Eine Beziehung mit einem Narzisst? Wann haben sie bemerkt, dass etwas nicht stimmt?
Eine Beziehung mit einem Narzisst? Wann haben sie bemerkt, dass etwas nicht stimmt?
9 Antworten
Ich will hier niemanden mit meinen persönlichen Erfahrungen langweilen, zumal diese den Thread sprengen würde, weil es viel zu viel zu schreiben gäbe, mit meinen zahlreichen Erfahrungen.
Aber ich kann neutral und allgemein formulieren, an was man es merken kann, WENN man über diese Störung Bescheid weiß. Ich wusste es über 3 Jahrzehnte lang nämlich nicht.
Es beginnt bereits beim Kennenlernen. Wenn Grenzen sehr schnell überschritten werden (es wird bereits am Kennlerntag nach Körperkontakt gesucht) oder wenn bereits relativ früh, vielleicht sogar beim Kennenlernen Liebesschwüre und Liebeserklärungen kommen, wenn gleich in den ersten Wochen/Monaten Zukunftspläne geschmiedet werden, wenn man bereits nach 1 Jahr oder nach nur wenigen Monaten einen Heiratsantrag bekommt, ist höchste Vorsicht geboten.
Oder wenn jemand andere schlecht macht und sich in den Himmel hoch lobt, kann dies ein Hinweis auf die Störung sein.
Wenn Reden und Handeln zwei paar Stiefeln sind, ist das ein Hinweis auf die Störung. Wenn jemand überhaupt keine Empathie zeigt. Mir ist es z. B. mal passiert, dass ein Narz zu mir sagte, wenn ich mir viel genug Mühe gebe, brauche ich zum Autofahren keine Brille. Ich bin kurzsichtig. Jeder normale Mensch weiß, dass schlechtes Sehen nichts mit Anstrengen zu tun hat, sondern ein Fehler des Auges ist.
Oder wenn jemand unfreundlich zum Kellner ist, könnte dies schon ein Hinweis auf die Störung sein. Oder wenn entweder nur Gutes oder nur Schlechtes über ihn/sie gesprochen wird (es gibt nichts dazwischen), wäre dies ein weiterer Hinweis....
Auch, durch geschicktes Fragen, wie er/sie zu Kindern steht, könnte man viel rausbekommen.... Ich ging z. B. mit einem Narzissten auf ein Volksfest und beobachteten kleine Kinder beim Karrusellfahren. Da fragte er mich, in welcher Kabine unsere Tochter fahren dürfte, wenn wir eine hätten. Ich war über diese Frage sehr enttäuscht, denn als ich ein Kind war, durfte ich das auch nicht entscheiden. Ich gab verärgert zur Antwort: "Dort, wo sie will. Wo denn sonst. Das wäre selbstverständlich ihre Entscheidung und nicht meine". Daraufhin er: "Wenn wir einen Sohn hätten, dürfte er nur im Feuerwehrauto fahren und sonst nirgendwo, weil ich 2. Kommandant der Feuerwehr bin und wenn er größer ist, muss er, ob er will oder nicht, auch bei der Feuerwehr mitmachen". Narzissten sehen Kinder nicht als eigenständige Wesen, sondern als Erweiterung ihres Selbst an. Also haben Kinder keine eigenen Wünsche zu äußern. An dieser Stelle hätte ich beide Beine in die Hand und so schnell laufen sollen, wie ich konnte. Mir gefiel diese Ansicht gar nichts. Ich hatte kein gutes Gefühl und war sehr traurig. Aber ich wusste nichts von dieser Störung.
Dies waren nun Anzeichen, wo man einen Narzissten bereits in der sog. "Honeymoonphase" erkennen kann. Also in der Phase, wo sie sich verstellen.
Spätestens jedoch, wenn sie die Abwertungsphase erreicht haben und es fast nur noch Kränkungen und Demütigungen gibt, weiß man, dass man es hier mit einem Narzissten zu tun hat.
Dies kann bereits nach wenigen Wochen passieren. Meist passiert es nach ein paar Monaten. Mir ist es mal nach mehreren Jahren passiert, ich hab auch schon gelesen, dass es im Extremfall Jahrzehnte dauern kann.
Ich kann nur einen Rat geben: Wenn man den Verdacht hat, sollte man gehen. Ändern kann man so jemanden nicht. Aber eins ist sicher: Die Zerstörung, die von einem Narzissten ausgeht, ist verheerend. Das sollte man sich auf gar keinen Fall antun.
Wenn du meinst, dass 1 Jahr ausreicht, um eine Entscheidung fürs Leben zu treffen.... Ich finde es viel zu früh. M. E. frühestens nach 3 - 4 Jahren, wenn aus dem Verliebtsein Liebe geworden ist. Dieser Übergang ist übrigens mit einem toxischen Menschen nicht möglich.
