Ein Verwandter gibt in einer Familienfeier offen von sich, dass er glaubt, dass der Klimawandel ein "Märchen" sei. Wie reagierst du darauf?

17 Antworten

Hallo NBGcool👋🏻

Grundsätzlich hat jeder Mensch erst einmal ein Recht auf seine Ansichten, egal, ob diese nun auf Fakten gestützt ist oder auf inneren Konflikten mit jenen Fakten.

Meine Reaktion würde davon abhängig sein, wie er auf eine Gegenthese oder Gegenargument reagiert. Heißt, wenn er gleich auf Durchzug schaltet, sobald jemand sagt, dass es doch so ist und der Klimawandel existiert, seine Auswirkungen kurz erläutert, dann würde ich still sein und gehen, weil man kann mit niemandem reden und womöglich auf einen Nenner kommen, wenn man auf taube Ohren stößt. Das gilt für beide Seiten wohlgemerkt, auch jemand der faktenbasiert antwortet sollte die Etikette der Diskussion beherrschen und sich nicht überlegen fühlen und demnach nicht mehr zuhören müssen. Das wichtigste bei gegensätzlichen Meinungen ist die Fähigkeit, die andere Meinung nicht herab zu werten oder auf Tod und Verderben zu versuchen, Gegenstimmen umzukehren und sobald sich zeigt, dass dies nicht möglich ist die Personal anzugreifen, die jene Meinung vertritt, statt beim Thema zu bleiben.

Eine Person bildet sich nicht einfach aus Spaß eine Meinung. Es muss einen Grund haben, wieso die Person sagt, dass sie den Klimawandel für ein Märchen hält, womöglich kam sie mit Informationen in Berührung, deren Wahrheitsgehalt sie nicht verifizieren kann, möchte oder weiß, wo sie anfangen soll. Heute ist es nicht unübliches, aus kleinen, unbedeutenden Schlagzeilen etwas zu machen, dass schockiert oder riesig aufgebaut wird, da ist der Teaser dazu größer als die eigentliche Nachricht. Zudem erkennt nicht jeder Mensch gleichermaßen Satire oder Unstimmigkeiten in einer Nachricht.

Ich sage ihm, dass wir vor 700 Millionen auf einer Schneeballerde lebten, auf der alles vereist war, selbst die Meere am Äquator mit Ausnahme eventueller heißen Quellen und Vulkane. Da heute der größte Teil der Erde eisfrei ist, muss ein Klimawandel stattgefunden haben. Der Klimawandel ist also kein Märchen.

WetJeans  18.07.2023, 12:31

Und vor ein paar tausend Jahren war es noch viel wärmer auf der Erde, da ist noch ganz viel Luft nach oben bis zur guten alten Zeit vor der Industrialisierung:

https://ibb.co/grK5JZC

https://youtu.be/L1mjG_F8ppw

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Wacholderpolka  22.07.2023, 16:27
@WetJeans
Und vor ein paar tausend Jahren war es noch viel wärmer auf der Erde

Nein, es war ca 1°C kälter als heute. Der Screenshot und das Video sind Pipikaka.

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Wacholderpolka  24.07.2023, 09:11
@WetJeans

Kann ein Eisbohrkern aus Grönland etwas über die Globaltemperatur der letzten 8000 Jahre aussagen? Nein. Deshalb sind der Screenshot und das Video Pipikaka.

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WetJeans  24.07.2023, 09:15
@Wacholderpolka

Gegen Ende des Videos wird darauf hingewiesen, dass ähnliche Untersuchungen auch an anderen Orten duchgeführt wurden (natürlich nicht überall im Eis!), mit ähnlichen Ergebnissen.

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WetJeans  24.07.2023, 09:20
@Wacholderpolka

Gut, dass Du es besser weißt. Weißt Du auch, was der größte CO2-Speicher der Erde ist? Und wovon dessen Speicherfähigkeit in erster Linie abhängt?

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Wacholderpolka  24.07.2023, 09:24
@WetJeans

Ja, wir sind hier aber nicht in der Schule. Nach wie vor gilt: Der Screenshot und das Video sind Pipikaka.

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WetJeans  24.07.2023, 09:33
@Wacholderpolka

okay, also: der größte CO2-Speicher ist das Meer. CO2 ist in Wasser ca. 100x mehr löslich, als die anderen Gase der Luft. Die Löslichkeit von Gasen im Wasser ist temperaturabhängig (bei warmer Limo geht die Kohlensäure raus). Wenn die globale Temperatur ansteigt (Ursache: die Sonne!), dann gibt das Meer CO2 ab. Der CO2-Gehalt in der Atmosphäre läut der Globaltemperatur zeitlich nach, nicht voraus. Er ist also nicht die Ursache, sondern die Auswirkung der Erwärmung.

