eigenes pferd mit 12?

17 Antworten

Teste es doch mal aus.

Heißt: Geh jeden Tag mindestens 3 Stunden in den Stall helfen (Boxen Misten, putzen, Füttern...) und/oder hilf ordentlich im Haushalt (wäsche waschen, Saugen, aber bestenfalls Aufgaben draußen...). Das "symbolisiert" die Zeit und Anstrengung fürs Pferd täglich.

Dann suchst du deine geplanten Jobs und schaust das du auf die 800€ im Monat kommst (natürlich neben der "Pferde Zeit" von oben).

Das ziehst du dann mal mehrere Monate (mindestens 6) durch. Das bringt dir nämlich folgendes:

1. Du kannst einen großen Teil der Erstatsstattung selbst zahlen, vielleicht sogar alles!

2. Eventuell hast du sogar ein bisschen Rücklagen.

3. Deine Eltern sehen das der wille da ist und du über längeren Zeitraum die Belastung aushälst.

4. Du merkst ob du es wirklich schaffst oder es zu viel ist und das du dieses Geld wirklich zusammen bekommst.

Und das 9 Monate eh nichts passiert kamnst du dich nicht drauf verlassen... Storys aus meinem bekanntenkreis:

- Pferd gerade 2 Wochen, eine Nacht Beruflich weiter Weg, Pferd Kolikt, ab in dir Klinik, 20.000€ Rechnung für OP oder Pferd Stirbt (Versicherung hat Glücklicherweise 15.000€ übernommen aber die restlichen 5.000€ waren bei Abholung fällig!).

- Pony seit 4 Monaten, gerade angefangen zu Reiten nach dem Aufbauen, plötzlich unklare Lahmheit, viele Ultraschall und Röntgenbilder später mit verschiedenen Meinungen und Behandlungen endlich wieder Reitbar! Aber sie war dann stolze 2.500€ ärmer.

- Pferd ist lahmfrei noch das Springturnier gelaufen, Bein nicht dick oder Warm. War nur ein bisschen Steif. Als Tierarzt am Stall war nach Bauchgefühl Ultraschall machen lassen, Sehnenschaden. Zack waren nach 6 Monaten reiner schonung und Therapie knapp 4.000€ weg.

Und das sind nur wenige der Storys... Glaub mir, du brauchst an die 5.000€ Rücklage mindestens!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Schildiskaninis 
Beitragsersteller
 13.10.2024, 23:05

Ja mir ist natürlich klar dass in 9 Monaten so einiges passieren kann!😅

Danke für deine Tipps ich probier's aus 🥰

Falls du planst, einen Teil der Kosten über Reitbeteiligungen zu decken, dann lass das bitte. Das geht IMMER-IMMER schief. Sobald das Pferd verletzt oder aus irgendeinem Grund nicht mehr voll reitbar ist, kommt kein Geld rein, und dann wird es ganz schnell eng.

Außerdem ist es kein Vergnügen für das Pferd wenn dauernd jemand anders auf ihm herumjuckelt, und natürlich immer das rausholen will, wonach ihm oder ihr gerade ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologin, medizin. Fortbildungen, Pferde-Gnadenhof

Ich finde das es noch zu früh ist was dein Alter und die Zeit was du reitest betrifft

Woher ich das weiß:Hobby – Habe seit 8 Jahren Unterricht🐴

Ich an deiner Stelle würde 18 werden, selbst Geld auf die Seite legen und mir das Pferd kaufen, dass zu mir passt.

In 9 Monaten passiert DIE WELT mit einem Pferd, gerade wenn es irgendwo neu ist. Jeder Stallwechsel kann eine teure Geschichte werden. Ein falscher Schritt, weil er in der Herde weichen muss, zack: Sehnenschaden, wenn du Pech hast.
Bisswunden, Trittwunden - eventuell im Kopfbereich des Pferdes, Augenverletzung, etc. das sind zig tausend Euro. Freundin von mir hatte letztens erst den Spaß, die haben versucht, das Auge zu retten (kostet Geld), dann ab in die Klinik (kostet Geld), Auge am Ende entfernt (kostet Geld).

Du kannst mit 13 NICHTS für das Tier entscheiden, oder beauftragen, das müssen alles deine Eltern machen.
Du kommst an den Stall, das Pferd steht auf 3 Beinen?
Mama anrufen. Mama hört das Telefon nicht.
Papa anrufen. Der arbeitet, sagt "Ja ja, wird schon nicht so schlimm sein". Ruft keinen Tierarzt.
Du erreichst Mama nach einer Stunde, sie war einkaufen. Sofort geht die Diskussion los und sie ruft dann doch den TA an, der jedoch grad einen Koliknotfall hat und erst in 3h kommen kann. Das Tier leidet HÖLLENQUALEN und das über Stunden, unnötigerweise, weil DU keinen TA beauftragen darfst mit 13.
Willst du das für dein Pferd?
Bei einer Kolik, die häufiger vorkommt, als man ahnt, sterben Pferde manchmal in so einem Zeitfenster qualvoll.

Ein Pferd zu wollen, davon zu träumen als Team durch die Welt zu reiten, alles gut, alles schön, aber die Verantwortung für dieses Lebewesen zu tragen, ist manchmal sogar als Erwachsener sehr viel...


Schildiskaninis 
Beitragsersteller
 14.10.2024, 13:06

An die meisten Sachen habe ich gar nicht gedacht aber mir war schon klar dass in 9 Monaten natürlich viel passieren kann war wahrscheinlich blöd geschrieben von mir

Nein.

Das geht nicht ... in Deinem Alter müssen die Eltern finanziell und logistisch voll dahinterstehen, was die wenigsten tun.

Du hast auch zu wenig Erfahrung für ein eigenes Pferd.

Bleib bei einer Reitbeteiligung, die Du günstigenfalls mehrmals in der Woche betreuen darfst und nehme, ggf. nebenbei, guten Reitunterricht.

Und alles weitere ergibt sich in den nächsten Jahren von ganz alleine.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970