3-4 Jahre hat man nicht mehr, wenn man z. B. 35 ist und Kinder will
Mag sein, aber dann geht man das Risiko ein, dass man jemanden heiratet, bei dem man sich geirrt hat.
Das muss ja nicht mal eine "Toxe" sein.
Es ist nun mal so, wenn man verliebt ist, (die ersten 3 - 4 Jahre), dann sieht man den Partner vielleicht ganz anders, als dieser eigentlich ist, weil man vielleicht seine eigenen Wünsche auf ihn projeziert.
Es gibt nicht umsonst das Sprichwort "Liebe macht blind". Sonst würde auch nicht fast jede 2. Ehe geschieden werden.
Aber vor allem dann, wenn der Partner eine Toxe ist, ist die Gefahr sehr groß, dass man das das erste Jahr noch gar nicht merkt. Kennzeichnend für Narzen ist, dass sie sich verstellen und sich so geben, wie das Gegenüber ihn haben will, wie ein Cameleon.
Es tut mir leid, dir die Illusion nehmen zu müssen, dass ein Jahr ausreichend ist, den Partner richtig zu "kennen".
Vielleicht hast du ja Glück und triffst jemanden, mit dem es auch nach 30 oder 50 Jahren noch passt. Aber ein Jahr, um rauszufinden, ob es dauerhaft passen könnte, ist zu wenig. Das wird dir jeder Psychologe sagen. Wie schon gesagt, es muss ja nicht ein toxischer Partner sein, mit dem eine Beziehung oder Ehe scheitert. Das passiert auch Normalos. Z. B. weil man vor lauter Verliebtsein seine Wünsche auf den anderen projeziert hat und den Partner so sehen wollte, wie man ihn gerne haben wollte. Der muss sich nicht mal verstellt haben, weil er eine Toxe ist.
Meine Erfahrung ist so, dass die rosa Brillen schon nach paar Monate fallen (wenn man zusammenlebt) und man keine 3-4 Jahre braucht. Dazu kommt es dass man vlt nach 3-5 Jahre erfährt dass Heirat überhaupt nicht geplant war, man nur Warmgehalten wurde und dann hat man mit Ü30 noch kaum mehr Chance jem anderen kennenzulernen
Das ist deine Entscheidung. Ich habe nur das wieder gegeben, was auch Psychologen sagen. Dies stimmt mit dem, was ich erlebt habe zu nahezu 100 % überein.
Verstehe mich nicht falsch, aber wenn das alles so einfach wäre, wieso war es dann nicht möglich, in den 20er zu heiraten und eine Familie zu gründen? Wieso scheitern dann so viele Ehen?
Wenn du schnell heiraten willst, weil du Torschusspanik hast, hast du m. E. ein sehr hohes Risiko an einem Narzissten zu geraten. Denen kann es nicht schnell genug gehen, denn sich zu verstellen, ist sehr anstrengend.
Du schreibst, die Rosa-Brille fällt schon nach wenigen Monaten des Zusammenlebens und 1 Jahr heiraten, nachdem man sich kennengelernt hat, reicht. Darf ich dich fragen, in welchem Zeitraum du dann zusammenziehen willst? Das kann dann nach Adam-Riese auch nur nach kurzer Zeit sein. Einen normalen Mann wirst du vergraulen, wenn du bereits nach wenigen Monaten zusammenziehen willst. Bei einem Narzissten ist dieser Zeitraum durchaus normal. Könnte das der Grund sein, weshalb es bei dir noch nicht geklappt hat? Das ist kein Angriff - wirklich nicht. Wie schon gesagt, es ist dein Leben, es geht mich nichts an. Ich habe dir nur geschrieben, wie ich das Ganze sehen. Viel Glück.
Sehr gut beschrieben! Ich hatte das Glück, dass der Narzisst sich schon in der Kennenlernphase zeigte und habe da auch fix die Beine in die Hand genommen!
Mein Beileid dass du an einen narzisst geraten bist, mir geht es ebenso habe auch meine geschichte mit diesem hinter mir und habe trotzallem immernoch gedanken an ihn und kann ihn nicht vergessen und diese psychischen schmerzen die er hinterlassen hat ich denke die werden für immer in mir bleiben..
Er muss gute Leistungen bringen, weil er sonst Angst hat ein Versager zu sein. Er muss sich mit jedem messen, gefährlich wird es, wenn er sich mit dem eigenen Kind messen tut und es schlecht macht.
Andere erniedrigen, weil er die Angst hat, sie könnten sonst größer werden als er.
Oft merkst du es am Kleidungsstil und dem Wunsch aufzufallen.
Es wird erst zur Störung, wenn andere und er selbst drunter leiden. Ein gewisses Maß ist okay, normal, sogar gesund.