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Wacholderpolka  24.07.2023, 15:03
@WetJeans

Die Ursache der Erwärmung ist das vom Menschen erzeugte CO2. Trotz wärmerer Temperatur nahm und nimmt das Meer einen gewissen Teil CO2 auf und versauert dabei, was für Meeresbewohner eine Katastrophe ist. Die Meere erwärmen sich signifikant übrigens erst seit 20 Jahren, während eine Zunahme der Globaltemperatur schon seit 1900 zu beobachten ist.

"Netto gibt der Ozean gar kein CO2 ab, sondern nimmt seit Jahrzehnten welches auf". Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Nie sollte man Ursache und Wirkung verwechseln.

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WetJeans  24.07.2023, 15:08
@Wacholderpolka

Mehr CO2 führt zu mehr Pflanzenwachstum. Zu Lande, wie im Wasser. In Gewächshäusern bringt man CO2 ein, um das Wachstum zu fördern. CO2 ist ein natürlicher und lebeswichtiger Bestandteil des Stoffkreislaufes.

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Wacholderpolka  24.07.2023, 15:12
@WetJeans

Mehr CO2 führt zu höheren Temperaturen. In der Sahara wächst nichts, auch wenn der CO2 Gehalt in der Luft 1000ppm beträgt. So weit alles klar?

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WetJeans  24.07.2023, 15:16
@Wacholderpolka

Das CO2 sammelt sich nicht in der Sahara. Da wir nur eine Atmosphäre haben, ist es egal, wo auf der Erde oder unter Wasser es von den Pflanzen gebunden wird. Im Meer wachsen auch Pflanzen, die das CO2 unverzichtbar benötigen. So weit alles klar?

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Wacholderpolka  24.07.2023, 15:32
@WetJeans

Hunderttausende von Jahren sind die Pflanzen prima mit 280ppm CO2 in der Atmosphäre ausgekommen. Europa und Nordamerika war mit Wäldern bedeckt. Dann kam der Mensch. Deine Argumente sind keine.

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WetJeans  25.07.2023, 10:28
@Wacholderpolka

Das widerspricht sich nicht. Weniger CO2 => langsameres Pflanzenwachstum, mehr CO2 => schnelleres Pflanzenwachstum (natürlich neben anderen Faktoren). Mehr Pflanzenwachstum => weniger CO2 in der Atmosphäre. Also reguliert es sich (zumindest teilweise) selbst, was bei allen anderen Treibhausgasen nicht der Fall ist. Außerdem ist CO2 das mit großen Abstand schwächste Treibhausgas: https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhauspotential#Werte_von_Treibhauspotentialen

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Wacholderpolka  25.07.2023, 23:11
@WetJeans

Du musst wohl immer das letzte Wort haben

Außerdem ist CO2 das mit großen Abstand schwächste Treibhausgas

Na und? Die Menge macht's.

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Das ist sehr einfach zu beantworten. Da wird dann eben eine sachliche Diskussion daraus.Man kann dann das Thema Klimawandel auch mal in den Kontext der letzten 350 Millionen Jahre stellen und wird dann vermutlich auf andere Ansichten stossen, als die, die man heute aus wirtschaftlichen Gründen und von Stunde zu Stunde einhämmert.Etwas Skepsis in der heutigen Welt wäre schon angebracht. Dass man das aber tun kann muss man sich zuerst bilden, viel lesen, viel Kontradiktorisches und sich dann beginnen seine eigene Meinung zu bilden. Ob die dann besser , schlechter oder wahrscheinlicher ist, wird sowieso erst in einigen hundert Jahren wirklich festgestellt werden können durch Historiker, die unsere Zeit erforschen.

Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass solche Diskussionen oft nur zu Streitigkeiten führen...
Bleib ruhig und vermeide Streit. Präsentiere Fakten und zuverlässige Informationen zum Klimawandel. Frag höflich nach, warum er diese Meinung hat. Behandle deinen Verwandten respektvoll und führe eine offene Diskussion. Betone gemeinsame Werte wie den Umweltschutz. Es ist leider nicht immer möglich, jemanden zu überzeugen. Manchmal ist es besser, kontroverse Themen zu meiden, um den Frieden zu bewahren.

Gar nicht. Außer, derjenige redet gerade mit mir, dann beende ich das Gespräch. Eine Diskussion ist in dem Fall Zeitverschwendung.