauter wird, wenn ich lauter spreche. Wenn ich mal leiser bin, ist auch er leiser beim Sprechen. Ich weiß, dass das alles überflüssige Gedanken sind und dass er vermutlich nichts gegen mich hat, weil er auch mal lacht(Wenn er das ernst meint), jenachdem was ich sage. Aber ich kann solche (für mich auch blödsinnige) Gedanken nicht eben mal so abstellen.

offeltoffel  24.06.2020, 18:42
@Greekgirl34555

Was du erzählst ist mir nicht neu. Dass es einige Fahrlehrer gibt, die ihre Machtposition nutzen um gegenüber den jüngeren Schüler*innen ihr Ego zu polieren ist leider nicht so selten. Es hilft nur leider nichts, dass du dich hier auskotzt. Es hilft auch nichts, dass du deiner Phobie dafür die Schuld gibst. Die Situation ist, wie sie ist. Ich bin ja auch nicht dein Therapeut, sondern antworte nur auf die Frage. Ich bleibe bei meiner Vermutung (!), dass es nicht sinnvoll ist, ihn darauf anzusprechen und von deiner Sozialphobie zu erzählen. Das, was du über sein Verhalten erzählst, legt den Schluss nahe, dass die Beichte deine Probleme verschärfen statt abmildern wird.

Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 18:49
@offeltoffel

Du meinst, weil er sowas sagt wie dass ich träumen und nicht zuhören würde? Er ist kein Schreihals, locker und man kann sich wirklich schön mit ihm unterhalten, wenn da nur nicht meine Phobie im Spiel wäre. Aber ich denke jeder Fahrlehrer würde solche oder zumindest ähnliche Andeutungen machen, wenn einer nicht zuhört und nicht bei der Sache ist. Er weiß aber nicht, was mein Problem ist. Er kann ja auch nicht in meinem Kopf schauen. Ich bin nicht wie manche andere Fahrschüler, die sich nicht belehren lassen wollen und meinen alles besser zu wissen. Ich hab im Vegleich zu vielen anderen Glück mit dem Fahrlehrer. Es gibt auch Fahrlehrer, die da rumschreien. Aber ob er das anders sehen wird, wenn ich das erzähle, ist fraglich. Ich würds natürlich blöd finden das zu erzählen, wenn nichts passiert, weil es ja, wie gesagt, mein Problem ist.

offeltoffel  24.06.2020, 18:55
@Greekgirl34555

Die Frage ist doch, wieso du uns einerseits erzählst, dass dich sein Verhalten belastet und ihn dann wieder in Schutz nimmst. Du bist alt genug um Auto zu fahren, also bist du auch alt genug, dich über meine Einschätzung hinwegzusetzen. Ich bemerke nur, dass du sehr viel Mühe aufbringst um mich von etwas zu überzeugen. Klingt für mich, als hättest du deine Entscheidung längst gefällt und suchst jetzt noch Bestätigung dafür. Ich bin eben einfach anderer Meinung, mehr nicht.

Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 19:05
@offeltoffel

Ich habe keine Entscheidung gefällt und bin nach wie vor noch unsicher ob ich das tun sollte. Ich habe nur beschrieben was der für ein Typ ist. Aber er sagt sowas eben auch, wenn mal was ist. Wenn nichts ist, dann sagt er sowas auch nicht. Das ist alles. Ich wollte nur die Meinung anderer auch hören, weil das eben ein eher privates Problem ist, das nicht jedem was angeht und hab nur gefragt, weil dieses Problem auch mein Fahrverhalten beeinflusst.

Ihm erzählen hilft dir nichts.

Du willst den Führerschein und musst die Verkehrsregeln einhalten.

Nein. Das kann zu deinem psychologischen Gutachten führen, welches ca. 500€ kostet.


Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 19:53

Indem ich das dem Fahrlehrer sage? Sicher?

Twihard2002  24.06.2020, 19:56
@Greekgirl34555

Ich habe meine Fahrschule über meine Angststörung informiert, und diese meinten, dass sie es dem zuständigen Amt melden müssen und ich ein Gutachten brauche, insofern ich auffalle. Ich würde dir davon abraten es denen zu sagen, weil das nach hinten los gehen kann. Muss es aber natürlich nicht. Im Endeffekt habe ich kein Gutachten machen müssen.

Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 19:57
@Twihard2002

Was für eine Angststörung hast du denn wenn ich fragen darf?

Und die wollten erstmal ein Gutachten haben? 😳

Twihard2002  24.06.2020, 20:05
@Greekgirl34555

Eine Panikstörung mit Agoraphobie. Im Auto die selben Symptome wie du. Sie haben mich nicht "verpetzt" meinten aber, dass sie es theoretisch müssten (Verkehrssicherheit wegen Beeinträchtigungen dadurch). Dann hätte ich wahrscheinlich ein Gutachten bekommen.

Wäre aber unnötig, weil ich mich jetzt alleine im Auto sicher fühle und das Auto meine Situation sogar deutlich verbessert hat. Solange ich selbst fahre und die Kontrolle habe, habe ich keine Probleme.

Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 20:10
@Twihard2002

Das ist ja noch heftiger, wenn da auch noch Panikattacken im Spiel sind. Ich könnte glaube ich auch ohne Lehrer besser fahren, aber ohne ihm geht das nunmal nicht, solange ich nicht meinen Führerschein habe.

Twihard2002  24.06.2020, 20:54
@Greekgirl34555

Das glaube ich dir! Aber Die Zeit geht schnell vorbei und danach kann man fahren ohne das jemand die ganze Zeit jeden kleinsten Fehler bemängelt

Greekgirl34555 
Beitragsersteller
 24.06.2020, 21:40
@Twihard2002

Es geht nicht darum, dass er meine Fehler bemängelt. Das ist mir zu 90% sogar egal (insofern egal, dass ich nicht gleich sensibel werde- verbessern versuche ich das trotzdem). Wenn er sagt "achte!" oder sowas, finde ichs nicht schlimm. Aber sowas wie "nicht Träumen" mag ich nicht. Außerdem bin ich auch nervös ohne dass er Fehler bemängelt.

Du hast bestimmt auch die prakt. Prüfung durch. Wie war das da für dich? Warst du da nicht auch sehr nervös bis ängstlich mit dieser Kombi, die du da leider hast?

Twihard2002  25.06.2020, 17:05
@Greekgirl34555

Die fahrprüfung ging eigentlich mega klar :) Meine fahrlehrerin konnte mich super beruhigen und ich habe mich gut vorbereitet gefühlt. Meine Familie hat mir auch mut gemacht. Theoretisch ist es ja eine normale Fahrstunde bei der eben noch jemand dabei ist, der sagt ob ich bereit bin alleine zu fahren, oder eben nicht. Und wenn nicht dann übe ich noch etwas. Der Gedanke hat mir sehr geholfen.

Ich kenne das, wenn Leute dann unpassende Kommentare geben, auch wenn sie nicht böse gemeint sind. Da muss man lernen drüber zu stehen und beachten, dass der andere ja keine Ahnung hat.