Grandiose Selbstüberschätzung gepaart mit exorbitantem Minderwertigkeitsgefühl, unrealistische Einschätzung eigener Fähigkeiten und Überlegenheitsgefühle allen Mitmenschen gegenüber, Eigenlob, süchtig nach Bestätigung, Fehlen von Einfühlungsvermögen in die Wahrnehmungsformen anderer, fehlende Kritikfähigkeit, Neid und Hochmut und vor allem die Demütigung, Abwertung und Manipulation von Mitmenschen.
Spätestens bei der mangelnden Kritikfähigkeit kommt man ins Grübeln...^^ Auch die Selbstüberschätzung in Kombination mit den Minderwertigkeitsgefühlen ist überaus irritierend...
Bei denen gibt es auch kein grau nur schwarz und weiss.. entweder ist alles super toll oder halt alles super blöd und das kann sich immer so schnell ändern von der einen auf die andre sekunde gibt sogar oft streit obwohl es nicht mal nen grund dafür gibt
hier habe ich Schwierigkeiten, dich eindeutiger zu verstehen. Kann sein, dass ich deine Argumente verstehe, kann aber auch sein, dass ich sie missverstehe.
Auf wen bezieht sich dein Kommentar?
Hi. Ich habe den Eindruck, dass wann immer man seinen Partner nicht versteht, der Wunsch da ist, er hätte eine Krankheit. Ich halte nichts von solchen Laiendiagnosen. Narzissmus ist neben Borderline das häufigst fehldiagnostizierte Krankheitsbild - insbesondere bei Laien. Ich weiß auch nicht, was es helfen soll, hier eine Diagnose aufzustellen. Viel wichtiger ist doch: passt man zusammen oder nicht? Und das wird durch die Diagnose nicht beantwortet. Wenn es vorher schon schwierig/ unpassend ist, dann darf man auch ohne Diagnose gekränkt sein...
Du bist mir mit deiner Betrachtungsweise und Argumentation schon mal sympatisch.
Ich frage mich, ob Andere überhaupt noch ihr eigenes Hirn benutzen, oder einfach nur gewisse Thesen, Vorurteile, Klischees nachäffen.
Primitivstes Beispiel für gewisse Denk- und Betrachtungsfaule ist folgendes.
Menschen haben für Alles selbstgemachte Begriffe, Wörter.
Eines dieser Wörter heißt Unkraut. Unkraut gibt es aber in der Natur nicht, da ist es nur eine Pflanze unter Millionen anderer Pflanzen.
Tja denkfaule Zeitgenossen schaffen sich also auch in der Menschenwelt ihr "Unkraut" und benennen das als irgendeine Krankheit.
Das wiederum finde ich jetzt auch keine humanistische Perspektive auf das Ganze. Für mich sind Menschen eben nicht einfach dumm oder denkfaul; das macht's bisschen zu leicht, oder? Ich kann prinzipiell schon nachvollziehen, weshalb solch simple Bilder (die ein Stück weit notwendig sind) gesucht werden. Deshalb gebe ich gerne Anregungen weiterzudenken - ohne dabei zu ärgern.
Lügen, Vorwürfe, Demütigungen, Kontrolle und unkontrollierte Wutanfälle-
als ich bemerkte dass dies Konstanten und keine Ausnahmen waren, wurde mir klar dass etwas nicht ganz in Ordnung mit ihr war.
1, 2, 4 und 5. sind jedenfalls keine typischen Symptome für eine Person die narzisstisch ist.
Eher für was anderes was ich lieber nicht aussprechen möchte.
Was natürlich nicht heißt dass sie nicht narzisstisch war.
Sagmal, ohne dir zu nahe zu treten: Überlegst du bevor du schreibst?
Nachdem du diesem Artikel zugestehst den Narzissten korekt zu beschreiben, verneinst du meiner Antwort selbiges, nur weil ich Synonyme verwende? Narzissten übertreiben eigene Leistungen, verheimlichen Fehler, und erfinden Gechichten über sich die ihre Grandiosität versichern sollen. Nur um ein paar Beispiele Narzisstischer Lügen zu nennen. Vorwürfe, in Form von Blameshifting, geboren aus der grenzenlosen Überzeugung besondere Behandlung und absolute unterwerfung fordern zu können bestätigen Punkt zwei. Kontrolle des partners mit Schuld und Lügen geht daraus hervor, muss also nicht nochmal begründet werden, aber krankhafte Eifersucht bei eigener Untreue war auch von der Partie. Und die narzisstische Wut ist berühmt berüchtigt, denn natürlich läuft es dauernd anders als der narzisst es von der Welt erwartet.
Ich bin äusserst gut informiert, und zwar nicht aus Internetjournalen oder Facebookposts, sondern aus praxis mit diagnostizierten Narzissten und Fachliteratur.
Entschuldigung, aber ein Heiratsantrag nach 1 Jahr ist nicht so früh...